Erpressung mit Sexfotos: Zahlen steigen rasch
SALZBURG. Sextortion nennt sich diese Methode, bei der meist junge Internetnutzer Tätern in die Falle gehen
"Es gibt immer mehr Erpressungen mit Nacktfotos und intimen Videos im Internet", berichtet Salzburgs Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt. Die Zahlen zum Delikt der "Erpressung im Internet" seien im vergangenen Jahr rasant gestiegen. Waren es vor fünf Jahren knapp 500, gab es 2022 bereits 3500 Verurteilungen. Die Zahl der Anzeigen von sexueller Erpressung habe sich 2022 gegenüber 2021 beinahe verdreifacht.
Sextortion nennt sich diese Art der Erpressung im Fachjargon – zusammengesetzt aus Sex und Extortion für Erpressung. Dabei wird von den meist männlichen Tätern, die sich als junge attraktive Gleichaltrige ausgeben, zunächst Vertrauen aufgebaut, die späteren Opfer werden mit Komplimenten überhäuft. In Folge werden Heranwachsende aufgefordert, Nacktfotos und entsprechende intime Videos von sich an diese Internetbekanntschaften zu schicken. Und diese nutzen Angst und Scham gnadenlos aus, die Betrugsmasche läuft immer nach demselben Muster ab. "Die Opfer schämen sich extrem und bereuen es bitter, etwas von sich hergegeben zu haben. Die Prävention ist deshalb auch so wichtig, da die Aufklärungsquote bei diesen Delikten bei nur weniger als fünf Prozent liegt", so Holz-Dahrenstaedt.