Erinnern an entartete Kunst
„Entartete Kunst“ und „Erinnern – für die Zukunft“: Diese beiden Veranstaltungen arbeiten beim Brucknerfest, das morgen startet, Zeitgeschichte auf und gedenken der verheerenden Folgen des Zweiten Weltkriegs. Ins Heute verbindet sie ein Konzert des Israel Chamber Orchestra.
Vertriebenen oder ermordeten Künstlern der NS-Zeit setzt das Brucknerfest heuer ein Zeichen. Unter dem Titel „Erinnern – für die Zukunft“ (18. September) setzt eine musikalisch-literarische Collage im Schloss Traun Einzelschicksale in Szene, erzählt von Widerstand und Freiheitskampf, von Menschlichkeit und Zerstörung.
„Österreichische Ur- und Erstaufführungen von Stücken, die teilweise im KZ entstanden sind, teilweise schon in Vergessenheit geraten sind“, kündigt Brigitte Brunner vom Veranstaltungsservice Traun an und fügt an: „Die NS-Zeit ist ein Thema, bei dem noch immer Handlungsbedarf besteht, die Auseinandersetzung damit ist gerade auch für die junge Generation wichtig.“ Aus diesem Grund gibt es Jugendkarten um nur sieben statt 16 Euro.
Als Bindeglied ins Heute fungiert Roberto Paternostro mit dem Israel Chamber Orchestra. Am 19. September laden sie zu einer Matinee ins Brucknerhaus. Zu hören werden Werke von Beethoven, Schubert, Haydn und Mozart sein.
Was ist „Entartete Musik“? Worin bestanden die Verbrechen der Musiker? Am 21. September versucht eine Veranstaltung unter dem Titel „Entartete Musik“ diese Fragen zu beleuchten. Anna Maria Pammer (Sopran), Clemens Zeilinger (Klavier) und Erwin Steinhauer (Sprecher) erwecken von den Nazis verbotene Werke zu neuem Leben.
Von Kurt Weill über Friedrich Hollaender, Paul Abraham bis hin zu Hanns Eisler und Leo Fall: Es wird multimedial aufgezeigt, wie die Vorwürfe gegen die einzelnen Künstler lauteten und worin die „Verbrechen“ der „entarteten“ Komponisten bestanden.
Info: Erinnern – für die Zukunft: 18. September, Schloss Traun, Schönbergsaal, 20 UhrIsrael Chamber Orchestra: 19. September, Brucknerhaus, Großer Saal „Entartete Musik“: 21. September, ORF Landesstudio Oberösterreich, 19.30 Uhr