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Brucellose-Verdacht im Mühlviertel teilweise bestätigt

Von nachrichten.at/apa, 20. Juli 2018, 12:34 Uhr
(Symbolbild) Bild: Weihbold

LINZ. Der Brucellose-Verdacht bei Wiederkäuern im Bezirk Rohrbach ist durch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Freitag teilweise bestätigt worden.

Es gibt allerdings auch unklar gebliebene Fälle, in diesen werden weitere Tests unternommen. Das teilte Landesveterinärdirektor Thomas Hain in einer Presseaussendung mit.

Auf die Spur der in den vergangenen 30 Jahren nicht mehr aufgetretenen Brucellose war man in einem Milchviehbetrieb im Bezirk Rohrbach gekommen, weil es dort bei den Kühen auffällig viele Fälle von Abortus - vorzeitige Beendigungen der Trächtigkeit durch Ausstoß des Kalbes - gab. Auf der Suche nach der Ursache sei man auf das dafür verantwortliche Bakterium Brucella gestoßen. Die 102 Rinder wurden entweder notgetötet oder -geschlachtet. Anschließend wurden Tests in allen mehr als 1.300 Höfen mit Rindern in den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung sowie bei 170 Schaf- und Ziegenhaltern durchgeführt. Dabei ist Brucellose-Verdacht in vier Rinderbeständen und einem Schafbestand aufgetaucht. Alle wurden gesperrt. Bei allen insgesamt 230 Rindern und fünf Schafen wurden Blutproben genommen, die von der AGES untersucht wurden.

Kuh und Kalb müssen geschlachtet werden

Die Ergebnisse: In einem Milchviehbetrieb wurde eine Kuh positiv getestet. Diese und ihr Kalb müssen getötet und in der Tierkörperverwertung entsorgt werden, wie noch am Freitag angeordnet wurde. Von den Kontakttieren werden weiter Proben genommen und untersucht. Nach der Reinigung und Desinfektion des Betriebes kann er wieder freigegeben werden. Ein weiterer Betrieb wurde negativ getestet, seine Sperre kann somit wieder aufgehoben werden. Bei den anderen zwei Betrieben wurden insgesamt acht Milchkühe weder positiv noch negativ identifiziert. Deshalb werden ihnen am Montag neuerliche Blutproben abgenommen und diese anschließend untersucht. Die Tiere bleiben bis zum Vorliegen gesicherter Ergebnisse von der Milchanlieferung ausgenommen. Die übrigen Tiere sind nicht infiziert. Auch bei einem Schafhalter wurde eines der fünf Tiere weder positiv noch negativ getestet. Dieser Betrieb bleibt bis zur Klärung für den Tierverkehr gesperrt.

Von der Brucellose im Mühlviertel sind auch vier Menschen betroffen - alle aus dem direkten Umfeld der betroffenen Höfe. Zwei - darunter ein Tierarzt - sind erkrankt, wurden mit Antibiotika behandelt und sind auf dem Weg der Besserung. Ein Interview mit dem erkrankten Tierarzt lesen Sie hier. Die beiden anderen sind zwar positiv getestet, aber symptomfrei. Das seltene Bakterium Brucella führt dazu, dass Kühe ihre Trächtigkeit vorzeitig beenden, geschwächte oder gar tote Kälber zur Welt bringen. Eine Übertragung auf Menschen ist durch direkten Kontakt möglich, etwa auf Landwirte oder Tierärzte oder auch indirekt über rohes Fleisch oder rohe Milch. Beim Kochen des Fleisches oder Pasteurisieren der Milch wird das Bakterium hingegen unschädlich gemacht. Meist zeigt sich ein fieberhafter Infekt, in schwereren Fälle auch wiederkehrendes Fieber bis zu 40 Grad. In 90 Prozent der Fälle treten allerdings keine Symptome auf. Wenn eine Übertragung festgestellt wird, kann sie gut mit Antibiotika behandelt werden.

Politische Reaktionen

Die Infektion hat inzwischen auch eine politische Reaktion ausgelöst: Der Gesundheitssprecher der SPÖ Oberösterreich Peter Binder äußerte den Verdacht, die zuständigen Landesräte Max Hiegelsberger und Christine Haberlander (beide ÖVP) hätten der Öffentlichkeit wochenlang verschwiegen, dass im Mühlviertel Menschen an der Tierseuche Brucellose erkrankt sind und fragte: "Wurde da bewusst vertuscht?" Mehr dazu hier.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 20.07.2018 12:54

früher hat diese Krankheit (hinschmeissen) bang geheissen. vor den auftreiben auf almen z.b. wurden die rinder gegen bang geimpft. warum jetzt wieder aufgetreten? was ich mir denke darf ich nicht schreiben, wegen Zensur.

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( Kommentare)
am 20.07.2018 15:02

Sie meinen sicher wirtschaftsflüchtige Kuh-Zudringlinge...

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keinLehrer (928 Kommentare)
am 20.07.2018 17:35

Ja, es gab sogar vom Amtstierarzt ein "Bangfreizeugnis". Farbe gelb oder rosa, so genau kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Dieses Zeugnis musste bei jedem Rinderverkauf vorgewiesen und dem Käufer übergeben werden.

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