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Hilfseinsätze extrem gefährdet

Von Eike-Clemens Kullmann, 28. April 2018, 00:04 Uhr

HÖRSCHING. Personal fehlt: Nicht einmal jeder zweite Heereshubschrauber startklar.

Von wegen das Heer befindet sich im Aufwind: Die angespannte Personalsituation bei den Fliegerkräften in Hörsching zwingt dort derzeit mehr als die Hälfte aller Hubschrauber, am Boden zu bleiben. Es fehlen Piloten und Techniker. Von 23 am Fliegerhorst Vogler in Hörsching stationierten Agusta Bell (AB) 212-Hubschraubern könnten derzeit lediglich sieben oder acht für Einsätze im Inland abheben, schlägt Robert Roitmair, Vorsitzender des gewerkschaftlichen Betriebsausschusses in Hörsching, Alarm.

Das liege allerdings nicht an Problemen beim Fluggerät. Im Gegenteil: Die Maschinen erhielten erst in den vergangenen Jahren ein technisches "Midlife Update". Kosten: knapp 80 Millionen Euro. Allerdings fehlen in Hörsching die für Wartungen nötigen Techniker sowie Piloten. Vom "Soll"-Stand 50 Piloten wären derzeit nur 23 verfügbar. Tendenz weiter sinkend, da schon in wenigen Monaten weitere zwei Abwanderungen in Richtung Privatwirtschaft anstehen würden, sagte Roitmair den OÖN.

Kaum besser sieht es bei den Technikern aus. Hier stelle sich allerdings weniger das Problem in einer der beiden Hubschrauber-Staffeln, sondern in der Fliegerwerft in Hörsching. Da wegen des Pilotenmangels ohnedies nur noch eine Staffel besetzbar ist, könnten insgesamt zehn Techniker in die Werft wechseln. Und sie wären dazu sogar bereit.

Techniker verlieren Uniform

Allerdings macht hier das zuständige Ministerium für Öffentlichen Dienst nicht mit. Denn dieses verwehrt der Werft eine sogenannte Mischverwendung beim Personal. Womit die Soldaten bei einem Wechsel die Uniform ausziehen müssten und als Zivilisten finanziell deutlich schlechter gestellt würden. Ganz abgesehen davon, dass damit alle militärischen Aus- und Weiterbildungen (Unteroffiziers- und Militärakademie) hinfällig wären – und diese hätten dem Heer viel Geld gekostet.

Personalvertreter Roitmair fordert daher umgehend eine durchlässige, zielorientierte Ressourcenverwendung sowie eine verstärkte Lehrlings- und Pilotenaufnahme. Schließlich wären sowohl Techniker als auch Piloten Fachkräfte mit einer drei- bis sechsjährigen Ausbildung. "Dazu kommt, dass die Pensions-Uhr tickt. Schließlich gehen in den kommenden Jahren viele Kameraden in den Ruhestand."

Personalwerbung erfolgreich

Nicht so dramatisch wie Roitmair sieht der Chef des Kommandos Luftunterstützung (LuU), Brigadier Andreas Putz, die Situation. Es sei zwar richtig, dass in der jüngeren Vergangenheit viele Piloten in Richtung Privatwirtschaft abgewandert wären – und es würden noch weitere folgen. "Wir haben immer wieder vor den Sparmaßnahmen gewarnt. Die Auswirkungen zeigen sich jetzt", sagt Putz. Allerdings: "Die Personalwerbung ist erfolgreich, wir haben wieder einen guten Zulauf. Und die Zahl der Bewerbungen steigt weiter", ist der Brigadier für die Zukunft optimistisch. Ebenfalls klar sei aber, dass die Ausbildung dieser Spezialkräfte viel Zeit erfordere. Und: "Wir suchen nach wie vor hochspezialisiertes Personal, also Piloten und Techniker."

 

Kritik am Heer

Der Zustand der Heereshubschrauberflotte ist auch aus Sicht der Volksanwaltschaft bedenklich. In einem Bericht kritisierte diese vor wenigen Tagen vor allem, dass eine Nachbeschaffung neuer Mehrzweckhubschrauber trotz der ab 2019 endenden Nutzungsdauer der „OH-58B“ noch immer nicht eingeleitet wurde. Es hätten nur „allgemeine Überlegungen zu Nachfolgetypen“ stattgefunden.

 

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3  Kommentare
3  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 29.04.2018 07:59

Eben, es gibt zu viele Journalisten und zu wenig Techniker. Zu viele BWL-Manager und zu viele Jura-Manager gibts auch.

Wer ist denn schon so dumm, dass er doppelt so lang studiert und dann die halb so lang Studierten als Vorgesetzte über sich dulden muss.

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 28.04.2018 08:04

Das Sparprogramm vom Ex-Minister (sehr) Klug beginnt zu wirken!!!

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taranis (2.032 Kommentare)
am 28.04.2018 05:44

Alles geplant. Das Volk hat gewählt und sich für ein Heer entschieden, dafür lässt man alle Waffengattungen an die Wand fahren.

Sieht so aus, als hätte man die Landesverteidigung schon aufgegeben.

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