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100.000 Menschen bei Konzert auf dem Wiener Heldenplatz

Von nachrichten.at/apa, 04. Oktober 2015, 10:42 Uhr
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Bildergalerie "Voices for Refugees" in Wien
Bild: apa

WIEN. Wien hat ein Zeichen gesetzt: Weit mehr als 100.000 Menschen sind am Samstag zum Solidaritätskonzert "Voices for Refugees" auf den Heldenplatz gekommen.

Es gab starke musikalische Darbietungen und eindringliche Reden. Bundespräsident Heinz Fischer appellierte: "Menschen in Not bauchen Zuwendung." Den Abschluss lieferten die Toten Hosen.

"Ihr habt als erste so etwas in dieser Dimension auf die Beine gestellt", sagte Hosen-Sänger Campino. Und fügte hinzu: "Lasst euch diese bunte Stadt von diesem Karl Heinz Christian nicht wegnehmen." Die Band aus Düsseldorf brachte, dynamisch wie immer, ein hauptsächlich politisches ausgerichtetes Programm mit Liedern wie "Willkommen in Deutschland", "Europa" und "Schrei nach Liebe". Tausende von in die Höhe gehaltenen leuchtenden Handys gaben eine stimmungsvolle Kulisse ab. "Dieses Bild soll um die Welt gehen", meinte Campino.

"Voices for Refugees" in Wien
Bild: apa

Fischer: Alle Staaten müssen etwas beitragen

Erich Fenninger, Präsident der Volkshilfe, Veranstalter der Kundgebung, und Organisator Ewald Tatar, Chef von Nova Music Entertainment, hatten zuvor 150.000 Besucher verkündet. Laut Polizei waren über den Tag bis zu 120.000 Menschen anwesend. Jedenfalls war der Heldenplatz seit den Nachmittagsstunden, als Maschek den bunten Reigen eröffneten, ständig sehr gut gefüllt. Die Atmosphäre glich einem Familien-Happening.

"Ich sage es mit aller Deutlichkeit: Ich wende mich nicht von denen ab, die Sorgen und Ängste haben", bekräftigte der Bundespräsident in seiner Rede. "Aber ich wende mich von denen ab, die aus der Not der Flüchtlinge ein Geschäft machen, sei es ein wirtschaftliches oder politisches." Das Staatsoberhaupt betonte, dass "alle Staaten der europäischen Gemeinschaft etwas beitragen" müssten. In die selbe Kerbe schlug später Campino: Es sei ein europäisches Problem. "Man hat lange die Augen geschlossen und Länder, die schon lange Flüchtlinge aufgenommen haben, im Regen stehen gelassen."

Beim "Voices for Refugees" gab es neben Musik und Kabarett auch ruhige Momente. Der mit allen Mitwirkenden und dem Publikum "aufgeführte" Nummer-eins-Beitrag der Austro-Charts "Schweigeminute (Traiskirchen)" von Raoul Haspel war ein beeindruckendes, weil beklemmend ruhiges Statement.

Kritische Worte fand naturgemäß Konstantin Wecker, der das Publikum aufforderte: "Träumen wir weiter, seien wir subversiv, heißen wir alle Flüchtlinge willkommen." Conchita Wurst brachte stilvoll "Heroes" und "Put That Fire Out". "Wir versuchen unsere Stimme für jene zu erheben, denen nicht oder zu wenig zugehört wird", erklärte sie. Anja Plaschg alias Soap & Skin sang u.a. ein Lied in syrischem und kurdischen Dialekt. Die Jungstars Tagträumer appellierten an das Publikum: "Glaubt an das Gute."

Zucchero interpretierte Verdis "Va pensiero" zusammen mit dem Kinderchor der Chorschule an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. "Ich habe Glück", meinte der Italo-Barde im Gespräch mit der APA. "Ich kann das Leben führen, das ich mag. Und wenn man glücklich ist, sollte man jenen Menschen helfen, die dieses Glück nicht haben."

Gerockt wurde heftig mit Kreisky und Bilderbuch, beide mit energischen Performances. Es blieb jedoch auch Platz für Weltmusik und intimere Lieder. Doch selbst wenn die Begeisterung für die Auftritte groß war, ging es um die Botschaft.

Volkshilfe-Direktor Fenninger warnte: "Wenn das Asylrecht fällt, fällt das Menschenrecht." Den Veranstaltungsort habe man nicht zufällig gewählt. Man werden es nicht zulassen", dass sich die Fehler der Vergangenheit wiederholen. "Wenn Sie heute hier weggehen", sagte Caritas-Präsident Michael Landau, "nehmen Sie drei Dinge mit: Sie sind richtig viele, Sie alle zeigen Haltung, Sie können etwas verändern."

Ergreifendste Wortspenden kamen von Flüchtlingen. Ein Mädchen auf der Bühne berichtete etwa mit Tränen in den Augen: "Wir haben in Syrien kein Wasser und keinen Strom. Aber das ist nicht das Problem. Sondern viele Menschen sind tot." Diverse Sportler - von David Alaba bis Marcel Hirscher - und Prominente sowie Künstler schickten Videobotschaften. Der Eintritt zum Open Air war frei, es wurden Spenden gesammelt.

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