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Mehr Beschwerden über sexuelle Belästigung im Job

Von nachrichten.at/apa, 27. November 2018, 14:41 Uhr

WIEN/LINZ. Mehr als jede zweite Frau berichtet über Erfahrungen von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Das hat eine Spezialauswertung des Arbeitsklima Index 2018 durch die Arbeiterkammer Oberösterreich ergeben.

AK-OÖ-Präsident Johann Kalliauer forderte bei einem Pressegespräch in Wien höhere Strafen und eine Beweislastumkehr, verstärkten Kündigungsschutz für betroffene Frauen und mehr Einsatz der Chefs.

Dass das Problem verbreitet sei, zeige schon die Anzahl von 800 bis 1.000 einschlägigen Beratungsgesprächen pro Jahr allein durch die AK in Oberösterreich, sagte Kalliauer. Der beste Schutz wäre: "Führungskräfte dürfen nicht wegschauen, sondern müssen klarmachen, dass das im Unternehmen nicht geduldet wird." Die Arbeitgeber sollten ihre Fürsorgepflicht stärker als bisher wahrnehmen.

Darum geht es konkret: Knapp vier von zehn Frauen berichteten von abfälligen Äußerungen wie sexistischen Witzen in ihrem Arbeitsumfeld, erläuterte Eva Zeglovits vom IFES Institut für empirische Sozialforschung, ein leichter Anstieg gegenüber dem Wert von 2016. In etwa jede dritte Befragte hat Erfahrungen mit "Anstarren", "Mustern" und Ähnlichem gemacht, sechs Prozentpunkte mehr als zuvor.

Zwölf Prozent berichteten von körperlichen Übergriffen und sexueller Belästigung - um ein Drittel mehr gegenüber den neun Prozent von 2016. Fünf Prozent waren mit sexistischen Nachrichten etwa in Mails oder SMS konfrontiert, vier Prozent mit Nacktbildern beispielsweise durch einschlägige Kalender im Betrieb.

Die Berichte über solche Erfahrungen steigen, konstatierte die Sozialforscherin. "Das kann auch heißen, dass Frauen Dinge heute eher als Belästigung erkennen können und einordnen", sagte sie mit Verweis auf die #MeToo-Debatte. Dass offenbar mehr Frauen sich trauen, etwas zu sagen, sei eine positive Entwicklung, so Kalliauer.

Alles in allem fühlen sich laut der Erhebung 28 Prozent der Frauen im Berufsleben benachteiligt. Vier von zehn sehen sich bei Lohn oder Gehalt schlechter gestellt als männliche Kollegen. Knapp 30 Prozent fühlen sich bei Beförderungen und Karrieresprüngen sowie bei Bewerbungen und Stellenvergaben diskriminiert, 20 Prozent bei der Zuteilung verantwortungsvoller Aufgaben.

Dafür schultert ein Großteil der Frauen Hausarbeit und Kinder weitgehend allein: "Halbe-halbe" werde nur in rund einem Fünftel der Haushalte - sagen die berufstätigen Frauen - oder rund einem Viertel - sagen die Männer - gelebt, berichtete Christoph Hofinger vom SORA-Institut (Institute for Social Research and Analysis). 47 bzw. 46 Prozent gaben an, dass jeweils die Frau "großteils" den Haushalt schupft.

Genauer betrachtet wurde zudem die Situation der rund 140.000 Pflegekräfte in Österreich, zu 83 Prozent weiblich. Fast drei Viertel müssen Mehrarbeit oder Überstunden leisten. Mehr als die Hälfte arbeitet im Schicht- oder Turnusdienst. Trotzdem sei die Motivation der Beschäftigten überdurchschnittlich hoch, sagte Kalliauer. Dass die Pflege bei der Berufswahl zunehmend unattraktiv zu werden drohe, sei nicht zuletzt auf die Personalknappheit im stationären Bereich ebenso wie in der mobilen Pflege zurückzuführen, sowie auf die niedrigen Einkommen.

(Der Österreichische Arbeitsklima Index beschreibt seit 21 Jahren vierteljährlich die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen aus Sicht der Arbeitnehmer, er wird von SORA und IFES im Auftrag der AK Oberösterreich erhoben. 

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19  Kommentare
19  Kommentare
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observer (22.247 Kommentare)
am 28.11.2018 08:26

Anstarren ist auch schon eine sexuelle Belästigung ??? Das ist eine persönliche Einschätzung und grenzt an Hirnkrankheit und Paranoia. Herr XY hat mich geil angeschaut ??? Da muss doch glatt ein Strafparagraf her, eine dankbare Aufgabe für die HH und ähnliche, so was zu fordern. Und allen Männern empfehle ich dann eine verspiegelte Brille zu tragen, damit man nicht sieht, wo sie hinschauen.

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 28.11.2018 07:56

bei etwa 150 weiblichen Kolleginnen im Betrieb gibt es untereinander eher mal eifersüchteleien als bei männern.
diejenigen die sich nur mit männlichen Kollegen unterhalten u teilweise diese auch in der Freizeit treffen haben kein Problem umgarnt zu werden.
wir leben ja nicht mehr in der Steinzeit.
Die Frauen wissen sich schon zu wehren und sind auch nicht ohne.
anfassen geht gar nicht
und was sie nach der arbeit machen muß jeder mit sich selber ausmachen

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muehlviertlerbua (972 Kommentare)
am 28.11.2018 07:47

Schön langsam muss man sich ernsthaft überlegen, eine Frau auch nur noch freundlich anzulächeln, könnte ja als sexuelle Belästigung ausgelegt werden.....
Wenn dem Herrn Kalliauer nix G´scheits mehr einfällt, macht er sich auf dieser Spielwiese wichtig, bezahlen tun´s eh die - auch männlichen - AK-Zwangsmitglieder.

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Wolf73 (276 Kommentare)
am 28.11.2018 07:33

Dieser Beitrag steht fast 1:1 auf orf.at. Frage mich wer hier von wem abgeschrieben hat?

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haraldkoenig (1.150 Kommentare)
am 27.11.2018 19:38

Was heißt Beweislastumkehr? der Mann muss beweisen dass er es nicht getan hat? Dann wird wiederum dem Missbrauch (Verleumdung) Tür und Tor geöffnet. Auch nicht fair.

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soling (7.432 Kommentare)
am 27.11.2018 18:33

800 bis 1000 einschlägige Gespräche
4 von 10
jede Dritte
12% körperl. Übergriffe
5% sex. Nachrichten
4% Kalender
28% fühlen sich benachteiligt
4 von 10
30% diskriminiert
20% Aufgaben übergangen
_________________________________________________________________

= Mehr als jede zweite Frau fühlt sich am Arbeitsplatz belästigt.

Ich meine da habe ich vor Jahren einmal im Rechenuntericht gefehlt.

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.11.2018 22:33

Das ist halt so eine zeitgemäße "Demokratie" traurig

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Rainer70 (560 Kommentare)
am 27.11.2018 17:54

Wenn die OÖN schreibt „jede zweite“ meint sie erfahrungsgemäß 2%. Also alles ok.

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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 27.11.2018 17:09

da hilft ja nur mehr kastrieren! liebe "Arbeiter"?kammer!

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 27.11.2018 15:24

Mehr als jede zweite? Das wage ich echt zu bezweifeln...... nicht jede wird wegen ihrer schönen schlanken Figur angestarrt 😁

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fibonacci24 (182 Kommentare)
am 27.11.2018 15:12

...hat Erfahrungen mit "Anstarren", "Mustern" und Ähnlichem gemacht,...
Also in Zukunft keiner Frau mehr länger als 5 Sekunden in die Augen blicken (anstarren) und schon gar nicht von Kopf bis Fuß ansehen (mustern). Auf Komplimente am besten völlig verzichten, denn wenn fehlinterpretiert schon wieder Belästigung im Raum steht, und niemals Körperkontakt in Form eines Händedrucks oder einer Umarmung, das ist dann schon Nötigung.
Diese metoo-Bewegung wäre im Ansatz richtig, aber jetzt wird's überzogen und sinnwidrig.

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.11.2018 22:38

Die Opfer sind doppelte Opfer der Trittbrettfahrerinnen.

Aber DAS geht nun uns Männer wirklich NICHTS an.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 27.11.2018 15:10

Ich fordere schon seit Jahren vond r Justiz eine Beweislastumkehr.

Nur Sie tuns einfach nicht.

Es ist gut wenn sexuele Belästigunen geahndet werden.
Jedoch jede Zweite am Arbeitsplatz?

Dafür sind die Österreicher viel zu konservativ und steif
bei Frauen.

Und Ich durfte das viele Jahre beobachten in div. Clubs usw.

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bravespferd (4.628 Kommentare)
am 27.11.2018 15:36

wundert mich, das die Justiz ihren Forderungen nicht nachkommt.

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.11.2018 22:34

HEUCHEL nicht so!

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mape (8.850 Kommentare)
am 27.11.2018 18:20

Ja was erlaubt sich die Justiz?
Sie geht auf Ihre Forderungen nicht ein?

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.11.2018 22:52

Irgendwie wäre das schon raffiniert: die Gendarmerie legt _mir_ eine Serie von Frauenphotos vor, damit ich bei einer davon rot werde ... oder so, als umgekehrter Beweis.

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.11.2018 22:46

> Ich fordere schon seit Jahren vond r Justiz eine Beweislastumkehr.

Als ich noch sehr jung war, haben einige Frauen meinem Vater ein Kind angedichtet.

Als ich jung war, haben einige Frauen mir ein Kind angedichtet.

Das war damals noch schwer widerlegbar, besonders, wen der Gendarm nicht sauber war. Heute gibts gottseidank genaue Messmethoden.

Zugegeben, es war damals nicht ganz sicher, ob der echte Vater dahinter gewesen aber ...

... DA möchtest du die Beweislastumhkehr?

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observer (22.247 Kommentare)
am 28.11.2018 08:32

Du solltest generell eine Beweislastumkehr fordern. Wer nicht beweisen kann, dass er unschuldig ist, der gehört ins Gefängnis, man kann dann jedes Delikt annehmen, je nach Gusto. Ausser bei MigrantInneen klarerweise, für die dürfte das dann nicht gelten. Was für ein Rechtsverständnis hast du eigentlich, gar keines ? Nur ein Linksverständnis ?

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