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Schön langsam – Schein und Sein im Goldglitzer-Porsche

Von Von Ulrike Breit, 11. Mai 2010, 00:04 Uhr
Schön langsam – Schein und Sein im Goldglitzer-Porsche
Hannes Langeder am Steuer seines Porsches. Bild: Ulrike Breit

Wow cool!“, „Schau!“, „Des is jo a Fahrradl!“– auf Ausrufe wie diese, gezückte Fotohandys und Gelächter am Straßenrand müssen Sie gefasst sein, sollten Sie eine Ausfahrt in Hannes Langeders „Ferdinand GT3 RS“ machen.

Wow cool!“, „Schau!“, „Des is jo a Fahrradl!“– auf Ausrufe wie diese, gezückte Fotohandys und Gelächter am Straßenrand müssen Sie gefasst sein, sollten Sie eine Ausfahrt in Hannes Langeders „Ferdinand GT3 RS“ machen. Der Linzer Künstler hat einen Porsche gebaut, der ausschließlich mit Muskelkraft betrieben und am 15. Mai in der Reihe „Raum Lentos“ präsentiert wird.

„Ich hab mich bei Juristen erkundigt, der Ferdinand gilt als Fahrrad“, wischt Langeder bei der OÖN-Probefahrt Bedenken ob der Straßenverkehrsordnung beiseite und lenkt Ferdinand mutig auf die Dametzstraße. Sogar Lichtmaschine und Blinker besitzt das nach Ferdinand Porsche benannte Unikat.

Zwei Jahre dauerte die Vorbereitungsphase, ein halbes Jahr hat der Künstler an dem Gefährt gebaut – in der aufgelassenen Autowerkstatt Nisslmüller zeugen davon Schablonen, Maßstab-Zeichnungen und mehr. Äußerlich gleicht Ferdinand dem Porsche GT3 RS aufs Haar, weist aber ein viel interessanteres Innenleben auf: Kunststoffrohre und Klebeband in rauen Mengen, unzählige Verstrebungen, sogar Türverriegelungen und eine Abstellfläche im Fond.

Damit setzt Langeder nach den buckligen Pferdchen (mobile Objekte) ein neues Statement im öffentlichen Raum, vereint Alltagsgegenstand und Kunstobjekt, Männertraum und – dank Goldhaut – Frauenschwarm. Er verblüfft die Menschen durch den äußerlichen Mimikry und das Nichterfüllen der Assoziation Auto = schnell. Genau darum geht es Langeder. „Die Langsamkeit soll der größte Eindruck sein, der große Bruch zwischen dem Porsche GT3 RS, der um die 400 PS hat, und Ferdinand, dem wohl langsamsten Porsche der Welt“, sagt der Designer. Um diesen Spagat extrabreit zu machen, hat er ein sehr sportliches Modell mit Heckspoiler gewählt.

Technik à la Feuerstein

Sportlich fühlen sich die Fahrer auf einem Liegerad in der Tat. Und wenn es darum geht, rückwärts zu fahren, merkt man auch die einzige Lücke im sonst perfekten Nachbau: Da ist Technik à la Fred Feuerstein gefragt, also mit den Füßen auf dem Boden. Dafür wird von außen der Schein gewahrt, die Verkleidung mit Goldfolie vermittelt Luxus pur. Und exklusiv fühlt man sich auch, wenn man in dem goldenen Luftikus durch Linz radelt.

So viel Aufsehen erregt man sonst nur, wenn das Einparken an einer stark befahrenen Straße nicht klappen will – allerdings wird da böse gehupt und nicht freundlich gelacht wie bei der Ausfahrt mit Ferdinand.

Info: Präsentation am 15. Mai, 19 Uhr im Lentos, After Show Party im Grand Hotel zum Rothen Krebsen. Eröffnungsprobefahrten am 16. Mai, 15–18 Uhr, Anmeldung an der Lentos-Kassa, Ausstellung bis 13. Juni.

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