Ecclestone-Nachfolger Carey will die Formel 1 moderner aufstellen
LONDON. Der neue Hauptanteilseigner Liberty Media machte den Amerikaner zum starken Mann.
Zehn Sekunden entschieden über die rote Flagge für Bernie Ecclestone in der Formel 1. "Zehn Sekunden, dann habe ich Ja gesagt", erzählt sein Nachfolger Chase Carey über die Bedenkzeit, als dem 1954 geborenen US-Amerikaner der Posten des starken Mannes der Formel 1 angeboten wurde.
Careys Vorteil gegenüber Ecclestone, der nach fehlgeschlagener eigener Rennfahrer-Karriere in der Formel 1 Karriere als Funktionär machte: Der ehemalige Präsident der 21st Century Fox kennt das Geschäft von der anderen Seite – als Konsument, als TV-Verantwortlicher und TV-Macher. Carey wird nachgesagt, enger Vertrauter von Medienmogul Rupert Murdoch zu sein, dem Hauptanteilseigner des neuen Formel-1-Besitzers Liberty Media.
Für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff war das Ende der Ära Ecclestone keine große Überraschung. "Bernie hat das bestehende Formel-1-Modell, das große Profite erwirtschaftet, aufgebaut. Doch im Bereich der neuen digitalen Medien befindet sich die Formel 1 in einem Embryo-Status, in der Steinzeit." Liberty Media will die Formel 1 moderner aufstellen.
Brawn wird Direktor
Carey gab Ecclestone, der seit 1971 die Interessen der Teams vertrat, lobende Worte z mit. "Sein Rat wird von unschätzbarem Wert sein." Die Entscheidungen treffen aber nun andere. Zwei Direktoren bestimmen mit Carey nun den Weg. Ross Brawn wird sich um den Bereich Motorsport kümmern, Sean Bratches, 27 Jahre lang bei ESPN, um die Vermarktung. Mercedes wird über Brawns Amt nicht glücklich sein: In einem Buch beschrieb der Brite, dass der Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda und Wolff für seinen Abschied als Teamchef 2013 verantwortlich waren. Er könne den beiden nicht vertrauen ...