"Den Jungen fehlt das Interesse und das Kleingeld"
Seit 1991 gibt es die bekannte und auf moderne Kunst spezialsierte Galerie Thiele in Linz. Ende des Jahres wird Betreiber Markus Thiele die Galerie schließen. Warum er sich zu diesem Schritt entschlossen hat, erklärt er im OÖN-Gespräch.
Ja, es stimme schon: Die Galerie werde er "mit Ende dieses Jahres schließen", sagt Galerist Markus Thiele auf OÖNachrichten-Anfrage. Seit 2006 betreibt er in der Linzer Klosterstraße 16 eine der bekanntesten Galerien in Oberösterreichs Landeshauptstadt.
Obwohl die Galerie und moderne Kunst seine großen Leidenschaften sind, werde er sich verändern. Wohin? "Darüber kann ich derzeit noch nichts Konkretes sagen. Aber ich werde im Kunstbereich bleiben."
Wo? "In Linz, aber es wird sicher kein reiner Galeriebetrieb mehr. Es wurde mir in letzter Zeit einfach zu viel, mindestens acht Ausstellungen pro Jahr zu organisieren. Und auch das Kaufverhalten der Leute hat sich geändert: Die älteren Sammler haben eh schon alles, was sie wollten, und den Jungen – damit meine ich das Galerie-Publikum zwischen 30 und 50 Jahren – fehlt meinen Erfahrungen nach das Interesse oder auch das für Kunst nötige Kleingeld", sagt Thiele.
Auch habe er mit "meinen Experimenten nicht immer Glück gehabt. Die Leute wollen immer nur bekannte Namen sehen und kaufen. Das ist mir aber zu langweilig."
"Da bleibt nicht viel übrig"
In das Galerie-Geschehen ist Markus Thiele "hineingewachsen". Sein Vater, der Kunstsammler Klaus Peter Thiele (1940–1995), der in den 1960er Jahren beim Linzer Galeriepionier Otto Bejvl gearbeitet hat, gründete 1991 seine eigene Kunstgalerie in der Beethovenstraße in Linz. 1993 wurde die Galerie in die Coulinstraße verlegt. "Durch seinen plötzlichen Tod 1995 hat meine Mutter die Galerie übernommen, und ich habe ihr, damals war ich 19, dabei geholfen." Seit 2006 ist die Galerie Thiele in der Klosterstraße beheimatet. Natürlich sei es auch finanziell enger geworden: "Die Leute handeln beinhart. Da bleibt nicht mehr viel übrig für einen Galeristen." Viele bekannte Namen haben bei Thiele ihre Kunst präsentiert: im Vorjahr etwa Robert Oltay, Herwig Berger oder Manfred Hebenstreit. Heuer gab es u.a. eine Schau des in Rotterdam lebenden israelischen Künstlerpaares Gil & Moti, Arbeiten der Oberösterreicher Christoph Raffetseder und Johannes Deutsch zu sehen.
Ausstellung: Die nächste Ausstellung in der Galerie Thiele (Klosterstraße 16) wird am Sonntag, 19. Oktober, 19.30 Uhr eröffnet. Monika Pichler zeigt "Water: Life At The River And The Sea".
Galerien
Rund 300 Galerien, Kunstvereine, Künstler und Künstlerinnen mit eigenem Atelier machen bei den jährlichen „Tagen des offenen Ateliers“ in ganz Oberösterreich mit.
Insgesamt rund 50 Galerien unterschiedlicher Ausrichtung gibt es in unserem Bundesland.
In Linz sind es zirka 30 Galerien - Ein Überblick
Kleidermode, Schuhmode, "Peckmode" etc. wird zunehmend über Promis vermarktet. Die Klassiker unter den Künstlern sind ohnehin nur in Museen zu beäugen, wobei die Anreise schon mein Kulturbudget von Jahren leer saugt. Daheim freue ich mich über einen echten "Url" aus den 70 ern und 2 Bilder, die (nur) mir gefallen, von unbekannten Künstlerinnen. Meinen Geschmack lass ich mir nicht verbiegen.
Markus Thiele sie nicht weiterführen konnte. Er war sehr engagiert, hat spannende und interessante Künstler ausgestellt und ist auch persönlich sehr nett und umgänglich.
Ich hoffe, dass Markus Thiele einen passenden Job, in dem er seine Neigungen und Begabungen einbringen kann, ausüben kann und das Lokal eine gute Nachnutzung erhält.
Danke, Markus Thiele, für das viele erfrischende Engagement und viele schöne, interessante, spannende, freuden-spendende Ausstellungen!
Und viel Glück und Erfolg für die Zukunft.
Die Galerie wird der Klostergasse und der Stadt bzw. vielen Linzern mit Kunstsinn fehlen.
Viele Galerien tragen diesen Rainer auf ihrem Schild daher wie eine Ikone, ja der Übermaler schafft Wertvolles, das muss man sich kaufen, so als Wertanlage etc.
Und auf einmal ist ein Überangebot da, viele kommen drauf, dass Besagter wohl besser Zimmer und Flure ausgemalt hätte ...... und die Galerien siechen dahin.
Es werden noch viele zusperren, der Kunstmarkt ist in Österreich am Austrocknen.
haben sich Bilder um weit über 100.000 ATS ins Wohnzimmer gehängt, weil der Künstler bekannt gewesen ist.
Dazu bin ich zu geizig und gehe ich lieber ins Museum und hänge zu Hause den Pirellikalender oder eigene Fotografien auf.
Die dubiosen Marktpreise für Kunst haben mein Interesse, etwas zu kaufen zunichte gemacht. Betrachten und verstehen wollen ist gut, muss aber nicht teuer sein.
"Namen" des Künstlers kaufen oder nach dem Wert, sondern der persönliche Geschmack sollte entscheiden.
Und wenn man von jungen, noch nicht so bekannten Künstlern etwas kauft, sind die Preise auch noch erträglich.
Ob der Wert steigt, ist zwar nicht sicher, aber wer nur Geld anlegen will, kann sich ja auch Staatsanleihen kaufen.
An Kunst soll man sich vor allem erfreuen (können).
Wenn der Wert des Objekts steigt, ist das ein feiner Zusatz-Nutzen.
wo hat der Staat das Geld denn versteckt? Da wüsste ich besser Subventionsmöglichkeiten.
...........und den Jungen – damit meine ich das Galerie-Publikum zwischen 30 und 50 Jahren – fehlt meinen Erfahrungen nach das Interesse oder auch das für Kunst nötige Kleingeld", sagt Thiele.
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Und genau da krankt es auch im Musiktheater, nur alte Leute kriechen da herum, die Jugend bleibt fast vollständig aus.
Da kann Pühringer noch so schön daherreden, das Musiktheater ist in ^10 Jahren eine Kulturleiche, weil entweder die Alten gestorben oder der Geldverfall keine teuren Eintrittskarten mehr leistbar macht.
Wer von den "Jungen" soll sich so etwas heute noch leisten können? Man wird vom Staat schon abgezockt wo es nur geht, da ist sicher nichts mehr übrig um sich "Kunst" an die Wand zu hängen. Und wer interessiert sich für so eine Nische, wenn sowieso das "Kleingeld" dafür fehlt?
stehen doch den 900 fix angestellten mitarbeitern, jeweils 100 gratis-karten/pro person + jahr zu!
und wenns trotzdem an auslastung mangelt, dann wird halt der hupf-pepi das kontingent, nach bedarf, erhöhen und die 900 ma zum zwangsbesuch verpflichten ...
ist wahrlich Kunst
Das ist ein klarer Fall das muss subventioniert werden.
Der Staat hat sich ein paar Millionen übrig.