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"Mein Traum ist, dass ein Kind ein David Alaba wird"

Von Ulrike Rubasch aus Kenia, 30. Mai 2016, 00:04 Uhr
"Mein Traum ist, dass ein Kind aus den Wellblechhütten ein David Alaba wird"
Die kleinen Kicker posieren für ihr Mannschaftsbild mit Trainer Köglberger (li.) und Umweltminister Rupprechter. Bild: uru

NAIROBI. Mit (ober-)österreichischer Hilfe entstand in Nairobi ein eindrucksvolles Hilfsprojekt.

Mit Feuereifer kickt der kleine Kenianer in einer orangen Dress mit der Nummer 9 den Ball im Zickzack zum Rand des neuen "Fußball-Käfigs". Einmal, zweimal, immer wieder. Die Zehnjährigen sind mit vollem Eifer bei der Sache. Sie wollen gut spielen lernen, wollen die besten Fußballer werden. Von Kenia, von der ganzen Welt.

Diesen Traum träumen viele der Slum-Kinder in der Hauptstadt Kenias. Anders als die halbe Million Bewohner des drittgrößten Slums in Nairobi haben diese 80 Burschen und eine Handvoll Mädchen der "Akakoro Fußball-Akademie" im Korogocho-Slum sogar eine Chance, dass sich ihr Traum einmal erfüllt: Sie bekommen ein systematisches Fußballtraining, einen geregelten Tagesablauf ohne Gewalt und Hunger und eine schulische Ausbildung.

Soziale Werte vermitteln

Spielerisch werden den Kindern soziale Werte wie Respekt und Gewaltfreiheit, aber auch der Leistungsgedanke vermittelt. "Es ist mein Traum, dass zumindest ein Kind aus einer dieser Wellblechhütten ein David Alaba wird", sagt der AHS-Lehrer aus Altenberg bei Linz, Stefan Köglberger. Der Sohn von Lask-Legende Helmut Köglberger trainiert die Slum-Kinder.

Seit drei Jahren ist er in Kenia und hilft beim Aufbau dieses Hilfsprojekts. Und er hat Erfolg, wie ein Turnier-Sieg gegen internationale Gegner wie den FC Barcelona zeigte. Das Medienecho in Kenia über diesen Erfolg war groß. "So groß, dass einer unserer Trainer für das kenianische Nationalteam abgeworben wurde", sagte Köglberger, umringt von kickenden Jungs auf dem Sandplatz im Slum.

Ein paar Gehminuten weiter entlang der "Market Road" ist der künftige wirtschaftliche Kern des privat organisierten österreichischen Hope-for-Future-Hilfsprojekts: Die "Angel-Bakery" des Astener Backmischungshersteller Backaldrin. Seit Dezember 2014 bäckt hier die "Kornspitz-Company" 3500 Stück reichhaltiges Weißbrot in der Woche, erzählt Chefbäcker Thomas Huber. "Wir wollen, dass die 27 Leute, die hier arbeiten und lernen, von ihrer Tätigkeit leben können. Deshalb habe ich als erstes, als ich hier vor ein paar Monaten begonnen habe, die Löhne verdoppelt", so Huber.

Jetzt verdient ein Mitarbeiter im Monat rund 10.000 Kenya Shilling, das sind 100 Euro. Davon müssen meist sechs bis acht Kinder ernährt und zur Schule geschickt werden. Kürzlich erhielt die Angel-Bakery von der Obama-Stifung das Angebot, im großen Stil Brot für die Armen zu backen. "Das ist ein Meilenstein. Wir müssen täglich 1500 Brote zusätzlich erzeugen", freut sich der Bäckermeister.

Unter den derzeit 27 Mitarbeitern sind zehn Lehrlinge und zwei Bäcker. "Es läuft super, das Projekt übertrifft unsere Erwartungen", sagte Backaldrin-Junior-Chef Peter Augendopler, der sich in Nairobi ein Bild von dem Sozialprojekt machte. "Durch dieses Hilfsprojekt könnten die Kinder dieses Buben, der dort im Dreck sitzt und sein Mittagessen isst, in vielleicht 15 Jahren eine bessere Zukunft haben", sagte Österreichs Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter.

In Summe sind auch die Projekt-Mitarbeiter zuversichtlich, dass sich die Bäckerei-Schule-Fußball-Akademie einmal selbst tragen und organisieren wird. Köglberger: "In Afrika geht nichts schnell, aber wenn du konsequent bist, kommst du ans Ziel." Und auch wenn kein Alaba unter seinen Jungs ist – der Traum von einem zumindest ein wenig besseren Leben wird für die Slum-Kinder allein durch die Schulbildung wahr.

Zukunftshilfe aus Oberösterreich

Die Organisation Hope for Future aus Leonding besteht aus elf ehrenamtlichen Mitarbeitern unter Leitung von Otto Hirsch. Spenden und künftig auch die Gewinne der Angel-Bakery sind die Hauptfinanzquellen. Aus der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit werden Angestellte und Anschaffungen wie der „Fußball-Käfig“ bezahlt.

Die Diakonie (Brot für die Welt) unterstützt das Projekt ebenfalls. Zwei Schulen für rund 1000 Kinder sind Teil des Projekts. www.hopeforfuture.at

 

 

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