"Argo" bei Oscars als bester Film prämiert: Ben Affleck lag goldrichtig
Für das goldene Vlies nahmen die Männer des Jason der antiken Mythologie nach alle Strapazen einer beschwerlichen Reise auf sich. An das Ziel brachte sie ihr schnelles Schiff: die „Argo“. Für Ben Affleck (40) war sein politischer Film „Argo“ das Vehikel, um das goldene Zeitalter seiner Karriere zu beginnen. Der Film gewann bei den Oscars die Königskategorie: bester Film.
"Argo" erzählt die wahnwitzige, aber wahre Geschichte von Tony Mendez, CIA-Spezialist für Befreiungen, der fingiert, in Irans Hauptstadt Teheran den Science-Fiction-Streifen „Argo“ zu drehen. Sein eigentliches Ziel war es, sechs Mitarbeiter der US-Botschaft als Filmcrew zu tarnen, um sie aus den Wirren der blutigen Iranischen Revolution zu befreien.
Eine Lüge im großen Stil, die als Film bombastischen Erfolg hat. „Argo“ wurde bei den Oscars nicht nur als "bester Film" ausgezeichnet, sondern bekam den wichtigsten Filmpreis der Welt auch in den Kategorien "bestes adaptiertes Drehbuch" und "bester Filmschnitt". Die Bilanz hat bloß einen Makel, der aber gravierend ist: Die Academy hat Affleck, der in „Argo“ auch die Hauptrolle spielt, nicht als „besten Regisseur“ nominiert – Ein Fauxpas, der in Hollywood Schlagzeilen machte.
Trotzdem schwebt Affleck mit dem Erfolg seiner dritten Regie-Arbeit auf Wolke sieben. „Es ist eine der bedeutungsvollsten Erfahrungen in meinem ganzen Leben. Ich genieße jede Minute, weil ich das alles vielleicht nur einmal erleben kann.“ Kein Wunder.
Seine Reise zum Goldtopf am Ende des Regenbogens in Hollywood – „Argo“ spielte bisher mehr als 200 Millionen Dollar ein – war wie jene der Argonauten: beschwerlich, ein einziges Auf und Ab. Mit 25 Jahren war er der Senkrechtstarter in der Traumfabrik, 2010 wurde er mit der Goldenen Himbeere als „schlechtester Schauspieler des Jahrzehnts“ verspottet.
Der Reihe nach: 1998 wurde das Drehbuch von „Good Will Hunting“, das Affleck mit seinem Freund Matt Damon geschrieben hatte, mit dem Oscar geadelt. Mit den Blockbustern „Armageddon“ (1998) und „Pearl Harbor“ (2001) stieg er zum Action-Star auf, landete aber unsanft am Boden der Realität. Die Komödien „Gigli“ (2003) und „Jersey Girl“ (2004) zusammen mit Kurzzeit-Flamme Jennifer Lopez waren ein Flop. „Die schlimmste Zeit“ in Afflecks Leben.
Dann die Wende: 2005 heiratete er Kollegin Jennifer Garner, mit der er drei noch kleine Kinder hat: Seraphina, Violet und Samuel. Als Regisseur des Ernsthaften („Gone Baby Gone“, 2007, und „The Town“, 2010) fand er seinen Platz in der Unterhaltungsindustrie. Seine Lektionen hat er gelernt: „Du musst in diesem Business hart arbeiten. Jeden Tag widme ich mich meinen Aufgaben mit vollem Engagement. Aber ich weiß, was ich will und wie ich es bekomme.“
OÖN-Interview mit Ben Affleck zu "Argo" und OÖN-Filmkritik
Video: Ben Affleck spricht mit dem "Hollywood-Reporter" über "Argo"
Galerie: Der "Hollywood-Reporter" stellt Ben Affleck mit 40 vor
Video: Trailer von "Argo":