Gipfelsiege am Meer der Tiroler
Der Achensee, das Karwendelgebirge, das Rofan: Sportbegeisterte und Naturliebhaber sind in dieser Region bestens aufgehoben.
Was macht ein Salzkammergut-Fan in Tirol? Er fährt zum Achensee. Es gibt in Tirol natürlich viele großartige Orte, aber kaum einer verbindet die Berg- und Seenwelt so gut wie die Region Achensee im Bezirk Schwaz.
Am "Meer der Tiroler", wie der größte See des Bundeslandes genannt wird, kommen vor allem Sportbegeisterte auf ihre Rechnung. Jedes Jahr oder jeden Tag ein anderer Gipfelsieg, meist mit Blick auf den Achensee – oder auch mehrere Gipfelsiege an einem Tag.
Danach geht es ab in den See, der auf 930 Metern Höhe liegt. Ja, der Achensee ist nicht gerade der wärmste Badeplatz – aber mit seinen im Sommer 20 Grad (mitunter 18 oder 21, je nach Witterung die Tage davor und je nachdem, wo man genau schwimmt) ist er eben im wahrsten Sinne cool und bietet eine willkommene Abkühlung nach einer längeren Wanderung oder Radtour.
Drei Beispiele für gute Momente hoch über dem Achensee zwischen Frühjahr und Herbst:
Bärenkopf: Einen der besten Ausblicke gibt es vom Gipfel des Bärenkopfs im Süden des Achensees. Von Pertisau (jener Langlauf-Ortschaft, die gemeinsam mit Maurach die Gemeinde Eben ausmacht) sind es rund 1100 Höhenmeter. Oder man nimmt zuerst eine Gondel der Karwendel-Bergbahn und reduziert so den Aufstieg auf rund 500 Höhenmeter. Das bietet sich vor allem an, wenn man das Projekt erst am späten Nachmittag startet, um erstens den großen Wanderer-Strömen zu entgehen und zweitens die Abendsonne zu genießen. Der Ausblick umfasst hier den gesamten See, bis in den Norden zur zweiten Anrainergemeinde Achenkirch. Hinunter geht es zu Fuß und vielleicht auch mit dem Fahrrad, das man zuvor in der Gondel mitgenommen hat.
Feilkopf: Er ist ein kleiner, feiner Berg, der Feilkopf im Südwesten des Sees, bis zu dessen Gipfel man rund 600 Höhenmeter absolviert, als Wanderer oder mit dem Mountainbike.
Damit kann man bis zum Gipfel fahren. So richtig steil wird es erst zum Schluss – insgesamt ein sportliches Natur-Erlebnis. Von den E-Bike-Radlern, die deutlich in der Mehrheit sind, wird einem oft Respekt gezollt. Das gibt unterhaltsamen Gesprächsstoff – sofern die Luft dafür reicht. Als Belohnung wartet die Aussicht auf See und Bergkulisse.
Rofanspitze: Das Rofangebirge, oder einfach nur Rofan genannt, liegt östlich des Sees. Wer die Rofanspitze erklimmt, wandert rund 1200 Höhenmeter.
Eine Variante ist, das mit der Rofan-Seilbahn auf rund 450 Höhenmeter zu reduzieren. Wenn man mehrere Gipfel an einem Tag machen will, ist das von diesem Hochplateau aus ebenfalls gut möglich – im Bergwandermodus, aber es gibt auch viele Kletterer, die mehrere Klettersteige hintereinander in Angriff nehmen. Das Rofangebirge punktet mit einer Kombination aus schroffen Felsen und sanfteren, grünen Hängen.
Warum dem Achensee im Winter fünf Meter fehlen
Gespeist wird der bis zu 133 Meter tiefe Achensee von unterirdischen Zuflüssen des Ampelsbachs, der Dürrach und der Achenkircher Quellen. 1927 wurde bis zum Wasserkraftwerk Jenbach ein unterirdischer Stollen gebaut und der Achensee so zu einem natürlichen Wasserspeicher. Die Fallhöhe von 400 Metern wird für die Energieerzeugung genutzt. Von Oktober bis April wird mehr Wasser entnommen als zufließt, wodurch der Seespiegel um bis zu fünf Meter sinkt. Bis zum Sommer füllen Niederschläge, Schmelzwässer und Bachzuleitungen den See wieder auf, wodurch der Wasserspiegel spätestens Anfang Juni seinen Normalstand erreicht.