26-jähriger Taucher starb im Attersee
STEINBACH AM ATTERSEE. Deutscher geriet in 30 Metern Tiefe in Panik – Lehrer konnte Studenten nicht mehr helfen.
Erster tödlicher Tauchunfall in diesem Jahr in Oberösterreich: Ein 26-jähriger Deutscher geriet bei einem Tauchgang in Steinbach am Attersee in Panik und starb (nachrichten.at berichtete).
"Ich habe ihn noch gehalten, doch in 18 Metern Tiefe ist er mir ausgekommen, und ich konnte ihn nicht mehr retten", war der 39-jährige Tauchlehrer des Deutschen gestern Nachmittag bei der Einvernahme durch die Polizei völlig verzweifelt. Der Mann und der zweite Tauchschüler mussten psychologisch betreut werden.
Lungenautomat vereist
Der Verunglückte und sein 28-jähriger Kollege, beide studieren in Wien, waren nicht unerfahren: Sie hatten bereits im Herbst 2013 den Grundkurs gemacht und wollten nun den "Advanced Open Water"-Kurs absolvieren. Bereits am vergangenen Samstag erledigten sie zwei Tauchgänge ohne Probleme. Doch gestern gegen 11.15 Uhr kam es bei einem weiteren Tauchgang in 30 Metern Tiefe zum Drama: Zunächst stiegen die beiden Deutschen mit ihrem Tauchlehrer aus Schiedlberg bei der Tauchbasis Seefeld ins Wasser. "Die Männer legten bei den Plattformen in fünf, zehn und zwanzig Metern Tiefe die planmäßigen Tauchstopps ein. Das Abtauchen verlief ohne Probleme", sagte ein Polizist. Bei der letzten Plattform in dreißig Metern Tiefe geriet der 26-Jährige aber plötzlich in Panik und atmete hektisch.
"Dadurch vereiste vermutlich sein Lungenautomat", sagte ein Ermittler. Der Tauchlehrer und der zweite Schüler boten ihrem Tauchkollegen ihre Reserveautomaten an. Der 26-Jährige ließ sich aber nicht beruhigen und nahm die Hilfe nicht an. Als letzten Rettungsversuch umklammerte der Tauchlehrer den Deutschen und führte einen Notaufstieg durch. In 18 Metern Tiefe entglitt ihm der Tauchschüler. Weil sie keine Luftreserven hatten, konnten der Tauchlehrer und der 28-Jährige nicht mehr nachtauchen. Zwei andere Taucher, die von dem Unglück erfuhren, bargen die Leiche des 26-Jährigen. (luke)