Prost Mahlzeit: Spiegeleiverbot
Es gibt Alternativen zu „Gibt es bei uns nicht“.
Doris F.-St. mailt mir: „Wir bestellten im Gasthof Lüftner in Urfahr Spiegeleier, obwohl sie nicht auf der Karte standen und hörten: ,Unsere Küche macht schon lange keine Spiegeleier, das ist verboten wegen des Salmonellenrisikos.’ Das zeugt wohl nicht von großem Vertrauen zum Eierlieferanten.“
Verboten sind rohe Eier (z. B. für Tiramisu, Cremen), Spiegeleier und weiche 4-Minuten-Eier nur in Großküchen (Gemeinschaftsverpflegung). In der Gastronomie sind sie erlaubt, „es ist aber darauf zu achten, dass nur frische, durchgehend gekühlte Eier verwendet werden.“ Trotzdem gibt es immer mehr Wirte und Hotels, die Spiegeleier nicht zubereiten wollen, weil sie Angst vor Salmonellen haben.
Die Spiegeleiverweigerung ist nicht akzeptabel, weil es Spiegelei ohne Salmonellenrisiko gibt: Es wird, wie in den USA üblich, gewendet und auch auf der Dotterseite gebraten. „Overeasy“ bedeutet, dass das Ei nur kurz gewendet wird, das Eigelb ist immer noch recht flüssig, eventuell vorhandene Salmonellen kommen ins Schwitzen, die meisten aber leben weiter. Beim Spiegelei „overmedium“ wird das Ei ebenfalls gewendet, allerdings länger gebraten, das Eigelb wird halbfest, die Salmonellen sind fast sicher hinüber. Beim beidseitig „Well done“ gebratenen Spiegelei ist der Dotter fest, das überlebt keine Salmonelle.
Vereinzelt gibt es in guten Hotels Frühstückskarten, die Spiegeleier in diesen drei Bratvarianten anbieten. Das ist jedenfalls g’scheiter, als zu sagen „Wir machen generell keine Spiegeleier.“
Ich brate mir zu Hause gerne normale Spiegeleier („sunny side up“, sagen die Amerikaner), ich liebe den flüssigen Dotter. Mein wöchentlich frisch liefernder Eierbauer erfreut sich allerdings meines uneingeschränkten Vertrauens.