Forscher entwickeln abbaubares Plastik für Spielzeug
Ein Mix aus Biopolyester (PHB) und Naturkautschuk könnte eine vielversprechende Alternative zu konventionellen Kunststoffen sein.
Egal ob Mistkübel, Bekleidung oder Putzmittel – Kunststoffe findet man überall. Die meisten sind weder aus nachwachsenden Rohstoffen noch biologisch abbaubar. Ein EU-Projekt mit Beteiligung des Grazer Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) möchte das ändern: Es forscht am einem nachhaltigen Kunststoff. Dieser sei für die Herstellung von Spielzeug geeignet.
Herkömmliche Kunststoffe gelten bekanntlich als äußerst problematisch für die Umwelt. Mittlerweile gibt es aber auch schon verschiedene Bioplastiksorten am Markt. "Bei diesen ist jedoch das Problem, dass sie zwar aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt werden, nicht jedoch biologisch abbaubar sind", sagt die acib-Forscherin Anita Emmerstorfer-Augustin.
Um eine biobasierte und auch biologisch abbaubare Alternative zu schaffen, arbeitet acib im EU-Projekt "Bio-plastics Europe" an der Herstellung sogenannter Blends, also Gemischen aus unterschiedlichen Polymeren.
Erste Ergebnisse zeigen, dass ein Mix aus Biopolyester (PHB) und Naturkautschuk eine vielversprechende Alternative zu konventionellen Kunststoffen sein könnte. Unter idealen Bedingungen werde reines PHB in wenigen Wochen komplett abgebaut, Naturkautschuk brauche mehrere Jahre. Das Material ist laut ersten Tests auch für die Gesundheit unbedenklich.
Aktuell wird der neue Kunststoff für den Einsatz bei Spielzeug getestet. Denkbar sei seine Verwendung zudem für Gummi-Enten, Mehrwegbesteck und Fischköder.