Autorin Eugenie Kain im Fokus
Die Porträt-Nummer der oö. Literaturzeitschrift "Die Rampe" ist 2020 Schriftstellerin Eugenie Kain (1960–2010) gewidmet.
Ihr Schaffen, bis sie im Alter von 50 Jahren den Kampf gegen den Krebs verlor, ist untrennbar mit Linz verbunden. Hier wurde sie als Tochter des Schriftstellers und KPÖ-Politikers Franz Kain und seiner Frau Margit geboren. Sie schrieb sozialrealistische Literatur und erzählte oft von denen, die vom Absturz bedroht waren oder ihn erlitten hatten.
In ihren wirklichkeitsnahen, behutsamen Darstellungen ging es immer auch darum, niemandem die Menschenwürde zu nehmen. Kain verstand es, eigene leidvolle Erfahrungen zur Sprache zu bringen – in der Erzählung "Flüsterlieder" den Tod ihres Lebensgefährten, des Musikers Gust Maly. Persönliche Erinnerungen stehen in "Der Rampe" neben erhellenden literaturwissenschaftlichen Aufsätzen. Allgegenwärtig ist in Kains Texten das Wasser-Motiv, Lebensspender wie destruktive Gewalt. Wenn sie vom Wasser erzählt, liegt ihr stets die Donau nahe. (schach)
"Die Rampe 3/20": Porträt Eugenie Kain, 184 Seiten, 14,90 Euro