Josko baut neues Alu-Werk in Kopfing und investiert 15 Millionen Euro
KOPFING. Fensterproduzent will seine Produktionskapazität beim Werkstoff Aluminium verdoppeln
Der Innviertler Fenster- und Türenhersteller Josko plant eine Investitionsoffensive für die kommenden zwei Jahre. Unter anderem soll am Standort Kopfing ein neues Aluminium-Bearbeitungszentrum entstehen. "Es ist eine Kapazitätserweiterung: Eine Verdoppelung beim Werkstoff Alu ist damit drinnen", sagt Johann Scheuringer, der das Familienunternehmen mit Thomas Litzlbauer (Finanzen) und seinem Neffen Stefan Wagner (Marketing, Vertrieb) führt.
Schon jetzt würden bei Josko zu 70 Prozent Aluschalen an den Außenseiten der Fenster angebracht. Das künftige Alu-Werk soll den derzeit bestehenden Flaschenhals in der Fertigung beseitigen. Zudem wird in Kopfing eine weitere Produktions- und Logistikhalle für Großflächen-Elemente gebaut und in die Logistik investiert.
Besser als der Markt
Die Geschäfte entwickelten sich für Josko jedenfalls positiv. Im Vorjahr setzten die rund 800 Mitarbeiter 146,3 Millionen Euro um – das ist ein Plus von sechs Prozent. "Wir wachsen mehr als doppelt so schnell wie der Markt. Der hat 2018 konjunkturbedingt ein Plus von 2,5 Prozent hergegeben", sagt Litzlbauer. Bei den Ertragszahlen hält sich das Familienunternehmen bedeckt. Laut Firmenbuch wurde 2017 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 14,6 Millionen Euro erzielt. "Da spielten Sondereffekte mit. Aber wir haben auch 2018 ein sehr gutes Ergebnis erreicht", sagt Litzlbauer. Die Eigenkapitalquote sei auf 47 Prozent gestiegen (2017: 45 Prozent).
Zulegen konnte Josko im süddeutschen Raum. Bei Holz-/Alufenstern rangieren die Innviertler auf Rang vier am gesamtdeutschen Markt. Wagner: "Wir wollen bis 2020 in die Top Drei." Derzeit befindet sich Internorm auf diesem Platz.
Eigenständig zu bleiben sei Unternehmensphilosophie: "Damit meinen wir, dass wir unseren speziellen Weg gehen anstatt der typischen Wege, auf die die Branche einschwenkt", sagt Scheuringer. Diese würde nämlich zu 95 Prozent zugekaufte Profile zusammenschweißen oder -leimen. Josko hingegen entwickle ein eigenständiges Produktprogramm, produziere und vermarkte alles selbst. Auch die Lieferung zur Baustelle erfolge mit werkeigenem Fuhrpark. "Um das umzusetzen, wollen wir finanziell eigenständig bleiben", sagt Scheuringer.
Der Ausblick auf das heurige Jahr stimmt den Firmenchef optimistisch. Josko sei zu 90 Prozent im Privatwohnbau tätig. Hier gebe es einen Rückstau an Projekten. Es existieren mehr Bauwünsche, als Baukapazitäten vorhanden sind.