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Millionen-Poker um Spitzenforscher Penninger

Von Jasmin Bürger, 29. April 2015, 00:04 Uhr
Wien und Berlin rittern um Innviertler Spitzenforscher
Ein Berliner Forschungsinstitut lockt Genetiker Josef Penninger mit einem "fantastischen Angebot". Bild: APA

WIEN. Der Genetiker Josef Penninger, gebürtiger Oberösterreicher, zählt zu den renommiertesten Wissenschaftern Österreichs. Ein Angebot eines deutschen Spitzenforschungsinstitut könnte ihn nun vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien ins Ausland locken – doch Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (VP) will Penninger unbedingt halten.

Der gebürtige Oberösterreicher Josef Penninger ist einer der renommiertesten Wissenschafter Österreichs. Der Nobelpreis-verdächtige Genetiker forscht seit 13 Jahren in Wien und hat das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) aufgebaut.

Nun droht sein Abgang: Er habe ein "fantastisches Angebot" vom Berliner Max-Delbrück-Centrum, ließ Penninger in der vergangenen Woche wissen, er spiele ernsthaft mit dem Gedanken, zu wechseln. Mit 90 Millionen Euro Jahresbudget ist das zur Helmholtz-Gemeinschaft gehörende deutsche Institut finanziell sechsmal so gut ausgestattet wie das IMBA.

Penninger will "in der Champions League der Wissenschaft" mitspielen, er kritisierte zuletzt "mangelnde Aufbruchstimmung" und fehlende Unterstützung in Österreichs unterdotierter Forschungslandschaft.

Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (VP) geht nun in die Offensive und setzt alles daran, Penninger zu halten: "Natürlich würden wir es bedauern, wenn er Österreich verlässt", sagt der Vizekanzler auf OÖNachrichten-Anfrage. Gemeinsam mit Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SP) hat er in Gesprächen mit Penninger die Chancen, ihn zum Bleiben zu bewegen, ausgelotet und reagiert mit einem finanziellen Angebot: "Wir haben eine entsprechende Dotierung der Forschungsaktivitäten von Josef Penninger in Aussicht gestellt", sagt Mitterlehner. Dabei soll es um rund 20 Millionen Euro zusätzlich gehen, die das IMBA in den nächsten Jahren von Bund und Stadt Wien zur Verfügung gestellt bekommt.

Penningers konkretes Angebot aus Deutschland liegt nun vor, die "Berufungsabwehrverhandlungen", wie das Verfahren zur Verhinderung einer Abwerbung heißt, haben begonnen. Diese führt Anton Zeilinger als Präsident der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), an die das IMBA angedockt ist, "mit Rückendeckung durch uns", wie Mitterlehner betont.

Kein Blankoscheck

Einen Blankoscheck für die in Aussicht gestellten Millionen gibt es freilich nicht: "Natürlich muss man sich zunächst auf passende Rahmenbedingungen einigen", sagt Mitterlehner. In den Verhandlungen gehe es auch um "organisatorische Fragen und mehr Freiraum für das IMBA". Diesen wünscht sich Penninger für sein Forschungsinstitut, und damit könnte Österreich Penninger trotz eines finanziell noch immer niedrigeren Angebots locken. Gänzlich von der ÖAW wird man das IMBA "aber nicht entkoppeln können", schränkt Mitterlehner ein.

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16  Kommentare
16  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 29.04.2015 13:23

von haspe1 (13061) · 29.04.2015 11:17 Uhr

Was ist eigentlich aus dem Liesl-Gehrer-Institut
geworden, das in Gugging istalliert wurde und nun offiziell IST Austria heisst?

hams des net auf WAR umgetauft ... grinsen

Gugging die Biostadt die bald Pleite IST ?

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 29.04.2015 12:35

Was will ein Wissenschaftler erreichen und wie erreicht er diese seine Ziele? Dieses sind seine Hauptfragen. Er will in der Forschung etwas weiterbringen, sich bleibend machen für die Zukunft.

Dieses und das passende Umfeld um seine forscherischen Erfolge zu ermöglichen ist sein Wunsch und seine Bedingung. Wenn ihm dazu die besseren Voraussetzungen in Österreich, Deutschland oder den USA geboten werden, ist für ihn nebensächlich, denn Forschung ist heute international.

Österreich hat die Möglichkeit, das von ihm für seine Forschungsaufgabe gewünschte und verlangte Umfeld zu bieten. Wenn wir das schaffen, wird er sicher in Österreich forschen.

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observer (22.247 Kommentare)
am 29.04.2015 19:42

aber eben nur zum Teil So selbstlos sind die ForscherInnen nicht, neben Erfolg und Ruhm wollen sie auch selbst ordentlich verdienen, je mehr, je besser. Das ist auch durchaus verständlich. Und je grösser die Firmen und je grösser der erwartete Nutzen für sie, desto mehr Geld stecken die da rein, da kann Österreich überhaupt nicht mit. Derartige Forschung ist heute Teamarbeit und in einer entsprechenden Firma gibt es dazu auch Synergien. Die Zeit der einsamen und genialen Forscher ist vorbei.

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observer (22.247 Kommentare)
am 29.04.2015 11:29

ansonsten auch so klug ist, wie er anscheinend forschungsmässig ist, dann kehrt er Österreich den Rücken und geht dorthin, wo die Forschungsmusik wirklcih spielt, in die USA. Weil dort gibt es die besten Voraussetzungen und das meiste Geld - auch für ihn selbst - da kann Österreich ja gar nicht mit. Ober er in diesem Firstclassorchester mitspielen kann, das weiss ich nicht, anscheindend hat er ja kein Angebot von dort, sondern nur eines aus Deutschland. Das ist zwar nicht díe ganz grosse Oper, aber immer nch besser als unsere.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 29.04.2015 11:17

geworden, das in Gugging istalliert wurde und nun offiziell IST Austria heisst?

Wer forscht dort, was sind die Ziele und was die Ergebnisse?

Davon liest man in den Zeitungen so gut wie nie. Auch hier hatte ja Zeilinger seine Finger wesentlich mit im Spiel.

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jamei (25.507 Kommentare)
am 29.04.2015 11:27

2012 wurde die Finanzierung des IST Austria bis 2026 gesichert. Eine Vereinbarung zwischen der Republik Österreich und dem Land Niederösterreich, die die weitere Finanzierung des Instituts von 2017-2026 regelt, wurde im Juli 2012 von Parlament und Landtag verabschiedet. Der Bund investiert im Schnitt € 99 Mio. pro Jahr, ein Drittel dieses Geldes ist an die erfolgreiche Einwerbung von Drittmittel und die Erfüllung forschungsimmanenter Qualitätskriterien gebunden. Die niederösterreichische Landesregierung trägt außerdem € 368 Mio. für die Infrastruktur, die Gebäude und den Betrieb des IST Austria Campus bei. Diese Finanzierung erlaubt IST Austria bis 2026 auf eine Größe von ca. 90 bis 100 Forschungsgruppen mit bis zu 1000 Wissenschaftlern zu wachsen.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 29.04.2015 12:54

habe auch schon auf deren homepage und bei wikipedia nachgesehen. Es tut sich also dort einiges, aber in den Zeitungen liest man so gut wie nichts.

Wenn von "Spitzenforschung" in Ö. geschrieben wird, dann liest man fast nur "Penninger", "Hengstschläger" (der sich auf peinliche Weise den Schwarzen in der "Academia Superior" anbiedert und trivial-schlechte "Sachbücher" für Dummis schreibt (Die Durchschnittsfalle)), sowie "Zeilinger", aber sonst fast nichts.

Schade.

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azways (5.842 Kommentare)
am 29.04.2015 10:04

ist die Farbe des Todes und nicht zufällig auch die Farbe der ÖVP únd der katholischen Kirche.

So leid mir der Abgang von Hr. Penninger täte, kann ich ihm nur raten, Österreich den Rücken zu kehren.
Denn weiter als zu einem braven Parteisoldaten kann er es bei uns nicht bringen.

Ich kann es vollends verstehen, wenn noch andere Spitzenkräfte österreich verlassen werden.

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Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 29.04.2015 08:38

nochmals verdoppeln und die Verwaltung weiters aufblähen und dafür mit der Grundlagenforschung überhaupt aufhören. Das schafft sicher mehr zukunftssichere Arbeitsplätze mit gesicherten hohen Pensionen. Die Arbeitsmarkt-Statistiken freuen sich (kurzfristig)!

Oder unterliege ich einem Denkfehler?

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herst (12.770 Kommentare)
am 29.04.2015 08:45

Nana,des net,aber a riesige Dampfwoikn steigt auf...

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 29.04.2015 08:52

Bei politischen Themen ist Denken ein Fehler.
Einfach alles akzeptieren und klatschen.
Das macht glücklicher.

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naalso (2.145 Kommentare)
am 29.04.2015 14:13

müsste stehen: \Ironie off.

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susisorgenvoll (16.692 Kommentare)
am 29.04.2015 01:09

längst weg vom Schuss!!! Und wenn "Django" jetzt, viel zu spät meint, er müsse noch einen Spagat mit eingesprungener Grätsche hinlegen, dann ist ES VORBEI!!! Hat es Mitterlehner noch immer nicht kapiert, dass die ÖVP - wie alle anderen etablierten Parteien - ein Auslaufmodell ist???? traurig Ade Mitterlehner & Co.! traurig

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( Kommentare)
am 29.04.2015 05:57

Hat einfach mit dem Thema nichts zu tun und ist nur eine Hasstirarde, sonst nichts.
So kraus, als ob nur Steirer an der Supermarktkassa sitzen dürften, wenn du deine Äpfel bezahlen willst.

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Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 29.04.2015 08:43

Natürlich kann man das nicht dem aktuellen Minister anrechnen, aber die historische Unabhängigkeit der Universitäten wurde über die Jahre in ein politisches Kasperltheater verwandelt.

Die Posten werden fast überall politisch besetzt, Forschung wurde zulasten von großzügig geförderten Entwicklungen und sonstigen Aufträgen/Studien/Gefälligkeitsgutahten aus der politischen Ecke zurückgefahren. Diese geförderten Entwicklungen stehen zudem im Wettbewerb mit der freien Wirtschaft.

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Alcea (10.015 Kommentare)
am 29.04.2015 14:33

eure freiheitlichen ein ganzes bundesland kaernten in den konkurs gebracht haben? Und das in nur 3 wahlperioden.

wenn das hypodesaster und die andere ueberschuldung von kaernten nicht waere, dann muessten wir diese diskussion hier gar nicht erst fuehren.

so schaut's aus susi!

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