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Kein Regen, kein Schnee: Das lange Warten geht weiter

Von Gabriel Egger, 14. November 2018, 00:04 Uhr
Kein Regen, kein Schnee: Das lange Warten geht weiter
Die Freude über schöne Herbsttage (hier im Salzkammergut) ist durch die Wasserknappheit im Land getrübt. Bild: Hörmandinger

LINZ. Bis in den Dezember hinein ist kein großer Niederschlag zu erwarten. Die Temperaturen sinken, Skigebiete müssen sich in Geduld üben.

Es ist ein buntes Farbenspiel, das es in Hinterstoder derzeit zu bestaunen gibt. Rot-gelbe Laubblätter tanzen im föhnigen Ostwind, die Wälder haben ihr tiefes Grün gegen ein helles Braun getauscht. Nur Helmut Holzingers Lieblingsfarbe fehlt: Schneeweiß. Der Geschäftsführer der Hinterstoder-Wurzeralm-Bergbahnen (HiWu) schwelgt deswegen gerne in Erinnerungen an das vergangene Jahr. Als Skifahrer bereits am 5. Dezember von der Bergstation bis ins Tal wedeln konnten. Derzeit braucht man dafür lediglich Kondition und ein gutes Paar Wanderschuhe. Bis 30. November soll sich das ändern.

"Haben genug Wasser"

Dann will Holzinger die neue Saison auf der Hutterer Höss eröffnen. Der Wintereinbruch muss allerdings aus den Schneekanonen kommen, denn bis in den Dezember hinein ist die Hoffnung auf Naturschnee verschwindend gering. "Es gibt Signale, dass es zu Beginn der nächsten Woche etwas regnen könnte. Der große Niederschlag bleibt aber aus, auch mittelfristig", sagt Bernhard Niedermoser, Meteorologe bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Der Skibetrieb hänge somit von der "Stärke der Beschneiungsmaschinen ab". Nervös ist Holzinger deswegen noch nicht. Auch, weil die Temperaturen in den kommenden Tagen stetig sinken werden. Bis Freitag können sie noch bis zu 15 Grad erreichen, in der Nacht auf Sonntag wird der erste starke Frost des Herbstes erwartet. "Wir können dann schnell reagieren und in einer Woche ordentliche Pistenverhältnisse herstellen", sagt Holzinger. Das Problem sei vielmehr das Wasser. Nicht die Menge, die sei durch die Speicherseen ausreichend vorhanden, aber die Temperatur. "Unser Speichersee in 1800 Meter Seehöhe ist noch immer zehn Grad warm. Wir müssen ihn auf zwei Grad abkühlen, um beschneien zu können." Und wenn das nicht klappt? "Dann öffnen wir vielleicht eine Woche später, es ist ja noch nichts aus der Zeit", sagt Holzinger.

Auch Alfred Bruckschlögl, Geschäftsführer der Seilbahnholding Oberösterreich, muss für die Saisoneröffnung auf Schneekanonen vertrauen: "Wir haben sowohl am Feuerkogel als auch im Gebiet Dachstein-West genug Wasser in den Speichern, um zu beschneien. Wenn’s kalt wird, geht es los", sagt Bruckschlögl. Dafür sieht es laut Niedermoser erst Ende November "sehr gut" aus. Für das Skigebiet Dachstein-West ist der Saisonauftakt am 8. Dezember geplant, eine Woche später sollen die neuen Kabinen der Feuerkogelseilbahn bis zu 35 Wintersportler gleichzeitig auf den Berg bringen.

Kraftwerke liefern weniger Strom

Während die Trockenheit den heimischen Skigebieten keine Probleme bereitet, ist sie für die oberösterreichischen Wasserkraftwerke "äußerst schmerzhaft", wie Wolfgang Denk von der Energie AG sagt.

"Wir befinden uns bei der Leistung im laufenden Jahr insgesamt sieben Prozent unter dem langjährigen Mittel." Dabei habe das Jahr durch den schneereichen Winter und die daraus resultierende Schmelze sehr stark begonnen. "Ab Mai gab es aber keine nennenswerten Niederschläge mehr. In den Sommermonaten konnten wir kurzfristig um bis zu 25 Prozent weniger Strom als in normalen Jahren produzieren", sagt Denk.

In Bad Leonfelden wird das Wasser knapp

So wenig Wasser gab es in Bad Leonfelden (Bezirk Urfahr-Umgebung) noch nie. Die Trockenheit hat in der Mühlviertler Gemeinde zu einem Sparaufruf der Wassergenossenschaft geführt, wie auch der ORF berichtet. „Ausgiebiges Baden oder das Auto mit Trinkwasser aus der Leitung zu waschen“, soll möglichst vermieden werden. Grund für den starken Wasserverbrauch war nicht nur die Hitze des Sommers: „Wegen der Engerlinge wurden viele Gärten vermehrt gespritzt“, sagt Albert Mayer, Obmann der Wassergenossenschaft.

Die Quellen würden zwar permanent zurückgehen, es brauche aber niemand der knapp 4000 Einwohner Angst zu haben: „Die Trinkwasserversorgung kann weiterhin garantiert werden.“ Der Aufruf habe sogar schon gefruchtet: „Der Verbrauch ist um rund zehn Prozent zurückgegangen“, sagt Mayer. Zuletzt gab es auch in Aigen-Schlägl und Ulrichsberg (beide Bezirk Rohrbach) einen Aufruf zum Wassersparen. (geg)

Video: Die Trockenheit verursachte Wasserprobleme

Bauern und Fischer fürchten um Erträge

Die anhaltende Trockenheit bereitet Oberösterreichs Landwirten große Sorgen. Besonders betroffen ist der Bezirk Freistadt, sagt Josef Mühlbachler, Landwirt in Liebenau und Obmann der Bezirksbauernkammer Freistadt: „Bei uns hat es heuer seit April nur 320 Liter pro Quadratmeter geregnet.“ Normal seien mehr als 700 Liter. Wenn es nicht bald intensiv regnet, „wird dem Boden im kommenden Frühjahr die Feuchtigkeit fehlen, die die Kulturen und Gräser zum Wachsen brauchen.“

Auch ein Schädling profitiert von der Dürre: Die Engerlinge, die Maikäferlarven, können sich im trockenen Boden tief eingraben. Deshalb droht 2019 eine biblische Vermehrung. Im landwirtschaftlichen Bildungsprogramm werde den Landwirten der Anbau trockenheitsresistenter Sorten empfohlen: Luzerne und Klee-Arten, „die mit der Trockenheit besser zurechtkommen.“

Auch die Fischer sind betroffen. Gerade zur Laichzeit der Bachforelle seien die Zustände „katastrophal“, sagt Landesfischermeister Siegfried Pilgerstorfer im ORF-Gespräch. Wegen der Hitzeperioden im Sommer seien die Fische schlecht entwickelt, jetzt seien Laichplätze teilweise ausgetrocknet. Mancherorts müssen Fische sogar aus austrocknenden Gewässern gerettet werden. (kri)

Auch für die Schifffahrt auf der Donau hat das Ausbleiben des Regens, wie am Samstag berichtet, gravierende Folgen. 

 

 

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17  Kommentare
17  Kommentare
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( Kommentare)
am 14.11.2018 11:23

Kein Regen kein Schnee was will man mehr?
so kanns bleiben, Klimawandel ist was schönes. nicht die Natur muss sich an uns anpassen sondern wir an die Natur.
Aber der Egoist Mensch will ja alles nach seiner Pfeife tanzen lassen.

Ned sudern sondern anpassen

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 14.11.2018 11:45

Ironie- oder Sarkasmusknopf gedrückt oder ernst gemeint?
Falls tatsächlich letzteres: Kannst ja dann Gülle trinken und Staub
essen wenn das Wasser ausbleibt.

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siebenkant (1.837 Kommentare)
am 14.11.2018 08:08

Nur Idioten finden Klimawandelfolgen herrlich.
Wenn kein Wasser mehr aus der Leitung kommt, was dann?
Dann steht auch die Industrie still, eigentlich alles Leben.

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Proking (2.663 Kommentare)
am 14.11.2018 14:43

Sie sind wohl ein Befürworter des Wasserverkaufs?
Unser Trinkwasser wird sowieso überall knapp und dann Speicher bauen um dann Schnee in Großstädte mit LKW´s zu verfrachten, um dann die Städte wegen der Luftverschmutzung zu sperren.
Eigentlich eine Gemeinheit, diese Art des Schifahrens!

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honkey (13.669 Kommentare)
am 14.11.2018 08:02

Schnee brauch ich jetzt noch keinen, aber ein paar tröpfchen von oben wären nicht verkehrt......man wird ja bescheiden zwinkern

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pfenningberg (503 Kommentare)
am 14.11.2018 07:52

Herr Holzinger sollte endlich zur Kenntnis nehmen, dass es einen Klimawandel gibt und Schifahren unter 1000 m problematisch wird.

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Monal (491 Kommentare)
am 14.11.2018 06:49

Schneekanonen?

Wenn´s keinen Schnee gibt, kann man halt nicht Schifahren.
Warum muss immer so in die Natur eingegriffen werden, wo sich doch offensichtlich zeigt, dass sich global gesehen bereits gravierende Änderung auftun.
Andernorts: Wasserknappheiten!

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ersterkarli (4.671 Kommentare)
am 14.11.2018 07:49

Schon recht.
Aber aus Wasser Schnee machen ist ja nicht Wasser vernichten, sondern nur den Aggregatszustand verändern der sich dann selbst wieder umwandelt. Und zum CO2 dazu: Die Schneeerzeugung trägt nur einen ganz geringen Teil dazu bei. 75% alleine werden durch den Verkehr in die Wintersportgebiete emittiert. (Deutsche und auch österr. Studien), 25% durch Unterkunft und kompletten Liftbetrieb zusammen. Um das Klima zu schützen müsste man generell den Tourismus in Frage stellen, Sommer wie Winter.

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ersterkarli (4.671 Kommentare)
am 14.11.2018 06:09

Merkwürdig. Wetteronline meldet ab Dienstag 22.11 mindestens 1 Woche Schnee.

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ersterkarli (4.671 Kommentare)
am 14.11.2018 07:19

Donnerstag 22.11

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Coolrunnings (2.023 Kommentare)
am 14.11.2018 07:48

Pssst...nicht dem ZAMG verraten,sonst kriegen die vielleicht auch einmal was ein paar Tage vorher mit🙂

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il-capone (10.389 Kommentare)
am 14.11.2018 08:44

Wo genau?

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ersterkarli (4.671 Kommentare)
am 14.11.2018 08:50

Linz zB

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Proking (2.663 Kommentare)
am 14.11.2018 14:23

In welchem Jahr ist der 22.11. ein Dienstag?

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 14.11.2018 02:41

Herrlich ! Nach wie vor 🏌🏼‍♂️ Wetter !

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 14.11.2018 11:47

Der Nächste der nicht in der Lage ist Zusammenhänge zu erkennen.

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FreiheitTuatWeh (255 Kommentare)
am 14.11.2018 00:13

https://www.youtube.com/watch?v=zBTmBjjKmxo

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