"Paradeisische" Köstlichkeiten: Tomaten haben jetzt Hochsaison
Von klein und saftig bis groß und fleischig: So viele aromatische Tomatensorten wie jetzt gibt es zu keiner anderen Jahreszeit. Man sollte den Sommer daher nützen, um sie möglichst oft frisch zu genießen oder weiterzuverarbeiten
Sie haben klingende Namen wie Green Zebra, Andenhorn oder Schneeflocke, sind besonders aromatisch und dürfen derzeit in keinem guten Menü fehlen: Tomaten oder Paradeiser, wie sie die Bio-Bäuerin Margit Mayr-Lamm aus Allhaming lieber nennt. Dafür hat sie einen guten Grund: „Die Bezeichnung Paradeiser wurde vom altgriechischen Wort Paradeisos abgeleitet, womit der Garten Eden gemeint ist.“
Für ihre samenfesten Sorten, die sich zum Weiterziehen eignen, findet sie diesen Namen absolut passend. „Tomaten sind für mich die Hybridsorten, die im Supermarkt billig angeboten werden und mit der Qualität von Paradeiserspezialitäten meist nicht mithalten können.“
Seit etwa zwei Wochen sind die Früchte am Hof von Mayr-Lamm und ihrem Gatten Josef reif. Man kann sie neben anderen Gemüsesorten jeden Freitag direkt in Allhaming, am Linzer Südbahnhof oder am Samstag am Steyrer Bauernmarkt kaufen. Sämtliche Paradeiser-Raritäten kosten 6,50 Euro, Cocktail-Sorten 11,40 Euro pro Kilo.
Gute Umsätze
„Hat man seinen Lieblingsparadeiser bei uns gefunden, kann man ihn im nächsten Jahr mit den Samen der Früchte auch gern selbst ziehen“, empfiehlt Mayr-Lamm. Sie fürchtet sich nicht davor, dass ihr Umsatz dadurch einbrechen könnte. „Nein, die Kundschaften gehen uns nicht aus“, sagt sie lachend. „Ich fände es sogar gut, wenn jeder Haushalt eine Lade mit Saaten verschiedener Gemüse- und Obstsorten hätte, auf die die Leute zurückgreifen können, wenn die Zeiten schlechter werden.“
Den Sommer sollte man nützen, um täglich frische Paradeiser zu genießen oder um sie zu verarbeiten. Denn jetzt sind die Früchte nicht nur besonders aromatisch, sondern auch voll mit gesunden Inhaltsstoffen. Paradeiser gelten als Vitamin-C-Booster. Isst man sie regelmäßig, soll sich unter anderem auch das Hautbild verbessern. Außerdem steckt in den Früchten Lycopin, ein sekundärer Pflanzenstoff aus der Gruppe der Carotinoide. Er gilt als einer der stärksten Radikalfänger überhaupt. Einige Studien deuten darauf hin, dass Lycopin zudem das Risiko für Prostata- und Brustkrebs senken kann.
Durch den häufigen Genuss von Paradeisern soll man auch den altersbedingten Rückgang der Muskulatur verlangsamen können, wie japanische Forschende herausgefunden haben.
Kein Gemüse
Aus botanischer Sicht gehören Tomaten übrigens nicht zum Gemüse, sondern zum Obst. Da sie vorwiegend für herzhafte Gerichte verwendet werden, werden sie aus kulinarischer Sicht aber meist zum Gemüse gezählt.
Und so teuer waren sie auch noch nie.