Altlast Kokerei: Ohne Sanierung wäre das Gelände 3500 Jahre verschmutzt
LINZ. Lokalaugenschein beim größten Altlast-Sanierungsprojekt Österreichs am Voest-Gelände.
Es riecht intensiv nach teerölkontaminiertem Erdreich. Doch Projektleiter Christoph Angermayer ist den strengen Duft gewöhnt, wenn er über das Gelände der Kokerei des voestalpine-Standortes in Linz marschiert.
Am gestrigen Mittwoch führte er eine kleine Gruppe um Landesrat Rudi Anschober (Grüne), ausgestattet mit Schutzhelmen, schwarzen Arbeitsschuhen und Warnwesten, über die sogenannte Sanierungsteilfläche sechs. Hier wird auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern mit Baggern die von Teeröl und anderen Kokereiprodukten verunreinigte Erde ausgehoben.
Erster Halt der Tour: Ein Gang zwischen zwei Erdwällen. Auf einer Seite ist schmutzig-schwarzes Erdreich, das nach Teer riecht, auf der anderen Seite "saubere" Erde. "Das Material wird von Chemikern auf den Kontaminierungsgrad geprüft und nach Abschätzung der Weiterverarbeitungsoptionen in der Nasstrennanlage behandelt", erklärt Johann Prammer, Leiter des Strategischen Umweltmanagements der voestalpine. Rund 70 Prozent des gereinigten Materials könnten im Werk selbst wiederverwendet werden, der Rest werde entsorgt.
Unter leichtem Schnaufen kämpfen wir uns wieder aus dem Trichter heraus und machen als Nächstes Halt bei einer großen, von Bauzäunen umgebenen Grube, in der Männer mit weißen Schutzanzügen und Atemschutzmasken über den rotbraunen Untergrund stapfen. "Die benötigen sie, um kein Benzol einzuatmen", erläutert Projektleiter Angermayer. "Wir tragen keine Masken. Wegen der kurzen Zeit, die wir vor Ort sind, ist das in Ordnung." Ein Industriesauger verhindere zusätzlich die Ausbreitung der Gase.
Ohne die Sanierungsmaßnahmen auf dem voestalpine-Standort würde es laut Prammer 3500 Jahre dauern, bis die Natur alle Schadstoffe herausgewaschen hätte. "Nächster Meilenstein für uns ist die Fertigstellung von Bereich sechs im Jahr 2020", deutlich früher als geplant. Für die Gesamtfläche von rund 350.000 Quadratmetern werde man etwa bis 2034 brauchen.
"Ein österreichweit einzigartiges Projekt"
Das Areal der nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebauten Kokerei reicht etwa vom Chemiepark-Kreisverkehr bis hin zur Steyregger Brücke und ist rund 350.000 Quadratmeter groß. Die Sanierungsfläche ist in sechs Teilbereiche gegliedert. Zwei davon wurden bereits komplett saniert und können von der voestalpine genutzt werden.
„In Sachen Ausmaß und Größe ist die Sanierung am Standort Kokerei Linz österreichweit einzigartig. Die Umsetzung passiert auf nachhaltige und innovative Weise“, sagt Landesrat Rudi Anschober. Gemeint ist damit, dass das Bodenmaterial großteils in einer an Ort und Stelle befindlichen Bodenverwertungsanlage aufbereitet wird.
Nach der Schadstoffanalyse wird das Erdreich in der „Nasstrennanlage“ behandelt. Gut zwei Drittel kann wiederverwendet werden, der Rest werde entsorgt. Die Gesamtkosten des Projektes werden bis zum geplanten Ende auf 163 Millionen Euro geschätzt. 95 Prozent davon werden aus Förderungen bestritten.
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Und ich habe gemeint, als ich in der Baumbachstraße war, in der Khevenhüllerstraße und in der Goethestraße, dass eh alles in die Luft geblasen worden wäre und auf den Fensterbrettern gelandet: 5mm dick pro Woche.
Der Erzstaub und der Russ waren aber noch am wenigsten schädlich.
Reibungslos, nur a bissl lästig. Stimmt aber. Manches ist (war) ‚laut‘, aber weniger gefährlich wie das ‚Stille‘
Und das ist auch heute noch so
an anderen oder zufällig gleichen Orten.
"70 % wiederverwendet...der Rest werde entsorgt."
Kann mir einmal wer dieses "entsorgt" erklären?
Wie muss man sich das Vorstellen?
An einen anderen Platz verführt, ins All gebeamt,...
...der Rest werde entsorgt.
Über den tatsächlichen Inhalt dieser Floskel sollte man vielleicht einmal nachdenken....
Vielleicht auch der Artikelschreiber, der dieses Statement so einfach übernimmt.
Ich nahm an: verbrannt.
Bin mir aber nicht sicher.
Schleissiger Bericht
Ich nahm an: verbrannt.
Bin mir aber nicht sicher.
Schleissiger Bericht
Sowas darf nicht mehr passieren in Österreich.
Nie wieder.
Dabei hat Deutschland viele solcher Gelände.
Das Problem sind auch die ganzen Gemeinde
Mülldeponien auf Privat Geländen.
Die aus Gutmütigkeit der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurden.
Die kontaminiert sind siehe Wels.
Es wird sicher wieder passieren, weil viele Substanzen, die heute als unproblematisch angesehen werden, in 20 bis 30 Jahren als gesundheits- bzw. umweltschädlich gelten werden.
Die heute als unproblematisch angesehen ODER dargestellt werden.
Mit schwarzen Arbeitsschuhen? Echt jetzt?
D.h. die Gewinne haben die Aktionäre, den Schaden hat der Steuerzahler. Vielleicht auch gerechtfertigt, immerhin war die Voest damals ja Staatseigentum.
Soviel zur Privatwirtschaft. Sehr oft hört man "kostet dem Steuerzahler keinen Cent".
Jeder der ein Grundstück kauft hat auch die alle Verpflichtungen die am Grundstück lasten.
Bei Konzernen aber kann man schon eine Ausnahme machen.
Sobald Nebeneffekte bekannt werden, will niemand mehr ‚Gewillbeteiligung‘
95% Förderungen, ned schlecht.
Schon was vom AlSAG gehört?
Na dann erklärs doch!
Na klar.
Darum werden Schlacken auch gerne über andere Produkte "entsorgt", um für die Schlackenprodukte den ALSAG-Beitrag zu sparen.
https://www.umweltdachverband.at/inhalt/umweltdachverband-verdacht-auf-abgabenhinterziehung-durch-voest-im-schlackenskandal