Libyens Ministerpräsident warnt vor einem "Krieg ohne Gewinner"
TRIPOLIS. Die Rebellen unter dem Kommando von General Khalifa Haftar setzen ihren Sturm auf die Hauptstadt Tripolis fort.
In Libyen droht eine weitere Eskalation der Gewalt: Die Anhänger der international anerkannten Regierung in Tripolis haben gestern eine Gegenoffensive gegen die Truppen des einflussreichen Generals Khalifa Haftar verkündet.
Die Operation "Vulkan des Zorns" habe das Ziel, alle libyschen Städte von illegalen Kräften zu "säubern", erklärte der Militärsprecher der Regierungsanhänger, Mohammed Kanunu, gestern. Die Streitkräfte würden mit "eiserner Faust" gegen jeden vorgehen, der denke, die Einheit und Sicherheit Libyens anzugreifen.
Kurz zuvor hatte Fayez al-Sarraj, der Chef der Einheitsregierung, in einer TV-Ansprache vor einem "Krieg ohne Gewinner" gewarnt. Sarraj hatte dabei an ein Treffen mit Haftar im Februar erinnert. Danach hatten die beiden vereinbart, gemeinsam eine Regierung zu bilden und bis Ende 2019 Wahlen anzusetzen. Diese Übereinkunft habe Haftar nun "verraten" und versuche, ihm "einen Dolch in den Rücken zu stoßen", so al-Sarraj.
Haftars "Libysche Nationale Armee" hatte am Donnerstag eine Offensive auf Tripolis gestartet, wo die Einheitsregierung ihren Sitz hat. Dabei wurde sie am Samstag erstmals aus der Luft angegriffen. Der Angriff sei in der Region Al-Aziziya erfolgt, etwa 50 Kilometer südlich der Hauptstadt, teilten die Truppen Haftars mit. Das Flugzeug sei in der westlibyschen Stadt Misrata gestartet. Regierungstreue Truppen bestätigten "intensive" Luftangriffe auf die LNA. Die in Misrata stationierten Einheiten sind überwiegend loyal zur Regierung in Tripolis.
Seit dem Sturz von Diktator Muammar al-Gaddafi 2011 herrscht in Libyen Chaos. Die Einheitsregierung ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle.
Ewig schade um den Diktator.....