Diakonie und Caritas fordern bessere Sanierungsstandards

In Deutschland haben Diakonie und Caritas die Regierung aufgefordert, sich für "ambitionierte" EU-Standards für energetische Gebäudesanierungen einzusetzen.
Darin stecke ein Hebel für den Klimaschutz und eine Entlastung für Menschen mit wenig Geld. Das erklärte vor Kurzem Diakonie-Präsident Ulrich Lilie.
"Die energetisch schlechtesten Gebäude müssen zuerst saniert und die Kosten dafür gerecht verteilt werden", sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Wer weniger Geld habe, lebe mit großer Wahrscheinlichkeit in einer schlecht isolierten Wohnung, habe deshalb hohe Heizkosten und werde von Energiepreissteigerungen besonders hart getroffen, führte Welskop-Deffaa aus. Im vergangenen Winter hätten sich die Anfragen in den Caritas-Beratungsstellen zu diesem Thema gehäuft, heißt es.
Details in Brüssel noch offen
In Brüssel wird derzeit an einer Überarbeitung der Energieeffizienzrichtlinie gearbeitet. Die Vorschläge der EU-Kommission dazu sehen die Einführung von Mindeststandards sowie Vorgaben zu entsprechenden verpflichtenden Sanierungen der energetisch schlechtesten Gebäude vor. EU-Parlament und -Mitgliedstaaten haben ihre Position dazu bereits festgelegt, die Details müssen sie nun noch untereinander aushandeln.
Bei der Positionierung im Rat der Mitgliedstaaten hatte die Bundesregierung noch für hohe Mindestanforderungen geworben. Mittlerweile ist die deutsche Bauministerin Klara Geywitz (SPD) aber zurückgerudert. Innerhalb der Ampel-Koalition steht vor allem auch die FDP strengen Vorgaben kritisch gegenüber.
Die Wohnungswirtschaft und Eigentümerverbände lehnen die Pläne der EU strikt ab und verweisen auf die ohnehin stark gestiegenen Baukosten.