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Fett ist Freund und Feind zugleich

Von Von Christine Radmayr, 05. Mai 2010, 00:04 Uhr
Fett ist Freund und Feind zugleich
Was an zugeführten Kalorien nicht gleich verheizt wird, legt sich in Form von Fett an. Bild: colourbox, Reuters

Fett ist unser Feind, heißt es. Denn es verdirbt uns die Bikini-Figur und gefährdet die Gesundheit. Aber: Fett ist kein Übel, und es macht weder zwangsläufig dick noch krank. Wir brauchen den Schmierstoff sowohl in der Nahrung als auch im Organismus.

Was auch immer wir essen und nicht umgehend verheizen, hortet der Körper in Form von Fett. Diese Aufgabe erledigen spezielle Fettzellen, von denen jede einen Öltropfen umschließt, der aufquillt, wenn dort überschüssiges Fett eingelagert wird. So ein Fetttropfen kann auf das Zehnfache seiner Ursprungsgröße anschwellen. Ist er voll, sendet er Signale zum Bau neuer. Bis zu 120 Milliarden können es beim Erwachsenen werden.

Gut fürs Gehirn

Wissenschafter entdeckten, dass wir ein Leben lang dieselbe Anzahl an Fettzellen mit uns tragen. Etwa alle zehn Jahre erneuern sie sich. „Durch Diäten verlieren wir keine Fettzelle, im Gegenteil, es können sich sogar neue bilden“, sagt Edith Hartmann, Internistin im KH der Elisabethinen in Linz. Kleiner Trost: Fettzellen können wenigstens wieder schrumpfen.

Doch nicht jede Torte mit Schlagobers wird als Fettpolster gespeichert, der Körper braucht Fett auch andernorts: Es fördert die weibliche Fruchtbarkeit, bewahrt Hirnzellen vor Kurzschlüssen, stützt innere Organe und ist Baustoff der Zellmembranen. Hartmann: „Wir kennen das Speicherfett etwa am Bauch, Po und Oberschenkel, das Isolierfett in der Unterhaut und das Baufett. Bei einem Normalgewichtigen macht das Isolierfett etwa 65 bis 80 Prozent aus.“

Neben dem weißen Isolierfett unter der Haut besitzen wir auch noch eine zweite Art, das braune Fett. In den 1970er Jahren entdeckte man es beim Erwachsenen. Es hält die Wärme nicht nur zurück, es erzeugt sie auch und verfeuert dazu noch überschüssige weiße Fettvorräte.

Braunes und weißes Fett

Wo sitzt dieses „gute“ braune Fett? Die Menge ist gering und sitzt in der Nackenregion, an der Wirbelsäule, den Nieren und Rippen. Studien zeigten, dass das Volumen braunen Fettes zunimmt, wenn wir Kälte ausgesetzt sind. Bei kanadischen Holzfällern fanden sich größere Mengen davon. Jüngere Menschen haben offenbar mehr von diesen nützlichen Zellen als Ältere, Dicke weniger als Dünne. Für die Gewichtsreduktion spielt die geringe Zahl der braunen Zellen keine Rolle.

Zur Ehrenrettung der weißen Fettzellen muss man sagen, dass auch sie längst nicht so träge und im Stoffwechsel inaktiv und unnütz sind, wie man vielleicht glaubt. Die Fettzelle produziert Botenstoffe und Hormone und beeinflusst so die Funktion von Bauchspeicheldrüse, Leber und Gehirn, steuert Abwehrzellen und ist wie erwähnt unverzichtbar für die Fruchtbarkeit.

Wie das alles vor sich geht, weiß man heute nur zum Teil. Von einem Signalhormon, dem Leptin, ist bekannt, dass es Botschaften ans Gehirn sendet, wie sehr die Fettspeicher derzeit gefüllt sind. So reguliert es indirekt langfristig das Gewicht. Nach einem Teller Spaghetti zum Beispiel meldet Leptin, das Hunger-/Sättigungshormon, dem Gehirn: „Genug gegessen.“ Ist die Nudel-Energie verbrannt, sinkt der Leptinspiegel und wir bekommen wieder Hunger.

Ein großer Mangel an Leptin, wie er bei einer Magersüchtigen vorkommt, verhindert, dass eine Frau schwanger wird. Auch Leistungssportlerinnen können so einen Mangel haben. Ihre Fettzellen sind so leer, dass sie kaum Leptin produzieren können. Der Körper wertet dieses Signal so, dass die Reserven für Mutter und Kind nicht ausreichen würden, und stellt Eisprung und somit auch die Menstruation ein.

„Bei schwer übergewichtigen Menschen, die einen sehr hohen Leptinspiegel haben, wirkt der Sättigungsmechanismus nicht mehr richtig. Es entwickelt sich bei ihnen eine Leptinresistenz“, sagt die Linzer Internistin.

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3  Kommentare
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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 09.05.2010 11:07

Nicht nur Fette machen uns das Leben schwer, selbst Drogen kommen bei der Abnehmerei ins Spiel. Der Endorphin-flash, der meinen leicht verkalkten Biorechner zwischen beiden Ohren am letzten Aprilsamstag kurz nach Aschach flutete wie ein goldener Schuß, ist bei Triathleten und Marathonläufern als "runners high" bekannt: Kurz vor dem endgültigen Zusammenbruch mobilisert unser Körper, das unbekannte Wesen, die allerletzten Reserven.

Der Preis ist hoch: Nicht nur die sofort folgende Erschöpfung zählt dazu, auch eine Schwächung des Immunsystems. Sommergrippe, Halsentzündung und hypersensible, bei jeder Berührung schmerzende Haut quälten mich rund eineinhalb Wochen. Auch die Brustwarzen - seltsam für ein gerade-doch-noch-Manderl - meldeten Protest. Marathonläufer kennen auch das. Matt-, Schlapp- und Müdigkeit rücken weiter Touren in weite FerneZurückstecken, sagt der Arzt. Und lieber regelmäßig. Ich könnt' ihm an die Gurgel geh'n: Regelmäßigkeit ist für Leute, die nicht dauernd parat st

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 09.05.2010 11:20

... parat stehen müssen, natürlich kein Problem. Nur ich bin halt unter der Woche nach dreizehn Stunden schlicht und einfach zu nichts mehr zu gebrauchen, wenn es endlich sechse ist: 18:00 Uhr, früher Zeit für's erste Bier. Hab' ich mir auch schon abgewöhnt.

Solcherart stillgelegt eröffne ich eine neue Front: Der OÖN-Primar warnt vor allen light-Produkten, und, obwohl meine diesbezügliche Frage nie beantwortet wurde, treffe ich eine Entscheidung.

Ich kauf' mir eine Packung Würfelzucker.

Ab nun kommen nicht drei Süßstoffpillen in den morgendlichen Kaffee, sondern - Kompromiß - 1 Stück Würfelzucker und nur 1 (Selbst-)Betrügerpille. Das hat einen interessanten Effekt: Die Heißhungerattacke, die mich meist quält, sobald frische Luft meinen Korpus umschmeichelt, bleib tatsächlich wie erhofft aus.

Wieviel davon Placeboeffekt ist, möge die Wissenschaft erforschen: Ich komm' jedenfalls mit 1 Apfel und 1 Banane aus bis zehn, halb elf.

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 09.05.2010 11:27

Erst dann kommen die Weckerl & Stangerl, mit denen mein Tag sonst schon um halb acht beginnt.

Der Muttertag bringt eine "Schallmauer": 85 Kilo zeigt die Waage, minus vier seit Ende Februar.

Mann merkt es an den Hüften: Mit dem Gürtel am letzten Loch könnte ich inzwischen die Hose ausziehen, ohne sie aufzumachen. Da die Wampe aber bleibt, beginnt nun wohl die Birnenphase: Mostdipfmäßig wampert, schmale Hüften, Spindelbeinchen zwinkern

Diese ist unvermeidlich, ebenso wie die spöttischen Bemerkungen meiner treuen Ex-Holden, die nicht die Elvis-Hüften sieht, nur den Gössermuskel, der sich darüber wölbt.

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