Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Nach Dammbruch in Brasilien: Helfer finden immer mehr Tote im Schlamm

Von nachrichten.at/apa, 28. Jänner 2019, 06:56 Uhr
Bild 1 von 57
Bildergalerie Tod und Zerstörung nach Schlammlawine
Bild: ADRIANO MACHADO (X02151)

SAO PAULO. Die Hoffnung schwindet, doch die Suche geht weiter: Nach dem Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien ist die Zahl der bestätigten Todesopfer auf 58 gestiegen.

305 weitere Menschen wurden noch vermisst, wie die Zivilschutzbehörde am Sonntag mitteilte. Die Zahl der Toten dürfte demnach noch weiter steigen. "Es sind viele Vermisste. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie tot sind, ist erheblich gestiegen", sagte der Minister für regionale Entwicklung, Gustavo Canuto. Am Sonntag konnten die Rettungskräfte keine Überlebenden bergen.

Rund 200 Feuerwehrleute und 13 Hubschrauber waren an den Such- und Bergungsarbeiten nahe der Ortschaft Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais beteiligt. Israel schickte 130 Soldaten und 16 Tonnen Material an die Unglücksstelle, um bei den Such- und Bergungsarbeiten zu helfen. Am Sonntag wurde die Suche vorübergehend eingestellt, weil ein zweiter Damm zu brechen drohte.

Der Damm an der Mine des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale war am Freitag gebrochen. Eine Schlammlawine war über Teile der Anlage und benachbarte Siedlungen hinweggerollt. Wie es genau zu dem Unfall kam, sei noch unklar, sagte Vale-Präsident Fabio Schvartsman. Er sprach von einer "fürchterlichen Tragödie". Das Umweltministerium kündigte eine Strafe in Höhe von 250 Millionen Reais (58 Mio. Euro) gegen den Konzern an. Insgesamt ergossen sich nach Angaben von Vale rund zwölf Millionen Kubikmeter Schlamm über die Anlage und die nahe liegenden Siedlungen.

Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein, um die Verantwortlichen für das Unglück zu ermitteln. "Wir tun alles, um die Sicherheit und Stabilität der Dämme sicherzustellen", sagte Vale-Chef Schvartsman in einer Erklärung. Der TÜV Süd hatte die Dämme im vergangenen Jahr geprüft, wie das Unternehmen in München auf Anfrage bestätigte. "Wir werden die Ermittlungen vollumfänglich unterstützen und den Ermittlungsbehörden alle benötigen Unterlagen zur Verfügung stellen", teilte der TÜV Süd mit.

Im Jahr 2015 gab es in Minas Gerais schon ein ähnliches Unglück. Bei der "Tragödie von Mariana" kam es in einem Eisenerzbergwerk zu einem Dammbruch an einem Rückhaltebecken. Seinerzeit kamen 19 Menschen ums Leben. Das damalige Betreiberunternehmen Samarco gehörte ebenfalls Vale sowie dem australisch-britischen Konzern BHP. Eine riesige Welle mit Schlamm und schädlichen Stoffen ergoss sich in angrenzende Ortschaften und kontaminierte den Fluss Rio Doce auf rund 650 Kilometern Länge. Bis in den Atlantik floss die braunrote Brühe.

"Diese neue Katastrophe ist die traurige Konsequenz davon, dass die brasilianische Regierung und die Bergbauunternehmen nichts dazugelernt haben", sagte Nilo D"Avila von der Umweltorganisation Greenpeace. "Das ist kein Unfall, sondern ein Umweltverbrechen, das bestraft werden muss."

mehr aus Weltspiegel

150 Rechtsextremisten pilgerten zu Mussolinis Geburtsort

Arian (6) weiter verschwunden: "Unerträgliche Situation zwischen Bangen und Hoffen"

In Bayern getötete Ukrainer waren offenbar Armeeangehörige

Arian weiter vermisst: Suche mit großer Menschenkette fortgesetzt

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen