Stefan Leonhardsberger und seine Comedy-Family

In seinem ersten Solo zieht der Kabarettist ironisch, aber klischeehaft über sich und seine Familie her.
"Bevor ich Kinder hatte, wusste ich nicht, dass man so grenzenlose Liebe empfinden kann", meinte Stefan Leonhardsberger. Nachsatz: "Und so grenzenlose Wut." Gleich sein erstes Soloprogramm "Ja" (Regie: Paul Klambauer), das am Donnerstag im ausverkauften Kleinen Saal des Linzer Posthofs Oberösterreich-Premiere feierte, nutzte der aus Lasberg stammende Schauspieler und Kabarettist, um hemmungslos über sich und seine Familie herzuziehen. Seine Tochter leide an einer seltenen Erbkrankheit, berichtete er: "Sie hört nur Geräusche, auf die sie Bock hat."
- Oberösterreich heute: Leonhardsberger mit erstem Soloprogramm
Besonders lustig war Leonhardsbergers Show immer dann, wenn er dank seiner präzisen Beobachtungsgabe seine Familienmitglieder imitierte. Etwa den spanischen Akzent seiner Frau. Oder wenn dem Sohn bei der Urlaubsfahrt fad wird – und er "vom Jammern zum Überschallflieger" wechselt: "Lautstärke: Rammsteinkonzert, erste Reihe." Auch die Partnerin bekam ihr Fett ab, wenn sie etwa beim Gespräch unter Freundinnen über die Penislängen der Liebhaber ihren Liebsten nicht ausreichend verteidigt. Zum Brüllen komisch ist Leonhardsberger, wenn er sich selbst auf die Schaufel nimmt und seine erstaunlichen Discotanz- oder Laufstile vorführt. Mitunter griff er bei all dem aber doch zu tief in die Klischeekiste. Dem Publikum gefiel’s trotzdem – es lachte von der ersten bis zur letzten Minute.
- Fazit: Unterhaltsam, witzig, böse: Stefan Leonhardsberger ist der geborene Entertainer.
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Feiner Jazz der leisen Töne
