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Ottawa: Schießerei in Parlament und Einkaufszentrum

Von nachrichten.at/apa, 22. Oktober 2014, 19:22 Uhr
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Bildergalerie Schießerei im kanadischen Parlament
Bild: Reuters

OTTAWA. Bei einem bewaffneten Angriff auf das kanadische Parlament sind am Mittwochmorgen ein Soldat und ein Angreifer getötet worden.

Ein Wachsoldat am Kriegsdenkmal beim Parlament in Ottawa sowie einer von womöglich mehreren Angreifern seien tot, teilte die Polizei mit. Premierminister Stephen Harper, der zur Zeit des Angriffs selbst im Parlament war, sprach von einem "verachtenswerten Angriff".

Die Attacke begann am Morgen mit Schüssen auf Wachsoldaten vor einem Kriegerdenkmal nahe des Parlaments. Ein dort positionierter Reserveoffizier wurde dabei schwer verletzt. Rettungskräfte versuchten vergeblich, ihm mit einer Herzdruckmassage das Leben zu retten. Er erlag wenig später seinen Verletzungen.

Wenig später, als im Parlament gerade die wöchentlichen Fraktionssitzungen begonnen hatten, stürmte einer oder mehrere Angreifer das Gebäude. Die Polizei konnte auch bei einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag noch nicht sagen, ob es sich dabei um dieselben Bewaffneten handelte, die zuvor den Soldaten niedergeschossen hatten. Sie fahndet nach bis zu drei Angreifern.

Dabei wurde nach Polizeiangaben ein Wachmann verletzt, im Inneren lieferten sich der oder die Angreifer heftige Feuergefechte mit der Polizei, wie ein von der Zeitung "The Globe and Mail" veröffentlichtes Video zeigt. Augenzeugen sprachen von mindestens 30 abgegebenen Schüssen und berichteten, einen bärtigen Mann gesehen zu haben der nach den Schüssen am Kriegsdenkmal den Fahrer eines vorbeifahrenden Fahrzeugs zwang, ihn zum Eingang des Parlaments zu fahren.

Die dramatischen Szenen spielten sich offenbar direkt vor einem Raum ab, in dem sich der kanadische Regierungschefs Stephen Harper aufhielt. "Harper hat mit Leuten aus seiner Fraktion gesprochen, als es plötzlich einen lauten Knall gab, gefolgt von einen Ra-ta-ta-ta an Schüssen", sagte das Kabinettsmitglied Tony Clement. "Es passierte genau vor unserer Tür." Harper konnte jedoch in Sicherheit gebracht werden, wie Regierungssprecher Jason MacDonald erklärte.

Weitere Angreifer im Gebäude vermutet

Weiterhin geht die Polizei offenbar davon aus, dass sich noch weitere Angreifer im Inneren des Gebäudes befinden könnten. Mehrere, offenbar im Parlament verbarrikadierte Abgeordnete berichteten auf Twitter, sie könnten sich weiterhin nicht frei bewegen. "Immer noch verbarrikadiert, nur jetzt in einem anderen Raum. SWAT-Einsatztruppen durchkämmen das Hauptgebäude", schrieb etwa Sean Casey kurz nach 21.00 Uhr MESZ.

Ein Polizist sagte, ein Angreifer habe sich womöglich auf dem Dach des Parlamentsgebäudes verschanzt. Aus einem Einkaufszentrum beim Parlament wurden ebenfalls Schüsse gemeldet. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich von Fenstern fernzuhalten.

Kanada und die USA versetzten das gemeinsame Luftverteidigungskommando in erhöhte Alarmbereitschaft. Nach Angaben eines Sprechers des Weißen Hauses sprach Harper später mit US-Präsident Barack Obama. Die US-Botschaft in Ottawa wurde vorübergehend geschlossen. Eine Partie der beliebten Eishockey-Liga NHL zwischen den Teams von Ottawa und Toronto wurde abgesagt.

Gepanzerte Fahrzeuge und schwer bewaffnete Polizisten gingen vor dem Parlament in Stellung und riegelten die Zufahrtswege ab. An den Ausfallstraßen von Ottawa wurden Straßensperren errichtet und jedes Auto durchsucht. Die Polizei sprach bei einer Pressekonferenz von einer "dynamischen Situation" und bat dringend um Informationen von Anrainern und Augenzeugen.

Terrorgefahr seit Anschlag am Montag

Der Hintergrund des Angriffes war zunächst unklar. Die kanadischen Behörden hatten erst am Dienstag die Warnstufe für terroristische Gefahren um eine Stufe von gering auf mittel heraufgesetzt. Zuvor hatte am Montag ein polizeibekannter Islamist bei Montreal zwei Soldaten mit dem Auto überfahren und einen von ihnen getötet. Anschließend wurde der Täter von der Polizei erschossen. Die Tat des 25-Jährigen wurde von der Regierung in Ottawa als "terroristisch" bezeichnet.

Der junge Mann war nach Angaben der Behörden ein Anhänger der Dschihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS), die in den vergangenen Monaten in Syrien und im Irak weite Regionen erobert hat. Die kanadische Luftwaffe wurde in die Region entsandt, um die US-geführte Luftangriffe auf Stellungen des IS zu unterstützen. Der IS hat seine Anhänger weltweit zu Angriffen in den Staaten aufgerufen, die dem internationalen Bündnis angehören.

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