Franz Reithuber: HTL-Botschafter mit Überzeugung

Franz Reithuber leitet die älteste Höhere Technische Lehranstalt im deutschen Sprachraum: Der 57-Jährige ist Direktor der HTL in Steyr, die im Vorjahr ihr 140-jähriges Bestehen gefeiert hat.

Glaubt man den Befürchtungen der HTL-Vertreter und der Industrie, ist diese Ingenieursausbildung in der aktuellen Form bedroht: Im Regierungsprogramm ist von der Einführung einer mittleren Reife in der neunten Schulstufe die Rede. Das hätte gravierende Auswirkungen auf die HTLs.

Reithuber muss ohnehin um Nachwuchs raufen: Aufgrund sinkender Geburtenzahlen ist ein Halten der Schülerzahlen ein Erfolg. Der gebürtige Steyrer, der in Molln lebt, ist mit der Schule eng verbunden: Er hat sie als Jugendlicher absolviert und dann in Graz studiert. Seit Beginn seines Berufslebens ist der Techniker doppelbelastet: Er unterrichtete an seiner Schule nebenberuflich und begann in der damaligen Steyr Wälzlager, der heutige SKF-Konzern. Seit 2001 leitet der dreifache Vater die Schule, für SKF ist er in den Ferien tätig.

Der Doktor der Technik ist auch als HTL-Botschafter unterwegs. Delegationen aus Guatemala, den Arabischen Emiraten und aktuell aus Indien kommen, um HTL-Elemente zu übernehmen. Wichtig ist ihm der Leistungsgedanke: Den versucht er nicht durch Druck, sondern Motivation aufzubauen: Die besten zehn Prozent der Schüler machen ihre Diplomarbeit im Ausland. Aus USA, China, Australien, Indien oder Südafrika bringen die Schüler Erfahrungen mit, die jene aus unteren Klassen anspornen sollen.