Karin Bonelli: 23-jährige Wiener Philharmonikerin
Eine Frau mehr in ihren Reihen zählen die Wiener Philharmoniker ab Herbst. „Ich hab’s gar nicht glauben können und war völlig überwältigt. Es ist ein Riesenweg ins Finale“, freut sich Karin Bonelli.
Die 23-jährige Flötistin hat das Probespiel der Philharmoniker mit über hundert Bewerbern für sich entschieden. Als einzige Frau in der Bläsergruppe wird sie ab September eines der weltbesten Orchester verstärken.
Ob sie ihre Kollegen bereits kennen gelernt hat? „Wir haben schon ein bissl gespielt, ich fühl’ mich recht wohl. Besonders mit den Flötisten, das ist ganz toll.“
Ihre ersten musikalischen Schritte machte die gebürtige Grieskirchnerin auf der Violine und dem Klavier, an der Landesmusikschule ihres Heimatortes. Aber: „Ich wollte immer nur Flöte spielen.“
Mit acht Jahren wurde ihr Wunsch erhört und sie erhielt von ihrer Mutter den ersten Unterricht auf der Querflöte. Ihr Studium absolvierte sie an der Bruckneruniversität Linz und am Konservatorium in Wien, wo die Nibelungen-Förderpreisträgerin 2010 im Juni ihre Bachelorprüfung mit Auszeichnung bestand.
Worin der Reiz der Flöte für sie liegt? „In der Möglichkeit, so viele verschiedene Farben hervorzubringen, vom Gesanglichen bis zum Erdigen.“ Einen Lieblingskomponisten hat die 23-Jährige „eigentlich nicht. Vielleicht Debussy, weil er für die Flöte irrsinnig Schönes geschrieben hat.“
Was ihr neben der Welt der Klänge viel bedeutet? „Soziale Kontakte. Weil man viel allein ist beim Üben. Und raus in die Natur, das ist mir wichtig.“ Dass eine 23-jährige Philharmonikerin mehr den Augenblick genießt, als Zukunftspläne zu schmieden, verwundert nicht: „Ich freu mich auf die Herausforderung. Auf das Reisen.“ Schon im Oktober geht es auf Konzerttournee nach Japan. „Ich werd’ schauen, dass ich das genieße.“
Den Sommer verbringt Karin Bonelli am Bodensee, allerdings weniger aus Urlaubsgründen: Mit den Wiener Symphonikern probt sie für die Bregenzer Festspiele, Umberto Giordanos Oper „André Chénier“, die Uraufführung „Solaris“ von Detlev Glanert und einige Konzerte.
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