Licht macht fröhlich und hält gesund
Wir nähern uns dem kürzesten Tag des Jahres. Fast jeder Morgen ist düster und trist und sogar an klaren Tagen ist der letzte Sonnenstrahl längst verschwunden, wenn die Menschen aus der Arbeit kommen. Das kann einem schon die Laune verderben.
Doch Trübsal zu blasen und sich seinem finsteren Schicksal einfach hinzugeben, ist nicht notwendig. Denn es gibt viele Möglichkeiten, einem seelischen Tief zu entkommen. Die OÖNachrichten haben sich bei Wissenschaftern und Licht-Experten umgehört und die besten Ratschläge gesammelt, damit der Winterblues nicht zum ausweglosen Schicksal wird. Dabei kommen künstliche Lichtquellen genauso wie natürliche Sonnenstrahlen zum Einsatz.
Therapie-Lampe gegen Depression
Lichtmangel kann die Entstehung von Depressionen fördern. Dem wirken spezielle Tageslichtlampen entgegen. Der Patient schaut täglich aus mindestens einem Meter Abstand für etwa 20 bis 60 Minuten – am besten direkt nach dem Erwachen – in eine Tageslichtlampe. Eine Studie beweist sogar, dass die Lichtdusche so gut wirken kann wie Antidepressiva.
Licht vom Tablet wirkt aktivierend
Dem Tageslicht nachempfunden ist kurzwelliges Licht, wie es Tablets, Computer oder Handys ausstrahlen. Dieses blaue Licht wirkt aktivierend und verbessert die Konzentration. Allerdings verhindert es die Ausschüttung des Botenstoffes Melatonin, der für das Einschlafen wichtig ist. Wer mit Einschlafschwierigkeiten zu kämpfen hat, sollte Handy oder Tablet deshalb abends und im Bett besser nicht verwenden.
Vitamin D - das Gesundheitshormon
Studien belegen: Vitamin D wirkt wie ein Gesundheitswächter im Körper. „Viele Krankheiten können vermieden werden, wenn genug davon im Blut ist“, sagt der Wiener Hormon-Experte Johannes Huber. Im Sommer ist die Vitamin-D-Produktion für den Körper kein Problem. Denn das Hormon wird gebildet, wenn Sonne auf die Haut fällt. Wer täglich eine Viertelstunde (nicht länger!) ungeschützt in der Sonne sitzt, hält seinen Vitamin-D-Haushalt auf hohem Niveau und stärkt so seine Knochen, sein Immunsystem und seine Psyche. Im Winter kann Vitamin D in Tropfenform eingenommen werden.
Zehnmal mehr Licht im Freien
„Mindestens einmal täglich eine halbe Stunde spazieren gehen“, empfiehlt Anna Wirz-Justice, Lichtforscherin an der Universität Basel. „Am besten morgens, auch bei Regen oder Bewölkung.“ Selbst bei Schlechtwetter bekomme man im Freien zehnmal mehr Licht ab als in der Wohnung. Die Zirbeldrüse regt die Serotoninausschüttung an und hebt die Laune.
Meditation mit Kerzenlicht
Mit sich selbst in Kontakt zu treten ist laut Traditioneller Europäischer Medizin in der dunklen Zeit ideal. Die einfachste Methode ist die Kerzen-Meditation. Dabei konzentriert sich der Mensch auf eine Kerzenflamme. Wenn die Gedanken abschweifen, einfach wieder zur Flamme zurückkehren. Begonnen wird mit ein paar Minuten. Dann langsam steigern, bis die Meditation 20 Minuten umfasst. Täglich wiederholen.