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Es kann nie genug sein: Die heikle Rolle der voestalpine als Sponsor

Von Sigrid Brandstätter, 09. Mai 2018, 00:04 Uhr
Es kann nie genug sein: Die heikle Rolle der voestalpine als Sponsor
Vom einst großen Kulturevent-Sponsoring in Linz mit Brucknerfest und Klangwolke (hier Christoph Leitl, Gabi und Wolfgang Eder) blieb nur Klassik am Dom. Bild: Guenter Groeger

Burgtheater, ein eigenes Gebäude am Red-Bull-Ring in Spielberg und jetzt die Formel E. Verschiedenste Projekte unterstützt der Linzer Leitkonzern voestalpine im Rahmen seines Sponsorings.

Der gestern bekannt gegebene Einstieg in die Formel E erscheint im Zuge der Aktivitäten früherer Jahre recht plausibel: Der Konzern liefert Elektrobänder und Komponenten, die für die E-Mobilität eine Rolle spielen. So wie die Formel 1 ist auch diese Motorsport-Disziplin eine Spielwiese für Entwickler, wo Techniken ausprobiert werden, die später massentauglich werden sollen. So gesehen gibt es Bezug zu den Produkten und vielleicht künftigen Einsatzgebieten. Die leisen Flitzer messen sich zudem in attraktiven Städten wie Rom oder Paris, brausen nicht über langweilige, künstlich angelegte Rundkurse und locken immer mehr Publikum an. Drei Jahre gibt die voestalpine einen ungenannten Betrag für die vier europäischen Stationen dieser defizitären Rennserie aus. Auf fünf, sechs Jahre sei dieses Engagement angelegt, ließ Konzernchef Wolfgang Eder gestern wissen.

Doch wie stellt sich der größte oberösterreichische Konzern seiner gesellschaftlichen Verantwortung generell?

Vom nennenswerten Sponsoring-Engagement im Heimatbundesland, das mit dem Voestival seinen Anfang nahm, ist nicht viel übrig geblieben. Die lange Kooperation mit der Ars Electronica, das Sponsoring des Brucknerfests und der Klangwolke: Diese Projekte sind ausgelaufen. 2017 präsentierte sich der Stahlerzeuger und -verarbeiter als Hauptsponsor von Klassik am Dom am Linzer Domplatz für einen Zeitraum von drei Jahren. Derzeit läuft eine Kooperation mit dem Bruckner Orchester und noch mit dem Kulturquartier (Open Space). In den Augen der politischen Verantwortungsträger in Linz und Oberösterreich wird diese Entwicklung kritisch gesehen.

Was umgekehrt das Unternehmen nicht gelten lässt: Seit 2000 habe der Konzern allein in Linz mehr als 7,5 Millionen Euro in Kunst- und Kulturförderung investiert, in der jüngeren Vergangenheit mehr als früher.

Selbst bezogen auf nur jene voestalpine-Betriebe, die in Linz angesiedelt sind, ist das mit weniger als 500.000 Euro pro Jahr ein kleiner Anteil. Immerhin machen diese mit 12.000 Mitarbeitern 4,5 Milliarden Euro Umsatz im Jahr.

Dass es zu einer Verschiebung in die Steiermark gekommen ist, sei eine nötige Balancierung gewesen, heißt es aus der voestalpine. Dort werken 10.000 Mitarbeiter für den Konzern. So wird die steirische Klangwolke unterstützt. Heuer läuft das Sponsoring in Spielberg aus. Zuvor wurde in Schladming anlässlich der Ski-WM ein Stahlbogen im Zielgelände errichtet.

"Wenn es entsprechende Projekte gibt, sind wir die Letzten, die sich Gesprächen verweigern", sagt Konzernsprecher Peter Felsbach, in dessen Verantwortung das Sponsoring fällt. In Oberösterreich würden derzeit Gespräche mit einigen Institutionen im Kultur- und Sozialbereich geführt. Er bestätigt aber, dass das Sponsoring-Budget im Vergleich zu anderen Konzernen eher sparsam ist.

Für alle Werbe- und Kommunikationsausgaben steht ein "niedriger zweistelliger Millionenbetrag mit einem Einser vorne" zur Verfügung. Damit wird von Fernsehwerbung bis Mitarbeitermagazin alles finanziert – bei einem Konzernumsatz von elf Milliarden.

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9  Kommentare
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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 12.05.2018 09:41

@Freundlicher Hinweis. Nicht schon wieder linksherum verdrehen: Dr. Eder hatte aus seiner Verantwortung für das Gesamtunternehmen und direkt auch die 12.000 Arbeitsplätze in OÖ stets sachlich darauf hingewiesen, welche Konsequenzen für die arbveitswilligen Menschen da durch eine blindwütige Links- und vor allem Grünpolitik bei der Stadtortsicherung folgen wird.

Ja, ja die Zeiten, wo ein Kreisky gegen jede Vernunft einfach ordre par mufti anschaffen konnte - die Folgen kamen dann ab 1985 zum Vorschein. (Die "Ölspekulationen" mit -2,4 Mrd ATS waren nur ein Klacks gegen die bereits angehäuften Riesenverlust!).

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jowa (325 Kommentare)
am 10.05.2018 09:58

"Wer beisst schon die Hand die Ihn füttert" ????
So wie der Vöst Chef "füttern" auch Energie (EAG) und Möbelkonzerne (XXXLutz),Banken, jede Menge Vereine und Medien (durch Werbeanzeigen)!!!
Da ist plötzlich nichts mehr zu hören von den Panamapapers ( Lutz, Raiffeisen,...)!!!
Journalisten, deren Aufgabe es wäre Dinge aufzudecken, werden da stumm gegenüber "größzuügigen" Werbekunden!!!
Novomatic ist auch ein großzügiger Sponsor, da wird auch eine "Kämpferin" gegen das Glücksspiel STUMM, wenns einen schönen Job gibt!!!!
Arbeitet an Eurer Glaubwürdigkeit , liebe Vertreter des Volkes und Konzernchefs!!!!!!!!

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 09.05.2018 12:36

Eder ist Linz und OÖ völlig egal. Hat ja oft genug mit Abwanderung gedroht.

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jago (57.723 Kommentare)
am 09.05.2018 13:36

Eder droht ja nicht, weil er Linz und OÖ nicht mag sondern weil er von Linz und OÖ was will grinsen

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mike12_2008 (843 Kommentare)
am 10.05.2018 15:05

Was meinst denn konkret, dass er will? 😉

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 12.05.2018 09:31

@ago. Ganz richtig: Dr. Eder "will" von Linz und OÖ auch etwas: Dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für langfristige Milliarden-Investitionen unter einer populistischen Grünfuchtel sich nicht schon von vorneherein als Fehler erweisen dürfen. Er und seine Management-Kollegen tragen die Verantwortig für den Bestand bzw. die Fortentwicklung des Unternehmens auch in Linz.
Ob sie da in Linz und anderen Standorten irgend welche Kultursponpanadeln auch noch mit finanzieren ist wohl nachrangigst.

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mike12_2008 (843 Kommentare)
am 10.05.2018 15:12

Die VOEST ist natürlich stark mit Linz und OÖ verwurzelt und auch das Zugpferd der heimischen Wirtschaft schlechthin.

Eder verlangt aber zurecht gute Rahmenbedingungen für die VOEST in Österreich.

Immerhin ist man der energieeffizienteste Stahlproduzent weit und breit.
Nur ist das in der Politik noch viel zu wenig bewusst.
Es wird dies Alles als zu selbstverständlich angenommen.

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Berkeley_1972 (2.297 Kommentare)
am 09.05.2018 07:33

Das Photo mit dem feschen Leitl ist bezeichnend! Besser wöre, wenn Dr. Eder eher Krankenschwestern, Pflegekräfte, ... einladen würde als abgehalfterte Apparatschiks und Phrasendrescher

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jago (57.723 Kommentare)
am 09.05.2018 09:10

Die Marketingleute kosten mehr als der Gäwünnanteil traurig

Wenn ich daran nur denke (Kreuzfahrten und Tombolas), dann möchte ich Watschn (Me Too) austeilen für diese halbseidenen Moralkrüppel grinsen

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