Martha Jungwirth erhält den Großen Staatspreis
Die Künstlerin Martha Jungwirth wird mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für das Jahr 2021 ausgezeichnet.
Das gab Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) gestern bekannt. Die höchste Ehrung der Republik für ein künstlerisch herausragendes Lebenswerk ist mit 30.000 Euro dotiert und wird am Montag im Leopold Museum in Wien verliehen.
Staatsopernvorhang gestaltet
Als eines der jüngsten Werke gestaltete die heute 81-Jährige den Eisernen Vorhang der Wiener Staatsoper für die Saison 2019/20, dem sie ein "Trojanisches Pferd" verpasste. Bekannt wurde die gebürtige Wienerin 1968, als sie mit einer gemeinsamen Ausstellung der losen Gruppe "Wirklichkeiten" in der Secession ein Zeichen gegen das Informel setzte. Ihr Werk ist an der Grenze zwischen abstrakter und gegenständlicher Malerei angesiedelt. Ihre große Liebe gilt seit jeher dem Aquarell, aber auch Ölbilder finden sich in ihrem international anerkannten Werk.
Teilnehmerin der Documenta
Jungwirth studierte von 1956 bis 1963 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, wo sie bereits 1967 einen Lehrauftrag erhielt. Nach ersten Erfolgen in den 1960er-Jahren ging sie für einige Monate nach New York. Wieder in Österreich, nahm sie 1977 an der Documenta in Kassel teil, ebenso 1982. Von 1969 bis zu dessen Tod 1990 war sie mit dem Kunsthistoriker und Museumsdirektor Alfred Schmeller verheiratet.
Der Große Österreichische Staatspreis wird seit 1950 ohne festgelegtes Rotationsprinzip innerhalb der Sparten Literatur, Musik, bildende Kunst und Architektur für ein künstlerisches Lebenswerk vergeben. Im Vorjahr erhielten den Preis die beiden gebürtigen Linzer Architekten Laurids und Manfred Ortner.