Kleines Jubiläum der gewachsenen "Landgänge"
Die 5. Ausgabe des Neue-Musik-Fests in St. Peter bei Freistadt steigt am Sonntag ab 17 Uhr.
Drei Kilometer westlich von Freistadt erhebt sich der geruhsame Ort St. Peter samt seiner prächtig-spätgotischen Filialkirche über das Mühlviertel. Man muss dort gewesen sein, um die besondere Energie der Umgebung nachempfinden zu können. In dieser Szenerie fordern die Komponisten Bernd Preinfalk und Peter Androsch heuer zum fünften Mal zu den "Landgängen" auf und geben dem Publikum Neue Musik an die Hand.
Am Sonntag startet der musikalische Ausflug ab 17 Uhr in der Kalvarienbergkapelle von St. Peter mit einer Klanginstallation des Künstlers Christian Jendreiko. Der Düsseldorfer verpflanzt seine Aktion "Unwahrscheinliche Ordnungen" für fünf Akteure inklusive Einflüsterer (Didi Bruckmayr mit Texten aus "Das Bewusstsein der Schlange") dorthin, die seit 15 Jahren korallenartig wächst. Wer mehr über Jendreikos Arbeit erfahren möchte, der ist zu seinem Vortrag am Montag (16 Uhr) in die Linzer Kunstuni eingeladen.
Angestoßen wurden die "Landgänge" einst von der Cellistin Anja Schröder, die jedes Jahr ihren Urlaub in Freistadt verbringt. Preinfalk hatte ihr Cello-Solostücke komponiert – und auf der Suche nach einem Konzertraum landeten sie in der Kirche von St. Peter. Der Publikumserfolg war überwältigend, die weitere Nutzung des akustisch begnadeten Raumes drängte sich auf – die "Landgänge" waren in der Welt.
Ab 18.30 Uhr sind in der Kirche in St. Peter Kompositionen von Elisabeth Harnik, Androsch, Hannes Raffaseder, Sofia Gubaidulina, Christoph Radinger und Preinfalk zu erleben. Anja Schröder spielt Cello, Christoph Radinger die authentisch ächzende Kirchenorgel. Der Eintritt ist frei, das besondere Erlebnis so gut wie versprochen.