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"Wir erwischen 70 Prozent der Fahrerflüchtigen"

Von (staro/tst/kri), 23. Februar 2017, 00:04 Uhr
"Wir erwischen 70 Prozent der Fahrerflüchtigen"
Bild: Manfred Fesl

LINZ. Unfälle mit Fahrerflucht traten zuletzt gehäuft auf, kriminaltechnische Methoden helfen der Polizei bei der Aufklärung.

Der jüngste Fall von Fahrerflucht war vergleichsweise rasch geklärt. In der Freistädter Straße in Linz hatte der Lenker eines Lieferwagens am Dienstag eine Radfahrerin angefahren. Die 44-Jährige erlitt Knochenbrüche, doch der Lenker fuhr einfach weiter

Gestern meldete er sich bei der Polizei. Auch weil ein abgebrochener Seitenspiegel am Unfallort zurückgeblieben war. Der Chef hatte seinen Mitarbeiter auf den fehlenden Außenspiegel am Firmen-Lieferwagen angesprochen.

Nicht immer bleibt es nur bei Knochenbrüchen: Innerhalb von einer Woche kam es in Oberösterreich zuletzt zu zwei tödlichen Verkehrsunfällen mit anschließender Fahrerflucht. Wie berichtet wurde in Steyrling am vorigen Samstag ein 61-jähriger Fußgänger von einem bisher unbekannten Fahrzeuglenker angefahren und getötet.

Nur sieben Tage zuvor kam in Riedau ein 17-Jähriger ums Leben. Der Jugendliche war in der Nacht zu Fuß mit seinem Handy auf "Pokémon-Jagd", als ihn ein Auto erfasste und tötete. Den betrunkenen Lenker, einen 25-jährigen Lokalpolitiker, konnte die Polizei rasch ausforschen. Denn an der Unfallstelle lag ein abgebrochener Seitenspiegel, der die die Ermittler auf die Spur des Fahrers brachte.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unfalllenker erwischt wird, ist höher als jene, dass er entwischt. "Die Aufklärungsquote liegt bei den gravierenden Fällen zwischen 70 und 80 Prozent", sagt Johann Thumfart, stellvertretender Leiter der Verkehrsabteilung in der Landespolizeidirektion.

Zur Aufklärung verwenden die Ermittler kriminaltechnische Methoden. Ein abgebrochener Seitenspiegel lasse etwa Rückschlüsse auf Marke, Fahrzeugtyp und Baujahr zu. Ebenso aufschlussreich können kleine Lacksplitter sein. Für die Ermittlungen werden aber auch das KfZ-Zentralregister angezapft und bei Bedarf auch Mobilfunkdaten ausgewertet. Wichtig für eine erfolgreiche Aufklärung sei auch, auf welcher Straße ein Unfall passiert sei, sagt Thumfart. Auf einem Güterweg, der nur von wenigen Personen benutzt werde, sei das Ausforschen des Täters einfacher als etwa auf Autobahnen, die als internationale Durchzugsrouten gelten.

Kriminaltechnik, Gutachten, Zeugenaufrufe: Das alles half bisher nichts im Fall der Fahrerflucht von Zell am Moos Ende Oktober des Vorjahres. Beim Überholen touchierte ein unbekannter Autofahrer eine Radfahrerin aus Salzburg. Die 53-Jährige erlag im Spital ihren schweren Verletzungen. Auch in Steyrling sucht die Polizei nach wie vor nach dem Unfalllenker und bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 059-133-4120.

Riedau: Sprung in der Scheibe

Bereits bei der Staatsanwaltschaft anhängig ist der Fall von Riedau. Der beschuldigte Alko-Lenker, dem grob fahrlässige Tötung vorgeworfen wird, behauptet, er habe gedacht, nur eine "Laterne" angefahren zu haben. Dies bezweifeln Ermittler angesichts des großen Sprungs in der Windschutzscheibe.

Laut Statistik Austria gab es im Vorjahr in Oberösterreich 173 KfZ-Unfälle mit Verletzten und Fahrerflucht: Um 27 mehr als im Jahr davor, aber um 40 weniger als noch im Jahr 2012. 

"Schreck, Schock und danach erst einmal weg"
Peter Jonas. Bild: VOLKER WEIHBOLD

„Schreck, Schock und danach erst einmal weg“

Sie verursachen Unfälle und flüchten danach, ohne den Verletzten zu helfen: Fahrerflucht ist ein Massenphänomen. Nach Angaben des Linzer Verkehrspsychologen Peter Jonas gibt es dafür „einen breiten Fächer an Motiven“.

Häufig sei Unfallflucht eine „schockbedingte Fluchtreaktion“. Ein Unfall werde als Bedrohung wahrgenommen, die den Autofahrer überlastet, so dass rationales Denken nicht mehr funktioniert. „Der Fahrer merkt: Da ist etwas passiert – Schreck, Schock, und erst einmal weg.“

Angst vor Strafverfolgung

Diese Kategorie der Fahrerflüchtigen kehrt laut Jonas „noch am ehesten an den Unfallort zurück und stellt sich der Polizei“. Anders diejenigen, die aus Angst vor der Strafverfolgung Fahrerflucht begehen.

80 Prozent der Fahrerflüchtigen sind Männer, sagt der Linzer Experte. Und wiederum die Hälfte von ihnen stand beim Unfall unter Alkoholeinfluss, wie eine aktuelle Studie in Deutschland ergab. „Der Grund dafür ist, dass Männer viel mehr autofahren als Frauen und dass sie dabei – leider – auch öfter betrunken sind“, sagt Jonas.

 

Bis zu drei Jahre Haft

Fahrerflucht ist im Strafrecht kein eigener Tatbestand. Unfälle werden von der Justiz als (grob) fahrlässige Körperverletzungen bzw. als (grob) fahrlässige Tötungen beurteilt. Das Gesetz sieht Strafen von bis zu drei Jahren Gefängnis vor. Gerade bei Alko-Unfällen gibt es immer häufiger eine unbedingte Haftstrafe (ohne Bewährung). Die Fahrerflucht stellt aber einen Erschwerungsgrund dar. Unabhängig von einem Personenschaden ist Fahrerflucht aber ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung: bis zu 2180 Euro Strafe drohen.

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20  Kommentare
20  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 23.02.2017 15:54

darfs a bissl mehr sein als 70 % ? zwinkern

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 23.02.2017 13:54

Ganz sicher

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gumba (2.891 Kommentare)
am 23.02.2017 12:46

Ich hoffe sie erwischen die anderen 30 ℅ auch noch. Wer Fahrerflucht mit verletzten oder toten begeht darf meiner Meinung nach nie wieder hinters Steuer gelassen werden. Es gibt keine Entschuldigung dafür. Denkt irgendwer mal an die opfer!

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 23.02.2017 13:55

Warum ?

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gumba (2.891 Kommentare)
am 23.02.2017 16:18

Das frag ich mich auch bei deiner Frage. Falls sie ironisch gemeint war, es ist nicht so angekommen.

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Orlando2312 (22.325 Kommentare)
am 23.02.2017 12:03

Es ist irrelevant, welcher Partei ein solcher Kerl angehört. Wer im Suff einen Menschen mit dem Auto anfährt und eiskalt zum Sterben liegenlässt ist ein Monster.
Jedem kann ein Verkehrsunfall passieren. Und so mancher hat sich auch schon nach Alkoholkomsum ans Steuer gesetzt. Aber volltrunken geht gar nicht. Und schon gar nicht geht einfach Davonfahren.

Ich persönlich glaube ja, dass diese Delikte viel zu nachsichtig geahndet werden. So etwas hat meiner Ansicht nach absolut Nähe zum Totschlag und sollte daher auch Strafen in dieser Höhe nach sich ziehen.

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laechler (946 Kommentare)
am 23.02.2017 10:24

Der geprüfte Bürger wäre froh, wenn die Aufklärungs- und Bestrafungsrate bei anderen Delikten so hoch wäre. L

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 23.02.2017 13:55

Auf freiem Fuß angezeigt.......

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SRV (14.567 Kommentare)
am 23.02.2017 16:35

Auf freiem Fuß angezeigt = Angelegenheit polizeilich aufgeklärt.

Für die Strafverfahren sind in einem Rechtsstaat die Justiz zuständig - und das ist nicht Wurst...

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Megaphon (2.504 Kommentare)
am 23.02.2017 10:18

"Der betrunkene Lenker, ein Lokalpolitiker..."

Bei welcher Partei ist dieser betrunkene Lenker angehörig? Ich wette: Wäre er ein FPÖ Politiker, dann gäbe es einen Riesenaufschrei.......

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boandlkramer (1.179 Kommentare)
am 23.02.2017 11:26

https://s8db3e50f839ea64a.jimcontent.com/download/version/1470663127/module/8095627486/name/Mitglieder%20Gemeinderat.pdf

Jetzt ist es halt wirklich blöd das es nur einen 25 jährigen im GR von Riedau gibt und der eben der FPÖ angehört. Es zeichnet die anderen aus das sie eben genau darauf nicht herumreiten was du und deinesgleichen ganz sicher gemacht hättets. Alternative Wahrheiten halt oder????

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kulesfak (2.740 Kommentare)
am 23.02.2017 11:55

"Megaphon" passt zu dir.
Einfach mal laut drauflosrülpsen!
Aber nix anderes ist man von Leute deiner Sorte gewohnt.

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Megaphon (2.504 Kommentare)
am 23.02.2017 12:57

Na dann erklär mir mal warum im Oktober der Name des Gemeinderates samt Parteizugehörigkeit in den OÖ Nachrichten zu Ermittlungen wegen Fahrerflucht veröffentlicht wurde!

Beweis:
http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Pruegel-Anzeige-gegen-Gruenen-Politiker;art4,2379331

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SRV (14.567 Kommentare)
am 23.02.2017 14:14

Als blaunes Megaphon können Sie anscheinend nur laut herumplärren - wo wurden da bitte Namen veröffentlicht?

"ein Waldinger (45) – er ist für die Grünen Ersatzmitglied im Gemeinderat"

"Erst kürzlich musste ein FP-Gemeinderat aus Kremsmünster zurücktreten, weil er im Streit mit einem Kebapstand-Betreiber randaliert und Polizisten angegriffen haben soll."

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Megaphon (2.504 Kommentare)
am 23.02.2017 14:40

Wo der Name und das Foto des Grünen Lokalpolitikers in Walding publiziert wurden? Bitte sehr:

http://www.heute.at/news/oesterreich/ooe/chronik/Naechste-Pruegel-Affaere-um-Politiker;art88133,1357713

Man braucht nur ein wenig zu recherchieren und auch die Gemeinderatshomepage von Walding anzusehen (jetzt nicht mehr aktuell der Grüne wurde vermutlich schon rausgeschmissen) und dann hat man alle Daten!
So schauts aus, statt plärren besser recherchieren!!!

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SRV (14.567 Kommentare)
am 23.02.2017 16:11

Im Zeitalter der Internetauftritte auch kleinster Gemeinden ist es ein Leichtes, den vollen Namen eines Gemeinderates zu erfahren, wenn in den Medien sein Vorname und der Anfangsbuchstabe seines Familiennamens sowie seine Fraktion (vielleicht auch noch sein Alter) genannt wird - siehe bspw. FPÖ-Fall-Adlwang:

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/FP-Gemeinderat-legt-nach-Randale-sein-Mandat-zurueck;art4,2375970,E

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Megaphon (2.504 Kommentare)
am 23.02.2017 16:32

Diesbezüglich gebe ich Dir vollinhaltlich Recht! Es war auch ein leichtes, über die Gemeindehomepage von Riedau herauszufinden, wie der 25 jährige Lokalpolitiker heißt, man brauchte nur auf das Geburtsdatum schauen.

Und jetzt frage ich nochmals: Wieso wird einmal in den Medien der Name und die Parteizugehörigkeit eines Fahrerflüchtigen veröffentlicht und ein anderes Mal nicht?! Genau das ist es, was ich kritisiere!

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SRV (14.567 Kommentare)
am 23.02.2017 16:45

Diese Frage müssen Sie nicht hier im Forum sondern der Redaktion der OÖN stellen. Interessant wäre auch, ob es dazu schon Entscheidungen des österreichischen Presserates gibt, dessen Richtlinien sich auch die OÖN freiwillig unterworfen haben.

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boandlkramer (1.179 Kommentare)
am 23.02.2017 21:24

https://s8db3e50f839ea64a.jimcontent.com/download/version/1470663127/module/8095627486/name/Mitglieder%20Gemeinderat.pdf

Jetzt ist es halt wirklich blöd das es nur einen 25 jährigen im GR von Riedau gibt und der eben der FPÖ angehört. Es zeichnet die anderen aus das sie eben genau darauf nicht herumreiten was du und deinesgleichen ganz sicher gemacht hättets. Alternative Wahrheiten halt oder????

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deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 23.02.2017 09:26

wie kann man mit so einer ungesühnten schuld eigentlich weiterleben? ob man da je wieder ruhig schlafen kann? ich könnte es nicht.

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