Wie Sektkorken knallen: Schneller als der Schall
Sektkorken fliegen mit 72 Stundenkilometern relativ langsam aus den Flaschenhälsen. Das ausströmende Gas hingegen überholt den Stöpsel mit Überschallgeschwindigkeit.
Forscher der Technischen Universität Wien fanden heraus, dass sich das Korkenknallen aus dem Überschallknall des Gasstrahls und dem Geräusch bei der Ausdehnung des Korkens zusammensetzt. Zunächst fliegt der Sektkorken mit vergleichsweise geringer Geschwindigkeit durch die Luft. Das Gas strömt heraus, durchbricht kurz nach dem Öffnen die Schallmauer (1235 km/h) und zieht mit bis zu 1440 Kilometern pro Stunde am Korken vorbei.
Ausdehnung und Druckwelle
Der Knall beim Öffnen der Flasche sei eine Kombination aus unterschiedlichen Effekten: Erstens dehne sich der Kork abrupt aus, sobald er die Flasche verlassen habe, und erzeuge dadurch eine Druckwelle. Zweitens höre man die Stoßwelle, die durch den überschallschnellen Gasstrahl erzeugt werde, ähnlich wie bei einem Flugzeug, das die Schallmauer durchbreche.
Bunt schimmernde Kristalle aus gefrierendem Gas der Kohlensäure lassen es dann scheinbar aus der Öffnung rauchen. Beim Öffnen von Sektflaschen könne das Gas bis zu minus 130 Grad kalt werden, so die Wiener Forscher. Denn wenn Gas expandiert, kühlt es ab.