Walter Weiss lebt seit 39 Jahren mit einem fremden Herzen
In Wien werden seit 40 Jahren Herzen transplantiert. Der gebürtige Niederösterreicher Walter Weiss war der fünfte Patient, dem ein neues Organ eingesetzt wurde. Seither ist er "gesund und munter"
"Mystisch und sehr schön", so beschreibt Anästhesistin Edda Tschernko jenen Moment, wenn ein Herz in einem neuen Körper zu schlagen beginnt. Vor 40 Jahren ist in Wien erstmals so eine Herztransplantation gelungen – mittlerweile ist daraus eine Erfolgsgeschichte der Medizin geworden mit einer Überlebensrate von 75 Prozent nach zehn Jahren, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz von AKH und MedUni Wien. "Damit hat sich Wien als eines der größten Herzprogramme Europas etabliert", berichtet Daniel Zimpfer, Leiter der Universitätsklinik für Herzchirurgie. Vom Neugeborenen bis ins hohe Alter werde man hier behandelt, wobei der Durchschnittspatient etwa 50 Jahre alt und mehrheitlich männlich ist.
Walter Weiss ist einer von ihnen, der Niederösterreicher wurde 1985 nach einer Herzmuskelentzündung und -stillstand operiert und ist nach wie vor "frisch und munter. Das Leben ist im Großen und Ganzen ein ganz normales", sagt er – auch wenn er mit seinen 79 das Fahrrad nun gegen ein E-Bike getauscht hat.
Wer bekommt ein Herz?
Zu 60 Prozent sind es Personen mit Herzschwäche, 30 Prozent haben eine koronare Herzerkrankung, der Rest entfällt auf seltene Erkrankungen bzw. Missbildungen. Die Auswahl der Patienten wird übrigens von einem europäischen Expertengremium „blind“ vorgenommen.
Was Abstoßungsreaktionen betrifft, tritt eine solche Phase nur mehr selten auf. Zu verdanken sei dies besseren Medikamenten, die lebenslang genommen werden müssen.
Dank an die Mediziner, die so Großartiges leisten!
Auch die gerne verteufelte Pharmaindustrie, ohne die die Sterblichkeitsrate immer noch sehr hoch wäre!