Erfolg in Dur und Moll
Im Leben junger Musikerinnen und Musiker gibt es seit 25 Jahren jährlich einen Fixtermin, nämlich den im Rahmen von "Musik der Jugend" ausgetragenen Wettbewerb "prima la musica".
Grund genug, um am Dienstag in der Anton Bruckner Privatuniversität zu feiern und die Erfolgsgeschichte von "Musik der Jugend" mit ehemaligen Teilnehmern Revue passieren zu lassen. Ziel der am 6. Mai 1994 gegründeten österreichweiten Organisation, die von den Ländern und vom Bund gleichermaßen getragen wird und deren organisatorische Leitung in Oberösterreich beheimatet ist, ist einerseits das Fördern junger Nachwuchstalente, aber noch viel mehr das Aufspüren solcher.
Wettbewerb als Motivation
Nicht jeder hat das Selbstvertrauen, sich einem Wettbewerb zu stellen, und vielleicht steckt gerade in diesem noch verschlossenen jungen Menschen ein großes Talent. Das ist eine Besonderheit dieses Wettbewerbs, dass er sich nicht nur an die bereits arrivierte Spitze wendet, sondern dass speziell in den untersten Gruppen bereits die ganz Kleinen teilnehmen und dass die Preise und das Feedback der Jury motivierend zur weiteren Entwicklung beitragen können.
Viele der heute namhaften national und international tätigen Musikerinnen und Musiker hat der Wettbewerb über Jahre begleitet. Man trifft sich bei den Wertungsspielen wie in einer großen Familie. So lernen sich nicht nur die Teilnehmer untereinander kennen und schätzen, sondern auch die Juroren begleiten die herausragenden Talente bis zu ihrem Durchbruch. Das war bei Martin Grubinger, der mittels Videobotschaft zugeschaltet war, nicht anders als bei den Auftretenden im Rahmen des Festakts. David Seidl war als Fagottist über zwanzig Jahre führend beim RSO Wien und widmet sich nun als Professor ganz dem Unterrichten. Die Gitarristen Christian Haimel und Florian Palier, die seit 2016 als Duo auftreten, sind genauso durch die "prima la musica"-Schule gegangen wie der Wiener Geiger Daniel Auner und die aus Wartberg stammende Cellistin Bernadette Kehrer. Sie alle überzeugten mit ihren großartig musizierten Beiträgen.
Philipp Blom holte in seiner Festrede seine Geige, deren Geschichte er ein Buch gewidmet hat, als Dreh- und Angelpunkt heraus, als klingende Schnittstelle zwischen der vertikalen Verankerung in einer historischen Linie der Entwicklung der Musik und der horizontalen Linie des Kommunizierens des Musikers mit Kollegen und Publikum.