Parkinson: Gerätegestützte Therapien können das Leben verbessern
Nur 19 Prozent nützen diese Therapieformen.
In Österreich sind aktuell 20.000 bis 30.000 Menschen von Parkinson betroffen. Vor allem am Beginn der Erkrankung ist eine gute Symptomkontrolle mit Tabletten möglich. Später können gerätegestützte Therapien weitgehende Selbstständigkeit ermöglichen. Bei der "tiefen Hirnstimulation" werden dünne Elektroden in einem operativen Verfahren in das Gehirn eingesetzt. Die Elektroden geben Impulse ab, welche die Nervenzellen in den bei Parkinson betroffenen Gehirnregionen stimulieren. Eine subkutane Infusionstherapie ist eine Alternative – sie ist minimal-invasiv, erfordert also keine OP.
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Ablehnung von Behandlung
Aktuell erhalten laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Integral nur 19 Prozent der Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung eine gerätegestützte Therapie. Viele Betroffene lehnen eine solche ab – zum Beispiel aus Angst vor Komplikationen, generell vor der Operation oder schlechter Wirkung. "Allerdings geben 39 Prozent an, nicht mit ihrer Erkrankung zurechtzukommen", sagt Andrea Maier, Medical Director des Pharmaunternehmens AbbVie Österreich. Rund 78 Prozent der Patienten brauchen im Alltag Hilfe. Die meisten werden von Ehe- oder Lebenspartnern (59 Prozent) oder anderen Angehörigen (19 Prozent) unterstützt.
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"Nach Beginn einer gerätegestützten Therapie sagen viele Patienten: ,Wenn ich gewusst hätte, wie gut die Therapie wirkt, hätte ich mich schon früher dafür entschieden.‘ Viele Belastungen, die unter Tablettentherapie auftraten, fallen mit einem Mal weg – stattdessen erleben sie einen absoluten Zugewinn an Lebensqualität", sagt Stephanie Hirschbichler, Fachärztin für Neurologie in St. Pölten.