Soltani & Pilsan: Eine Matinee der Spitzenklasse
Kian Soltani (Violoncello) und Aaron Pilsan (Klavier) erhoben die Matinee im Sommerrefektorium in Lambach zu einem sensationellen Ereignis.
Der Kosmos ihrer Sonate für Viola da gamba von Bach war feinsinnig schwebend und erschien über intimes Musizieren in besondere Sphären hineingetragen. Phantastisch kam die Sonate e-Moll op. 38 von Brahms: Eine Welt voller Wonne, Zartheit und Entfesselung. Das Zusammenspiel von Violoncello und Klavier schien wie von nur einem Gedanken gelenkt und ließ dennoch die Empfindung und Gestaltungskraft zweier Meister frei.
Mit Thomas Larchers "Mumien für Violoncello und Klavier" (2001) begaben Soltani & Pilsan sich über insistierend-pochende Rhythmen am präparierten und klanglich veränderten Klavier auf einen regelrechten Psycho-Highway. Auch diese Musik steht dem Duo ganz exzellent. Vom Highway in Schumanns Toccata op. 7 nahm Pilsan den Schwung. Und es war kaum zu glauben, mit welch Geschmeidigkeit und Akkuratesse die Doppelgriffe zum Klangrausch wurden, um in die wie eine Perle leuchtende Arabeske op. 18 zu driften. Piazzollas finaler "Grand Tango" entwickelte aus koketter Zurückhaltung heraus Spiellust und Ekstase und ließ das Duo cool, gleichwie meisterlich zum Brodeln bringen.