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Gewitter-Mythen: Was stimmt wirklich?

Von nachrichten.at, 03. August 2018, 09:54 Uhr
Blitz Gewitter
Symbolbild Bild: colourbox.de

Donnerwetter! Rund um das Thema Gewitter gibt es viele gut gemeinte Ratschläge und Weisheiten - doch welche davon sind wahr und welche nur Märchen?

Die schwül-heiße Hitze brachte in der vergangenen Woche vielerorts Gewitterschauer mit sich. Und auch in den kommenden Tagen ist immer wieder mit Blitz und Donner zu rechnen. Wie man sich nun richtig bei einem Gewitter verhält, darüber kursieren viele Mythen. "Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen" heißt etwa eine alte Bauernregel. Allen elektrischen Geräten sollte man bei einem Gewitter den Stecker ziehen, lautet ein weiterer Ratschlag. Doch welcher Wahrheitsgehalt steckt in diesen Weisheiten? Welche sollte man befolgen und welche lieber nicht?

Die sieben häufigsten Gewitter-Mythen - und ob sie wirklich stimmen:

1. Blitze schlagen nie zweimal an der selben Stelle ein.

Im Gegenteil – hohe Objekte werden öfter vom Blitz getroffen. Das Empire State Building in New York war jahrelang eine regelrechte Blitz-Hochburg, weil hier mindestens 25 Mal im Jahr der Blitz eingeschlagen hat. Wasser, Berggipfel oder Klettersteige zählen zu den besonders gefährlichen Orten, diese sollten daher im Fall eines Gewitters sofort verlassen werden, rät die AUVA. Bei Menschenansammlungen im freien Gelände, also auch auf nicht geschützen Sportplätzen, sollte man ebenso rasch einen geschützten Bereich aufsuchen.

2. "Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen"

Stimmt nicht! Der Blitz unterscheidet nicht zwischen den Baumarten: Bei einem Gewitter sollte man alle Bäume meiden und Abstand halten. Schlägt der Blitz nämlich in einen Baum ein, kann dieser zersplittern. Wenn Sie nicht mehr davonkommen, am besten eine tiefere Stelle suchen und so klein wie möglich machen. 

3. Am besten flach auf den Boden legen.

Bloß nicht! Geben Sie dem Blitz keine Angriffsfläche. Der Österreichische Verband für Elektrotechnik rät, mit geschlossenen Beinen in die Hocke zu gehen: "Dies reduziert zum einen die Gefahr der Schrittspannung bei einem Einschlag in der unmittelbaren Umgebung zum anderen das Risiko eines direkten Blitzschlages wegen der geringeren Höhe."

4. Blitz und Donner lassen die Milch schlecht werden.

Nicht direkt. Wer während eines Sommergewitters Milch im Freien stehen lässt, kann wenig später tatsächlich eine saure Überraschung erleben. Schuld daran ist jedoch nicht das Gewitter selbst. Stattdessen ist es die schwüle Luft, die häufig unmittelbar vor einem Gewitter herrscht. Dann vermehren sich die Milchsäurebakterien besonders schnell und die Milch kippt.

5. Bei Gewitter sollte man alle elektronischen Geräte ausstecken.

Besser wär's. Blitze richten jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe an und zerstören dabei immer wieder Elektrogeräte. Kein Wunder, verbirgt sich dahinter doch eine gewaltige Stromstärke von 20.000 Ampere. Schützen kann man seine elektronischen Geräte am wirkungsvollsten dadurch, dass man bei einem herannahenden Gewitter die Stecker zieht, rät etwa "HD Austria" auf seiner Webseite. Steckdosen mit eingebautem Blitzschutz können zwar Überspannungen durch indirekten Blitzschlag verhindern – aber wenn der Blitz genau in Ihr Haus einschlägt, sind auch sie nutzlos. Am besten ziehen Sie auch den Stecker des Antennen-, Netz- oder Modemkabels. Blitzableiter, Überspannungsschutz und Blitzschutz-Stecker sind gegen einen starken Blitz einfach machtlos.

6. Während eines Gewitters ist Duschen gefährlich.

Falsch. In einem modernen Gebäude, heißt es dazu vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik VDE, "sind im Bereich der Bäder alle metallenen Einrichtungen miteinander elektrisch verbunden und an den Haupt-Erdanschluss angeschlossen." Wenn diese Verbindungen also richtig ausgeführt wurden, ist "die Benutzung von Dusche oder Badewanne während eines Gewitters ungefährlich". 

7. Im Auto bin ich sicher.

Richtig. Bei Gewitter ist man im Auto gut geschützt, denn die Karosserie fungiert als Faraday'scher Käfig und leitet den Blitzeinschlag in den Boden ab. Das Gleiche gilt auch für Wohnmobile und für Wohnwagen, die auch aus einer Karosserie aus Metall bestehen. Zur Erklärung: Metalle haben einen geringen elektrischen Widerstand und elektrische Ladungen (also Blitze) suchen sich eben immer den Weg mit dem geringsten elektrischen Widerstand. Der perfekte Blitzableiter also. Natürlich müssen alle Fenster, Schiebedächer und Dachluken geschlossen sein. 

Wie weit ist ein Gewitter entfernt?

Die einfache Formel lautet: Der Abstand zwischen Blitz und Donner in Sekunden dividiert durch drei ergibt die Kilometer, die das Gewitter entfernt ist. Zum Beispiel: Wenn man den Blitz sieht, fängt man an, die Sekunden zu zählen. Sind es etwa zwölf Sekunden bis zum nächsten Donner, dividiert man durch drei. Das ergibt etwa vier Kilometer, die das Gewitter noch entfernt ist. Bei zehn Sekunden oder weniger besteht bereits Gefahr. Spätestens dann sollte man Unterschlupf suchen, wenn man sich im Freien aufhält. Die Gefahr ist erst gebannt, wenn man etwa eine halbe Stunde keinen Donner mehr hört.

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27  Kommentare
27  Kommentare
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gutmensch (16.729 Kommentare)
am 03.08.2018 21:53

Apropos faradayscher Käfig.

Wie ist das bei einem Wohnwagen, bei dem die Metallstützen herunter gekurbelt sind ?

Kennt sich da wer aus ? Ist das dann noch ein faradayscher Käfig ?

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 04.08.2018 00:44

Ja, weil der Strom trotzdem außen abfließt und nicht im Inneren. Der nimmt kürzeste Wege.

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herst (12.765 Kommentare)
am 03.08.2018 20:12

Ich fange Blitze oft mit der Fotokamera ein.

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Fanthomas (860 Kommentare)
am 03.08.2018 18:16

Und warum soll man in einem Faradayschen Käfig (Auto) die Fenster zumachen?

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klettermaxl (6.837 Kommentare)
am 03.08.2018 18:19

Weil mit einem Gewitter oft Starkregen einhergeht. Durch ein geöffnetes Schiebedach sieht der Donnergott auch oben hinein; ist natürlich nicht für alle gefährlich.

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Fanthomas (860 Kommentare)
am 03.08.2018 18:55

Das Wasser is bei der Frage wurscht. Der Faradaysche Käfig wirkt auch ohne Glasscheiben. Darum geht's!

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Fanthomas (860 Kommentare)
am 03.08.2018 19:18

Ist ja ein super Tipp, wenns schüttet, Fenster zu.

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blyth1810 (693 Kommentare)
am 03.08.2018 21:41

Das Wasser ist nicht wurscht. Die Leitfähigkeit von Wasser könnte Folgendes bewirken, wenn ein Blitz einschlägt und über das Wasser eine Verbindung zu einem im Auto sitzenden Menschen entsteht, dann kriegt der die volle Ladung ab. Nicht zu unterschätzen, wie gut ein Wasserguss leiten kann.

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jago (57.723 Kommentare)
am 03.08.2018 21:48

Regenwasser ist "reines" CO2
duck

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jago (57.723 Kommentare)
am 03.08.2018 21:47

Bei den modernen Autos würde ich dem Faraday nicht trauen. Plastik und Carbon...

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Sandkistenschreck (6.580 Kommentare)
am 03.08.2018 18:05

Und niemals Effe oder Vaupe sein, oder mit solchen gemeinsam Sanitäranlagen aufsuchen!! Das sind Leute, die der Blitz beim Schen trifft.

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Sandkistenschreck (6.580 Kommentare)
am 03.08.2018 18:04

Niemals an einen Waldrand stellen, niemals an einen Höhleneingang stellen. Das sind Spannungsfelder, die sich ein Blitz sucht.

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Sandkistenschreck (6.580 Kommentare)
am 03.08.2018 18:09

Das ist ernst gemeint.

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jago (57.723 Kommentare)
am 03.08.2018 12:19

Ein "indirekter Blitzeinschlag" ist auf dem Land üblich. Der Blitz hat irgendwo in einiger Entfernung eingeschlagen und wandert auf der Niederspannungsleitung (230/400V) in die umherliegenden Häuser, wo er allerlei Geräte zerstört. Solche Spitzen sind weit niedriger als ein direkter Blitzeinschlag aber für die Elektrogeräte sind sie mörderisch,

Dagegen kann ein (zweistufiger) Schutz im Zählerkasten nützlich sein aber dafür wäre eine sehr gute Erdleitung notwendg. Die Wasserleitung ist keine, die Erdung des Blitzableiters nicht und das Gitter aus dem Kellerbeton auch nicht. Ein eigenes Band muss dafür eingegraben werden, vor dem Kellerbau. Früher war das der Anschluss für den Schutzleiter. Heute ist Nullung die Norm und der Nuller darf nicht damit verbunden werden.

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spacer (1.513 Kommentare)
am 03.08.2018 13:24

Das beste ist wie sie sagen, eine gute Fundamenterdung.
Bei unserem Haus ist sie als Ringleitubg ausgeführt.

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 03.08.2018 11:25

Den Blitz aus heiterem Himmel, den gibt es auch.

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jago (57.723 Kommentare)
am 03.08.2018 12:35

Die Blitze sind die natürlichen, archaischen Stickstoffwerke. Sie haben aus der Luft den Dünger "herausgebrannt", den alle Pflanzen am Boden dringendst brauchen. Die "gute Luft" nach einem Gewitter.

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Sandkistenschreck (6.580 Kommentare)
am 03.08.2018 18:03

Ja, die Gewittererscheinungen wie Blitz und Donner müssen nicht, wie die OÖN schreiben, ganz in der Nähe sein. Das ist meines Wissens falsch. In Wahrheit ist ein Umkreis von jedenfalls 2 Dutzend km gefährlich.

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 04.08.2018 00:46

Ja, mindestens, wenn nicht noch weiter

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herst (12.765 Kommentare)
am 03.08.2018 20:48

Und in letzter Zeit auch vermehrt Handykamerablitze...

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( Kommentare)
am 03.08.2018 10:59

Spiele auf einen großen Rasen sind während eines Gewitters sehr gefährlich!
Früher wurde auch auf einem Bauernhof,alles elektrische ausgedsteckt und eine geweihte Wetterkerze angezündet,die es heute wieder vermehrt gibt!

Unter Bäumen Zuflucht finden,eine total falsche Einstellung!
Auf oder in der Nähe vom Wasser ist es auch lebensgefährlich,denn der Blitz sucht das Wasser....!

Heute haben sehr wenige Respekt vor diesen gefährlichen Wettern😡😡
Elektrogeräte laufen,auf den Fußball Platz wird hurtig weiter gespielt......,es wundert keinem,wenn es immer mehr Blitztote wieder gibt😧😧😧

Der Mensch (nicht alle) hat einfach wenig Respekt vor der Natur!!

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Emigrant (269 Kommentare)
am 03.08.2018 10:43

Punk t 5 und 6 widersprechen sich hier etwas: Wenn angeblich Blitzableiter gegen einen "starken Blitz wie sie durch Blitze" (der hier nicht näher definiert ist) machtlos sind, dann wäre es der Potentialausgleich der Elektroinstallation erst recht. Tatsache ist, dass Überspannungsschutzstecker und -dosen aus dem Baumarkt gegen Spannungsschwankungen wie sie durch Blitze hervorgerufen werden, wirkungslos sind. Was wirkt ist eine fachgerecht ausgeführte Kombination aus äußerem Blitzschutz, der vor direktem Einschlag schützt, und innerem Blitzschutz aus den passenden Überspannungsschutzableitern ( auch SPD's =surge protection devices, genannt). Diese müssen aber schon in der Hauseinspeisung/im Zählerschrank installiert werden.

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fischy7 (55 Kommentare)
am 03.08.2018 11:31

Sehe ich als ahnungsloses Wesen irgendwie, ob ich so einen internen Blitzschutz habe?

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jago (57.723 Kommentare)
am 03.08.2018 12:30

Mein Vorschlag: einen Fachmann vom Stromversorger anrufen. Der soll herkommen, den Zählerkasten öffnen und nachschauen und alles erklären,

Normalerweise machen diese Leute lästige Vorschriften, da können sie auch einmal freundlich und nützlich sein grinsen

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Sandkistenschreck (6.580 Kommentare)
am 03.08.2018 18:08

Test:
- War dein Domizil schon einmal betroffen?
- Stehst du gelegentlich unter Strom?

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jago (57.723 Kommentare)
am 03.08.2018 21:44

Die Idee ist großartig. Ein kleines Feuer auf dem Dachbonden, um die Feuerwehr zu testen.

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Gugelbua (31.952 Kommentare)
am 03.08.2018 10:07

das Luther wegen einem Gewitter mit Blitzeinschlag eine Religion spaltete grinsen

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