Wenn der Burgerladen zum Kaffeetratsch lädt
WIEN. Vor 35 Jahren eröffnete McDonald’s Österreich am Wiener Schwarzenbergplatz sein erstes Restaurant. 2011 kletterte der Umsatz erstmals über eine halbe Milliarde Euro.
1977 war das Fast-Food-Restaurant genauso noch ein Exot wie am 16. Dezember 1980, als in der Linzer Landstraße auch in Oberösterreich erstmals Big Macs gebraten wurden. Naserümpfend betrachteten die an Schweinsbraten und Tafelspitz gewöhnten österreichischen Münder die Schnellkost aus Übersee.
Während dieser 35 Jahre hat sich vieles verändert. Längst ist McDonald’s zur größten Restaurantkette Österreichs expandiert, und anstatt vorwiegend Jugendlicher treffen sich beim großen M bisweilen auch Damen im besten Alter zum „Kaffeekränzchen“, sagt Österreich-Chef Andreas Schwerla. 8500 Mitarbeiter durften 153 Millionen Kunden in 179 österreichischen Restaurants (26 in Oberösterreich) 2011 begrüßen. Das hat McDonald’s einen Umsatzrekord gebracht: 515 Millionen Euro, ein Plus von sieben Prozent.
Mit den McCafés ist das Unternehmen auch in die Bastion heimischer Gastrokultur eingedrungen und in wenigen Jahre zum größten Kaffeehausbetreiber des Landes geworden.
Haben die Österreicher etwa ihren kulinarischen Geist verloren und sich von der US-Kultur überrollen lassen? Mitnichten, entgegnet Schwerla. Rindfleisch von 50.000 österreichischen Bauern, sieben Millionen österreichische Eier, Gebäck von Resch&Frisch und Kaffee von Jacobs würden kredenzt. „Schlechte Qualität können wir uns nicht leisten“, sagt Schwerla, der sogleich mit der Frage konfrontiert wird, wie das Unternehmen zum Problem der wachsenden Fettleibigkeit in der Bevölkerung stehe. Es folgt eine diplomatische Antwort über Verantwortungsbewusstsein und der launige Hinweis: „Wir sind auch größter Salatverkäufer Österreichs.“ (stef)
Vom Hauben- zum Burgerkoch
Der Oberösterreicher Gerhard Fuchs ist der kreative Kopf in der McDonald’s-Küche. Fuchs stammt aus Windischgarsten und war international als Haubenkoch tätig. 1998 „probierte er etwas aus“ und eröffnete ein McDonald’s-Restaurant in Ried, später in Haag am Hausruck und Vorchdorf. Seit 2005 kreiert er neue Produkte und erfand den Wrap, der von Österreich aus Filialen in der ganzen Welt erobert hat.
Das ist die lustigste Stilblüte, die ich je von einem Journalisten gelesen habe: "Naserümpfend betrachteten die an Schweinsbraten und Tafelspitz gewöhnten österreichischen Münder die Schnellkost aus Übersee." Das muss man sich einmal bildlich vorstellen: Die Münder können nicht nur etwas betrachten, sondern sie können auch die Nase rümpfen! Ist das das heutige Niveau von Profi-Journalisten?
Gewohnt unkritischer Bericht der OÖN, vergleichbar mit einer Werbeeinschaltung.