"Der Weibsteufel" begeistert ohne Ablaufdatum
Eine fulminante Rückkehr: Seit Sonntagabend treibt Karl Schönherrs "Der Weibsteufel" sein Spiel wieder in Wien.
Burgtheater-Direktor Martin Kusej hat seine vielfach ausgezeichnete Inszenierung, die im Herbst 2008 am Akademietheater Premiere gefeiert hatte, wieder ans Haus mitgebracht. Statt Nicholas Ofczarek buhlt mittlerweile Tobias Moretti um die Gunst von Birgit Minichmayr. Bei der Wiederaufnahme jubelte das Publikum.
Die Baumstämme, auf denen Minichmayr, Moretti und Werner Wölbern (hervorragend als zunächst gerissener, dann gehörnter Ehemann) 90 Minuten lang balancieren, türmen sich nach elf Jahren also wieder in Wien. Auch für jene, die die Inszenierung noch in der alten Besetzung gesehen haben, lohnt sich ein Besuch im Akademietheater. Moretti als zerrissener, begehrender Jäger gibt dem Abend einen völlig anderen Anstrich, der freilich auch Auswirkungen auf die Figurenzeichnung vor allem Minichmayrs hat: weniger Wollust, mehr psychologisches Spiel – Termine bis 25. Oktober.