Pro&Contra: Sollen Patientendaten EU-weit ausgetauscht werden?
Patienten und Ärzte sollen zukünftig überall in der EU auf ihre Gesundheitsdaten zugreifen können. Außerdem sollen die Daten teilweise für die Forschung zur Verfügung stehen.
Dass es kaum sensiblere persönliche Daten gibt als jene über den Gesundheitszustand einer Person, ist unbestritten. Hinter jedem Datenaustausch das Äquivalent zum „gläsernen Patienten“ zu vermuten, grenzt aber an Paranoia.
Längst gibt es Systeme mit digitaler ID und digitaler Signatur, die vor unbefugtem Zugriff schützen. Wird dokumentiert, wer wann welche Daten abgefragt hat, ist dies auch für den Einzelnen transparent. Gerade im Gesundheitsbereich wäre gezielte Prävention möglich, könnte man Daten erheben, analysieren und vergleichen – anonymisiert natürlich. Wie viele leere Kilometer uns ein professionelles Datenmanagement ersparen könnte, hat nicht zuletzt die Pandemie gezeigt.
Wer mit Computerspezialisten über das Thema Datenaustausch spricht, bekommt eigentlich immer dieselbe Auskunft: Sicherheit gibt’s nicht.
Sogar wenn ich in Österreich davon ausgehe, dass mit sensiblen Infos über meine Gesundheit prinzipiell verantwortungsvoll umgegangen wird – so kann das System doch jederzeit gehackt oder von Angestellten missbraucht werden. Und da rede ich noch nicht von anderen EU-Ländern.
Daten zu verkaufen, ist ein Geschäftsmodell. Wer Stigmatisierung durch bestimmte Diagnosen erlebt hat, wird sich vor allzu großer Freizügigkeit hüten. Gerne stelle ich Gesundheitsdaten für Forschungszwecke zur Verfügung – aber nicht mit Klarnamen, sondern sauber anonymisiert.
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