Autolenker stieß Radfahrer nieder und fuhr davon: Geldbuße
LINZ. Autofahrer geriet in Radfahrer-Demonstration und verlor die Nerven.
Mit dem geborgten Audi A6 eines Bekannten war ein 31-jähriger Autohändler am 30. Oktober 2015 auf der Lastenstraße in Linz unterwegs, als er in einen Schwarm Radfahrer geriet. Bei der etwa 50-köpfigen Gruppe handelte es sich um eine Demonstration der Initiative "Critical Mass", die für die Rechte von Radfahrern im Straßenverkehr eintritt.
"Plötzlich war ich in dieser Traube von Radfahrern und konnte nicht mehr weiter. Ich wollte doch nur vorbei", sagte der Angeklagte vor Gericht aus. Die Radfahr-Demonstranten hätten noch mit den Händen auf das Dach des teuren Wagens geklopft. "Die haben mich belächelt und provoziert", sagte der 31-Jährige.
Dann kam es zu der "Kurzschlusshandlung". Der Lenker ließ den Motor des 200-PS-Autos mehrmals aufheulen, bahnte sich den Weg durch die Menschentraube, stieß einen der Radfahrer mit dem Wagen nieder und fuhr davon. Ein Handy-Video, das auf Youtube landete, zeigt den Vorfall, der ganz nach Absicht aussieht. Dass er den Lenker dadurch aber absichtlich schwer am Körper verletzen wollte, stellte der Beschuldigte vehement in Abrede.
Der 27-jährige Radfahrer dürfte Glück gehabt haben. Er prallte auf dem Asphalt auf, zog sich aber nur einen blauen Fleck zu. Auch sein Brustkorb schmerzte. "Ich konnte einige Tage lang keine Klimmzüge mehr machen", sagte der sportliche Radfahrer. Auf Schmerzensgeld verzichtete er, begehrte nur Schadenersatz in Höhe von 30 Euro. "Die Halterung vom Fahrradcomputer war kaputt und das Lenkerband war aufgerissen." Die Entschuldigung des Autohändlers nahm er an. Richter Christian Hochhauser rückte vom Vorwurf der versuchten, absichtlich schweren Körperverletzung ab und verhängte eine Geldbuße in Höhe von 1800 Euro wegen leichter Körperverletzung. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig.
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Ein völlig falsches Signal. Wer das Video dieses PS-Proleten gesehen hat, der kann nur auf Absicht und Nötigung seitens des Autolenkers plädieren!
wenn man sich das Video ansieht ein sehr mildes Urteil, .....
dieses urteil ist meiner meinung nach ein freibrief für agressive autofahrer. mehr kann ich dazu nicht sagen.
betonen möchte ich aber ausdrücklich, daß die mehrzahl der autofahrer rücksichtsvoll sind.
Richtiges Urteil, aber wie viele Radfahrer wurden wegen Nötigung angezeigt?
Ich war ja ziemlich unmittelbar dabei. Der Strohmann, den der wirkliche Fahrer vorgeschoben haben dürfte, ist recht billig davon gekommen. Der meiner Meinung nach richtige Fahrer (laut seinen Angaben und im Artikel der Fahrzeughalter) hatte scheinbar schon mehr Dreck am Stecken, drängte am Telefon auf eine aussergerichtliche Einigung und verriet sich dann auch noch durch "ich bin dann nochmal zurückgefahren und hab geschaut ob dort eine Rettung steht". Leider vor Gericht als Beweis nicht ausreichend.
In so eine Radlergruppe gerät man nicht hinein, da muss man sich schon ziemlich hineindrängen - vor allem wenn gleichzeitig die komplette linke Spur frei ist. Es haben einige Fahrzeuge vorher problemlos links überholt.
Wenn es so war, dann ist das Urteil und die unterlassenen Klagen wegen Nötigung gut zu verstehen.
gefühlsmäßig, immerhin vorsätzlich, bissl billig davongekommen !
conclusio: oder dieser "vorsatz" --> entstammt des schreiberlings feder...
ich hoffe ja nur, er ist nicht mit dem Vorsatz aufgestanden - auf der Straße so und so nicht tragbar.
Der Lenker ein Linker?
bei uns immer linkslenker