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Gerhard Widmer - Er rechnet mit Beethoven

20. Oktober 2009, 00:04 Uhr
Er rechnet mit Beethoven
Vom Pianisten zum Top-Forscher Bild: APA

Gerhard Widmer hat es weit gebracht: vom preisgekrönten Nachwuchspianisten zum höchstdekorierten Wissenschafter. Gestern erhielt der 1961 in Dornbirn geborene Computer-Experte als erster Vertreter der Linzer Johannes Kepler Universität den Top-Forschungspreis ...

Gerhard Widmer hat es weit gebracht: vom preisgekrönten Nachwuchspianisten zum höchstdekorierten Wissenschafter. Gestern erhielt der 1961 in Dornbirn geborene Computer-Experte als erster Vertreter der Linzer Johannes Kepler Universität den Top-Forschungspreis Österreichs zugesprochen, den mit 1,5 Millionen Euro dotierten Wittgenstein-Preis 2009.

Begonnen hatte Widmers Karriere mit 13, als er den ersten Preis beim Landes-Instrumentalwettbewerb Vorarlberg am Klavier gewann. Doch mit 15 hatte er von der „ernsten Musik“, speziell von Beethoven, die Nase voll, wandte sich dem Jazz zu. Schließlich entschied er sich für das Informatik-Studium in Wien, das er 1984 mit Auszeichnung abschloss.

Seit 2004 ist er Professor und Vorstand am Institut für Computational Perception der Kepler-Universität, war vorher sieben Jahre außerordentlicher Professor am Institut für Medizinische Kybernetik und Artificial Intelligence der Uni Wien. 1992 gründete er die Arbeitsgruppe für Machine Learning und Data Mining am Österreichischen Forschungsinstitut für Artifi-cial Intelligence in Wien.

Auch heute setzt sich Widmer noch gerne ans Klavier, wagt sich im privaten Kreis sogar an Hasardstücke wie Sergej Rachmaninoffs Prelude in g-Moll. Als Wissenschafter hingegen lässt er spielen – und zwar den Computer. Mit seinen Forschungen an der Schnittstelle von Künstlicher Intelligenz und Musik ist Widmer ein internationaler Pionier.

Er entwickelt Rechenregeln, die den Computer gleichsam zum Diskjockey machen: Mit ihnen kann er riesige digitale Musiksammlungen nach bestimmten Kriterien (Klassik, Rock etc.) durchsuchen, ordnen und abspielen. Eine erste praktische Anwendung ist seit März 2009 auf dem Markt: Ein Audioequipment-Produzent bietet um 5000 Euro die weltweit erste digitale Hifi-Anlage an, die die gespeicherte Musik selbst nach musikalischen Kriterien analysiert und selbstständig Musikprogramme zusammenstellt.

Daneben leistet Gerhard Widmer auch wichtige Grundlagenforschung, die es dem Computer ermöglicht, den Interpretationsstil bestimmter Vortragskünstler zu erkennen und nachzuahmen.

Mit seiner Gattin, einer Psychotherapeutin, und Sohn Emil (9) lebt der Wittgenstein-Preisträger in Wien und Linz. Sein Urteil über Beethoven hat er revidiert: „Er ist längst mein Lieblingskomponist geworden!“ Am meisten begeistert sich Widmer für Beethovens Klaviersonaten: „Weil sie so ungeheuer komplex konstruiert sind!“

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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 12.01.2010 22:33

Also für mich ist die Durchführung und somit der praktische Hintergrund des Foschungsprojektes für den der Preis erhalten wurde nicht klar. Soll der Algorithmus anhand von typischen Musikstücken eines Benutzers automatisch ähnliche Stücke erkennen bzw vorschlagen, oder neue Stücke komponieren?
Sollte der Preis nicht auch junge Menschen dazu ermutigen in die Forschung zu gehen? Ein Projekt das nicht in einfachen Worten erklärbar ist bzw auch keine praktischen Nutzen mit sich bringt ( die 5000€ Anlage kanns wohl nicht sein) ist dafür meiner Meinung nach ungeeignet! Grundlagenforschung sollte von

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