Arbeiten in der Pension hält jung
Frühere Altenpflegerin schenkt betagten Menschen durch ihre Betätigung Wertschätzung.
Im Ruhestand noch arbeiten? Für viele Menschen ist das unvorstellbar. Anders Annemarie Watzinger: Sie entschloss sich nach der Pensionierung vor einem halben Jahr geringfügig bei ihrem bisherigen Arbeitgeber, dem Diakoniewerk Gallneukirchen bei geringfügiger Bezahlung einige Stunden pro Woche weiterzuarbeiten. „Das war die beste Entscheidung“, sagt die 61-jährige Altenbergerin heute. Sie sei auch früher schon gerne arbeiten gegangen, habe als Altenpflegerin im Pflegeheim Haus Elisabeth rund 40 betagte Menschen mitbetreut. Viel Zeit für die Einzelnen blieb da freilich oft nicht: „Da bist du in einem Radl drinnen, das täglich erfüllt werden muss.“ Doch das hat sich durch die geringfügige Beschäftigung geändert.
„Ein Geschenk, auch für mich“
Ganz bewusst kann die Pensionistin sich jetzt Zeit für die einzelnen Menschen nehmen. Das Diakoniewerk lässt sie selbstständig ein Projekt betreuen, bei dem alte Menschen auf sanfte, wertschätzende Art wieder mobilisiert werden. Watzinger holt dafür eine Gruppe von vier bis fünf Bewohnern, die einen erhöhten Betreuungsaufwand brauchen, aus ihrem Alltag heraus. Und regt die alten Menschen zur Beschäftigung an: Da wird gespielt, pantomimisch dargestellt, geturnt, gegartelt und Rasen gemäht oder Watzinger singt mit den Bewohnern alte Lieder. „Da merkt man dann, dass man selbst ein, zwei Strophen kann, die alten Menschen wissen aber oft noch vier oder fünf auswendig“, wundert sich Watzinger. Oft staunt sie, was noch in den Bewohnern steckt und was diese – bei entsprechender Anleitung und Möglichkeit – noch alles können und wissen. Und das, obwohl viele von ihnen dement sind. „Ich sehe, dass der betagte Mensch mit kleinen Dingen zufrieden ist, die er bekommt. Das ist für mich ein Geschenk. Auch die Rückmeldungen vom Team sind sehr positiv, meine Kolleginnen bestätigen, dass es an Nachmittagen, an denen ich da bin, entspannter ist“, so Watzinger.
Doch nicht nur für die Bewohner bedeutet die Arbeit der früheren Altenpflegerin besondere Wertschätzung und vermittelt Wohlgefühl. Auch die Oberösterreicherin selbst profitiere von ihrer Arbeit: „Sie gibt mir das Gefühl noch zu den Aktiven zu gehören. So lange ich gesund bin, möchte ich noch etwas machen, was der Gesellschaft nützt – und was mir auch selbst gut tut.“
Ihre Kinder haben diese Entscheidung unterstützt, „weil sie wissen, dass ich ganz ohne Arbeit nicht sein kann.“ Ganz bewusst fährt sie ein bis zwei Nachmittage zum Arbeiten ins Diakoniewerk. Sie ist aber auch eine begeisterte Oma von vier Enkelkindern, kümmert sich um ihre eigenen betagten Eltern. Sie wandert gerne, ist schon zufrieden, wenn sie vor die eigene Haustür rausgehen kann. „Es muss nicht immer die große, weite Welt sein“, zeigt sich Watzinger bescheiden.
im Erwerbsleben macht es dich nur krank und müde!
habe ich auch gemacht!
was habe ich davon dass mir das finanzamt 50% von dem wenigen weg nimmt!
lieber schwarz arbeiten!!!
soll uns damit das arbeiten bis zum "allerletzten" tag schmackhaft gemacht werden?
schaue sich einmal einer die alten-und pflegeeinrichtungen genauer an ... da ist ja kaum noch zeit - und geld - für das allernötigste?
das niveau der pflege wird gedrückt bis zum gehtnichtmehr?
billig ist ja = ausreichend genug? ... und dann kommen so artikel, die uns eine heile welt der alten suggerieren wollen!
ES IST IST DEFINITIV GANZ ANDERS!