Helga und Martin kämpfen für Homo-Ehe
LINZ. Helga Ratzenböck und Martin Seydl sind seit 27 Jahren ein Paar. Heiraten wollten sie nie. Das modernere Modell der Homo-Ehe gefällt ihnen – doch das ist gleichgeschlechtlichen Paaren vorbehalten. Nun wollen sie dafür kämpfen, notfalls bis zum Verfassungsgerichtshof.
Es war ein romantischer Moment, als Helga Ratzenböck ihren Martin nach 27 Jahren Beziehung fragte: „Willst du dich mit mir verpartnern?“ Seinem liebevollen „Ja“ folgte – die pure Ernüchterung: Das Modell der Homo-Ehe ist in Österreich nur Menschen gleichen Geschlechts vorbehalten. „Ich habe Martin immer versprochen, wenn einmal alle heiraten dürfen, dann tun's wir auch“, sagt die Linzerin. „Und jetzt dürfen plötzlich wir nicht!“
Das Modell der Ehe hat den beiden nie zugesagt. „Das ist überaltertes Recht“, sagt Seydl. „Für uns ist das Vertrauen das Wichtigste, nicht die eheliche Treue.“ Genau das gefällt dem Paar, das gemeinsam eine 25-jährige Tochter hat, so gut am neuen Modell. „Da ist von 'umfassendem Vertrauen' die Rede und nicht von 'ehelicher Treue'. Das passt viel besser zu uns“, sagt der Unternehmer.
„Dieses Gesetz diskirminiert“
Aber den beiden geht es auch um das Grundsätzliche: „Wenn der Gesetzgeber schon zwei verschiedene Modelle schafft, dann sollen sie auch allen offen stehen“, erklärt Seydl. Ratzenböck beruft sich zudem auf den Gleichheitsgrundsatz: „In Österreich darf niemand wegen seines Geschlechtes diskriminiert werden“, sagt sie. „Also auch wir Heterosexuellen nicht.“
Daher haben die zwei Linzer beim Magistrat Linz den Antrag auf die Eingetragene Partnerschaft gestellt, der aufgrund der gesetzlichen Lage abgelehnt wurde. Sie beriefen, nun liegt der Akt im Amt der Landesregierung. Wenn er, wie zu erwarten, auch dort abgelehnt wird, wird sich das Paar an den Verwaltungs- und Verfassungsgerichtshof wenden.
Wie dort das Verfahren ausgeht, ist für den Rechtsanwalt der Linzer, Helmut Graupner, nicht abzuschätzen. Das sei absolutes Neuland: „Aber ich sehe keinen Grund, warum sich die Eingetragene Partnerschaft nur auf Homosexuelle beziehen soll. Der Staat muss den Gleichheitsgrundsatz anwenden und die Leute entscheiden lassen, was sie anwenden wollen.“
Helga Ratzenböck und Martin Seydl haben sich bereits auf eine längere Wartezeit eingestellt. Bis Ende September hat das Land zum Entscheiden Zeit, für den Verfassungsgerichtshof gibt es keinen Mindestzeitraum. Doch die Hoffnung lebt: „Vielleicht“, meint sie, „können wir im nächsten Mai unser Fest feiern.“
Da gebe ich Ihnen auch recht. Was sich der ORF O.Ö. an Blödsinnigkeiten erlaubt, anstatt relevante Themen seriös zu verarbeiten, ist eine Frechheit. Der Wandertags-Profi Obermair geht mit dem Banker Gasslberger spazieren, Herr Hartl, bei dem der dunkle Anzug immer fester sitzt, scheint das ganze Jahr sein Friedeslicht zu begleiten und die Redakteure veranstalten Ausflüge mit Schiff und Wallfahrt etc. für das Publikum. Brot und Spiele, Information: Nicht richtig, nur wenn jemanden ein Unglück widerfährt, dann ist auch der ORF mit Kamera und Mikro dabei und verfolgt die Bemitleidenswerten bis ins Krankenzimmer hinein. Ich wundere mich sehr, dass noch nie ein Verunglückter einen ORF-Reporter schwer verletzt hat, wenn dieser ohne Respekt und Scham dessen Intimsphäre im Krankenhaus verltetzt hat. Eine Schande ist dieser ORF O.Ö.
die OÖN verwenden immer mehr reisserische und irreführende Überschriften. Vielfach sind die Beiträge schlampig recherchiert und schlampig geschrieben. Aber gegenüber der Krone und Österreich immer noch ein lesenswerte Zeitung. Aber auch die muß man lesen, um eine Meinungsviefalt zu erhalten. Noch wichtiger, das Geschriebene auch zu bedenken.
… den OÖN prangt dieser Artikel.
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Der Weg der OÖN vom Qualitätsblatt zum Boulevard ist immer ersichtlicher.
Beste Beispiele dafür sind ORF OÖ, Volksblatt und OÖN. Man muß sich dafür schämen.
Welch DUMMER BEITRAG VON IHNEN !!!!
... wohl die Wahrheit nicht?
Da gebe ich herbertw recht. Manchmal verbrechen die Nachrichten Überschriften, von denen die Bild-Zeitung noch lernen könnte (z.B.: xx spricht wie Chinesin nach Migräne, wenn gemeint ist, dass xx nach einem Migräne-Anfall ihre Sprache (angeblich) mit chinesischem Akzent spricht).
In diesem Fall ist die Überschrift extrem reisserisch und irreführend bzw. mißverständlich. Die beiden kämpfen offenbar nicht für die Homo-Ehe unter Homos, sondern darum, dass sie selbst als Heteros nach dem gleichen Muster eine Ehe führen können. Das kann man auch richtig und seriös ausdrücken (wenn man sich bemüht und es will!).