Andreas Matthä als interimistischer ÖBB-Chef bestellt
WIEN. Der Aufsichtsrat der ÖBB hat am Dienstag Andreas Matthä zum interimistischen Chef der Bahn-Holding bestimmt, nachdem der seit fast sechs Jahren amtierende Bahn-Boss Christian Kern an die Regierungs- und SPÖ-Spitze gewechselt ist.
Der Aufsichtsrat der ÖBB-Holding AG hat wie erwartet Infrastruktur Vorstandsdirektor Andreas Matthä (53) zum interimistischen Vorstandsvorsitzenden bestellt. Matthä werde als Vorstandsvorsitzender gemeinsam mit Finanzchef (CFO) Josef Halbmayr die ÖBB-Holding AG leiten, bis über die endgültige Nachbesetzung des Vorstandsvorsitzes in der kommenden Aufsichtsratssitzung am 4. Juli 2016 entschieden wird. Die Ausschreibung nach dem Stellenbesetzungsgesetz läuft bis 21. Juni 2016.
Während Matthä das Unternehmen führt, werde sein Ressort in der ÖBB-Infrastruktur AG - Finanzen, Markt und Service - von den Vorständen Franz Bauer und Franz Seiser übernommen.
Am vergangenen Wochenende hatten die ÖBB die Ausschreibung für den neuen Vorsitzenden der Holding veröffentlicht. Demnach soll "eine überzeugende Führungspersönlichkeit" künftig die Weichen bei der Staatsbahn stellen. Der oder die neue ÖBB-Vorstandsvorsitzende soll über "fundierte Erfahrung in der Führung eines vertikal integrierten Eisenbahnkonzerns" verfügen, heißt es in der Stellenanzeige.
Der oberste Arbeitnehmervertreter der Eisenbahner, Konzernbetriebsratschef Roman Hebenstreit, präferiert "im Interesse der Belegschaft" eine hausinterne Lösung. Damit wäre die Kontinuität für die laufenden großen Vorhaben der Bundesbahn am besten gesichert, meint Hebenstreit.