Kälte - 18 Todesopfer wegen Schneefällen in Italien
ROM. Die Kältewelle, die Europa seit Tagen im Griff hält, hat an diesem Wochenende in Italien mindestens 18 Todesopfer gefordert. Am Sonntag wurden zwei Obdachlose in Ostia bei Rom und in der toskanischen Stadt Lucca tot aufgefunden. Zwei Frauen kamen wegen der Kältewelle in Rom und in Triest ums Leben.
Ein Mann erlitt einen Herzinfarkt, während er in der Provinz Avellino den Schnee vor seiner Tür schaufelte. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich in den mittelitalienischen Städten Teramo und Chieti. Eine 91-jährige Frau starb in Triest, nachdem sie wegen des starken Windes gestürzt war, berichteten italienische Medien.
Wegen der Kältewelle starb am Sonntag ein Mann in der Region Marke (Marche). In derselben Gegend kam auf einer vereisten Straße ein 19-Jähriger bei einem Autounfall zu Tode. Am Samstag waren wegen der Kältewelle sieben Personen in verschiedenen italienischen Regionen gestorben.
Ungewohnt heftige Scheefälle
Wegen des heftigen Schnees kam es zu Stromausfällen in mehreren Teilen des Landes. Mindestens 85.000 Menschen mussten in Mittel- und Süditalien ohne Strom ausharren. Soldaten wurden in Bologna, Venedig, L'Aquila und in der Region Marche beim Schneeräumen eingesetzt. Wegen den heftigen Schneefällen war die Lage am Sonntag in der mittelitalienischen Region Abruzzen besonders schwierig. Innenministerin Annamaria Cancellieri appellierte an die Italiener, auf das Auto zu verzichten und zu Hause zu bleiben. Am Montag bleiben Schulen und Ämter in Rom geschlossen. In der Ewigen Stadt hatten wegen heftiger Schneefälle am Freitag und Samstag chaotische Zustände geherrscht.
Flughäfen mussten schließen
Zu erheblichen Problemen kam es im auch Flugverkehr. Wegen heftiger Schneefälle wurde der Flughafen von Rimini bis Montag geschlossen. Auf dem römischen Flughafen Fiumicino wurden neun Flüge gestrichen. Die Autobahnstrecke zwischen Rom und der Abruzzen-Hauptstadt L'Aquila wurde wegen Schnees gesperrt. Auch in der Emilia Romagna und der Region Marke wurden einige Autobahnstrecken geschlossen. In der Lombardei wurden heftige Schneefälle gemeldet. In Mailand wurden 1.700 Obdachlose in ein Aufnahmezentrum untergebracht. Die Temperatur sank in der Bergortschaft Cogne im Aostatal auf Minus 21 Grad. Auf der Asiago-Ebene in der Region Veneto wurden Minus 24 Grad gemeldet.
Winterlich kalt bis in den Süden
Schnee und klirrende Kälte belasteten auch Süditalien. Die Spitze des Vesuvs bei Neapel präsentierte sich ganz in Weiß. Auch auf dem Ätna, dem höchsten aktiven Vulkan Europas, ist der Winter eingekehrt: Der 3.350 Meter hohe Berg an der Ostküste der italienischen Insel Sizilien zeigte sich am Sonntag schneebedeckt. Schneefälle wurden auch in Kalabrien gemeldet.
Eine Besserung der Lage ist vorerst nicht in Sicht. Die Wetterexperten rechnen mit weiteren Schneefällen in den kommenden Tagen. Laut dem Meteorologen Sergio Brivio hatte Italien in den letzten 50 Jahren keinen derart kalten Winter erlebt.