Eine Wintertour auf den Lahngangkogel

Aus der Kaiserau hoch über Admont und Trieben startet eine Tour, die sowohl mit den Tourenskiern, den Schneeschuhen und in schneearmen Wintern auch mit den Bergschuhen lohnend ist.
Wenn der Schnee weiter auf sich warten lässt und nur in höheren Schattenlagen zu finden ist, halten wir Ausschau nach guten Alternativen. In den Ennstaler Alpen nahe Admont sind wir fündig geworden. Der 1778 Meter hohe Lahngangkogel ist ein beliebtes Winterziel sowohl mit den Tourenskiern als auch mit Schneeschuhen. Eine beschilderte Skiroute weist den Weg, der auch zu Fuß jede Menge Abwechslung zu bieten hat.
Man startet beim Parkplatz in der Kaiserau am Übergang der Straße von Admont nach Trieben. Über die Zufahrtsstraße erreicht man den gebührenpflichtigen Parkplatz beim kleinen Skigebiet. Nur die spärlichen letzten Reste des Kunstschnees lagen Anfang Jänner noch auf den Pisten. Beim Schranken beginnt die Beschilderung des markierten Weges und auch der Skiroute hinauf Richtung Wagenbänkalm. Die Markierung folgt dem Verlauf der Piste, die Skiroute verläuft etwas abseits davon im Wald. Nach anfangs etwas steilerem Anstieg erreicht man am Ende der Pisten eine Forststraße, der man folgt. In einer markanten Rechtskurve zweigt für Bergwanderer der Gustlsteig nach links ab. Bald darauf auch die Skiroute, und es geht durch lichten Wald hinauf bis zur herrlich gelegenen Wagenbänkalm.

Mehrere Hütten stehen auf dem breiten Almsattel mit grandiosen Blicken in die Gesäuseberge mit Hochtor und Planspitze sowie zum markanten Reichenstein. Auch die Rottenmanner Tauern präsentieren sich über einem Nebeltal. Nach dem ausgiebigen Schaugenuss steigt man über eine bewaldete Kuppe in Serpentinen hinauf zum Gipfel des Lahngangkogels. Die Aussicht ist noch gewaltiger, und weit hinten präsentieren sich unübersehbar auch Grimming und Dachstein. Ab hier folgt man zunächst weiter dem Rücken, und über einen größeren Schlag abwärts erreicht man schließlich das Kalblinggatterl. Hier dominiert der Blick hinauf zu den Felsgipfeln von Sparafeld, Kalbling und Riffel. Durch ein Hochtal steigt man weiter ab und erreicht bald die Klinkehütte, die im Winter geschlossen ist.

Bei genügend Schnee fährt man mit den Skiern durch breite Waldgassen in fast direkter Linie hinab bis in die Kaiserau. Zu Fuß folgt man der Markierung, die ebenfalls in diesem Bereich teilweise durch Wald nach unten führt. Es wird flacher, und über eine Wiese kommt man wieder zum Parkplatz bei den Liften. Wenn man Glück hat, ist die Sportalm mit der großen Sonnenterrasse für eine Einkehr offen. Dann folgt man dem breiten Wirtschaftsweg zum Schloss Kaiserau. Von dort steuert man den Ausgangspunkt an, und vorbei am Speicherteich hat man wieder den Parkplatz erreicht.

- Ausgangspunkt: Den Ausgangspunkt Kaiserau erreicht man mit dem Auto von Trieben oder Admont über die Kaiserauer Landesstraße. Der Parkplatz neben der Straße ist gebührenfrei. Man kann noch bis zu den gebührenpflichtigen Liftparkplätzen fahren und von dort starten. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist vor allem in den Wintermonaten sehr ausgedünnt.
- Charakteristik: Je nach Schneelage schöne Wintertour sowohl mit den Tourenskiern, den Schneeschuhen als auch mit den Bergschuhen. Die Skiroute ist durchgehend beschildert. Der Wanderweg ebenfalls, und dieser ist noch zusätzlich markiert. Der Gustlsteig weicht ab der Forststraße von der Skiroute ab und vereint sich erst bei der Wagenbänkalm wieder mit dieser.

Infos zur Tour
Gehzeit: 4 bis 5 Stunden
Länge: 12,5 Kilometer
Höhenmeter: 740 m
Strecke: Parkplatz Kaiserau (1100 m) – Parkplatz Lifte (1130 m) – Wagenbänkalm (1565 m) – Lahngangkogel (1778 m) – Kalblinggatterl (1542 m) – Klinkehütte (1486 m) – Schloss Kaiserau (1130 m)
- Internet: gesaeuse.at, kaiserau.at
Am Wegesrand
Einkehr: Beim Liftparkplatz in der Kaiserau lädt die Sportalm bei Schönwetter zur Einkehr. In Admont haben wir im gemütlichen Gasthaus Kamper vorzüglich gespeist. Neben Traditionskost gibt es auch einige innovative internationale Gerichte. Das Angebot richtet sich auch nach dem, was die heimischen Produzenten gerade anbieten. Es gibt ganztägig warme Küche mit einer reduzierten Nachmittagskarte. So und Mo Ruhetag (gh-kamper.at).
Schloss Kaiserau: Erstmals 1160 urkundlich erwähnt, kommt der Name von der Almwirtschaft, einer „Käserei“, und wurde um 1550 vom Stift Admont erworben und zum Maierhof des Stiftes ausgebaut. Später wurde es als Jagdschloss für kaiserliche Jagdgäste neu errichtet. In der NS-Zeit war das Schloss eine Forschungsanstalt für alpine Landwirtschaft. Nach einem Brand 1942 wurde das Gebäude neu gebaut und steht heute unter Denkmalschutz.